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<img src="https://s.w.org/images/core/emoji/16.0.1/72x72/1f39b.png" alt="🎛" class="wp-smiley" style="height: 1em; max-height: 1em;" /> Schirmmaß bei Koaxialkabeln – warum dein Funk nicht im Rauschen untergeht


Was ist das Schirmmaß eigentlich?

Das Schirmmaß beschreibt, wie gut ein Koaxialkabel hochfrequente Störungen draußen hält und wie wenig dein Signal nach außen durchsickert.

  • Hohe Werte (> 90 dB): Signal bleibt sauber im Kabel.
  • Niedrige Werte (40–60 dB): Dein Kabel ist ein offener Brief an die Nachbarschaft.

Ein schlechtes Schirmmaß ist wie ein löchriger Regenschirm – du wirst nass, und alle anderen auch.

Warum RG58 und RG213 heute Elektroschrott sind

  • RG58: Dünn, billig, aber HF-Sieb.
  • RG213: Dicker, wirkt seriös, aber technisch veraltet.

Beide Kabeltypen haben ein miserables Schirmmaß und sind gegen moderne Störquellen (Powerline, LED, Schaltnetzteile) chancenlos.

Welche Kabel sind heute sinnvoll?

Für Kurzwelle (HF) und UKW (VHF/UHF) bis 25 m:

  • Aircell 7 – flexibel, gutes Schirmmaß.
  • Ecoflex 10 – sehr geringe Dämpfung, ideal für ambitionierte Stationen.
  • Hyperflex 10 – italienischer Charme, HF-dicht wie ein Tresor.

Exkurs: Die Sache mit den Steckern

Ein Koaxkabel ist nur so gut wie sein Stecker.

  • PL-259 (UHF-Stecker): Robust, aber oberhalb 100 MHz unsauber.
  • N-Stecker: Präzise, dicht, ideal für UKW und höher.
  • BNC: Praktisch für SDRs und Messgeräte.

Löten oder Crimpen?

  • Löten: Nostalgisch, riecht nach Kolophonium, aber fehleranfällig.
  • Crimpen: Industriestandard, stabil, reproduzierbar.

Wer crimped, funkt länger – und hat weniger Ärger.

Fazit

  • Schirmmaß = entscheidend für sauberen Funk.
  • RG58/RG213 = Elektroschrott mit Nostalgiefaktor.
  • Empfehlung: Aircell 7, Ecoflex 10 oder Hyperflex 10.
  • Stecker: PL-259 für CB/KW, N-Stecker für UKW, BNC für SDR.
  • Verbindung: Crimpen schlägt Löten.

So bleibt dein Signal stark, dein Nachbar ruhig – und die Krawattenfunker haben wieder ein Thema für den nächsten OV-Abend.

Löten vs. Crimpen – der direkte Vergleich

Kriterium Löten Crimpen
Mechanische Stabilität Mittel – Lötzinn kann bei Vibrationen brechen Sehr hoch – Metallpressung hält dauerhaft
HF-Dichtigkeit Gut, aber abhängig von der Lötqualität Sehr gut, reproduzierbar dicht
Reproduzierbarkeit Schwankend – hängt stark vom Bastler ab Hoch – mit Crimpzange immer gleich
Fehleranfälligkeit Hoch – kalte Lötstellen, Überhitzung möglich Niedrig – wenn korrekt gecrimpt
Zeitaufwand Relativ hoch – Vorwärmen, Löten, Abkühlen Gering – ein sauberer Crimp in Sekunden
Typische Anwendung Hobby, Einzelstücke, Reparaturen Professionelle Installationen, Dauerbetrieb

Humorvolle Einordnung

  • Löten ist wie ein romantisches Candle-Light-Dinner: schön, wenn man Zeit und Geduld hat – aber wehe, die Flamme geht aus, dann bleibt’s kalt.
  • Crimpen ist wie Fast Food vom Profi: schnell, zuverlässig, immer gleich – und man weiß, was man bekommt.

Empfehlung für Funkamateure

  • Kurzwelle / CB-Funk: Löten ist noch akzeptabel, wenn man Spaß am Basteln hat.
  • UKW und höher: Crimpen ist klar überlegen – weniger Verluste, stabilere Verbindungen.
  • OV-Krawattenfunker: Werden dir erzählen, dass nur gelötet „richtig HF-dicht“ sei. Ignoriere sie – dieselben Leute schwören auch noch auf RG58.