IG AFU Bonn

Good to know: TDoA‑Playbook für KiwiSDR

Ziel: Dich in die Lage versetzen, ein unbekanntes Signal schnell, sauber und reproduzierbar zu lokalisieren – und das Ganze so, dass du die Ergebnisse auch vorzeigen kannst.

Vor dem Start: Rahmen setzen

  • Zweck definieren: Geht es dir um DX‑Jagd, Bestätigung eines Sendeorts oder Störungssuche?
  • Band und Tageszeit wählen: Plane mit der Ionosphäre – nicht gegen sie.
  • Werkzeuge bereit: KiwiSDR‑TDoA‑Interface offen, Sendeplan/Listen im zweiten Tab.

1⃣ Signal scouten

  • SNR‑Check: Suche den stabilsten und klarsten Empfangspunkt (Audio anhören, Spektrum checken).
  • Träger oder Marker: Wenn möglich, ein Zeitzeichen, stationären Träger oder eindeutigen Sprachabschnitt erwischen.
  • Zeitrahmen: 20–60 s Aufnahmefenster mit wenig Fading.

2⃣ Empfänger kuratieren

  • Auswahlkriterien:
    • SNR ≥ 20 dB im Zielband
    • Möglichst gleichmäßige Umringung der vermuteten Quelle
    • Keine reine „Linien“-Geometrie
  • Anzahl: 4–8 KiwiSDRs sind ideal – lieber weniger, aber gute.

3⃣ Den TDoA‑Run starten

  • Frequenz exakt einstellen (Zoom & schmale Filter nutzen).
  • Aufnahmezeit abpassen – Fadingphasen meiden.
  • Run starten und Heatmap prüfen – Hotspot sollte in einer logischen Region landen.

4⃣ Ergebnis interpretieren & optimieren

  • Realitätscheck: Passt der Hotspot zu bekannten Standorten/Sendeplänen?
  • Ausreißer‑Kiwis rauswerfen: Schlechte SNR‑ oder abweichende Laufzeitdaten entfernen.
  • Mehrere Runs: Wiederholen mit veränderter Empfänger‑Kombination oder späterer Uhrzeit.

5⃣ ID absichern

  • Träger‑Offset messen: Hz‑Abweichung notieren – dient als Fingerprint.
  • Audio‑Schnipsel sichern: Nachrichten, Jingles oder Zeitmarker mitschneiden.
  • Abgleich mit Datenbanken: Aoki, EiBi, MWList oder lokale Logs nutzen.

6⃣ Dokumentieren & teilen

  • Heatmap‑Screenshot mit Datum, Uhrzeit (UTC), Frequenz, Empfängerliste.
  • Kurze Notiz zu Bedingungen (Tageszeit, Band, Wetter/Ionosphäre).
  • Vergleichs‑Runs archivieren, um Muster zu erkennen.

Pro‑Tipp für Broadcast‑Listener

Nutze zusätzlich eine Ferrit- oder Loopantenne im Shack, um den ungefähren Azimut lokal zu messen. Kombiniert mit dem TDoA‑Hotspot erhältst du eine Kreuzpeilung, die oft verblüffend genau ist.