Einweihungsparty der IG-AFU

Ab dem 07.05.2024 hat unsere kleine Interessengruppe die oberste Etage am Standort Friesdorfer Straße 197 „erobert“.

Nach erfolgtem Transport des Umzugsguts und der Platzierung der Einrichtungsgegenstände, gemäß Raumplanung, in den verschiedenen Arbeits- und Erholungsbereichen, wurden auch bald versuchsweise Ausstrahlungen (z.B. Relais DB0DTM) und Empfangsversuche (WebSDR) begonnen.

Seitdem wurde so Einiges im und auch außerhalb des Gebäudes bearbeitet, aufgebaut und installiert. Straßenseitig und bergseitig wurden zwei dichte Wanddurchbrüche für Steuer- und Antennenkabel geschaffen. Im Gebäude wurde eine abgesicherte Niederspannungsverteilung mit Steckdosen in den unterschiedlichen Arbeitsbereichen installiert. Der Aufbau verschiedener Maste ergänzt diese Aufzählung.

In der kalten Jahreszeit mussten alle Aktivitäten „auf Eis gelegt“ werden, da die Gebäudeheizung nicht funktionierte. Für die Zukunft wurde eine mobile Heizung gestiftet.

Es gibt auch für das Brauchwasser ein Ausgussbecken. So muss nur noch das Frischwasser von Hand hochgeschafft werden.

Es ist jetzt auch Jahreszeitbedingt ein günstiger Zeitpunkt eine Einweihungsparty zu feiern, um das bisher Erreichte ausreichend zu würdigen.

Der vorläufige Termin ist (aufgrund von Rückmeldungen) der 06.09.2025 ab 12:00 Uhr MESZ (high noon). Verköstigung ist vorgesehen. Um Teilnahmebestätigung wird gebeten (über Threema, WhatsApp oder bekannte E-Mail: ).  Aufgrund von Rückmeldungen ist der T. jetzt im September!

📻 Kurzwellen-Hörfunk im Herbst 2025 – Zwischen Ionosphärenzauber und Äthergespenstern

🍂 Einleitung – Wenn der Herbst den Äther färbt

Der Herbst ist für den Kurzwellenhörer das, was die Brunftzeit für den Jäger ist: Die Bedingungen sind besser, die Beute vielfältiger – und manchmal schreit etwas im Unterholz, das man lieber nicht identifizieren möchte. Die Nächte werden länger, die Dämpfung geringer, und die Ionosphäre verhält sich wie ein alter Seemann: launisch, aber voller Geschichten.

⚙️ Herausforderungen – Warum der Herbst kein Selbstläufer ist

  • Fading: Signale kommen und gehen wie Gäste auf einer Beerdigung – ohne sich zu verabschieden.
  • Störungen: PLC, LED-Lampen, Solarladeregler – die moderne Welt hasst den Kurzwellenhörer.
  • Überlagerungen: Mehrere Sender auf derselben Frequenz – ein polyglottes Stimmengewirr, das klingt, als hätte der Teufel einen Chor gegründet.
  • Piratenjagd: Keine Sendepläne, keine Regeln – nur das Rauschen und dein Instinkt.

📡 Empfangsampel – Stationen im Herbst 2025 aus Deutschland hörbar

Frequenz (kHz) Station / Land Beste Zeit (MESZ) Ampel Bemerkung
3995 HCJB Deutschland 06:30–08:00 🟢 Stabil, ideal für Einsteiger
6005 Shortwaveservice (DE) 10:00–12:00 🟢 Sauberer Bodenwellenempfang
6070 Channel 292 (DE) 09:00–20:00 🟢 Viel deutschsprachiges Programm
6085 Radio Mi Amigo (B) 07:00–17:00 🟠 Tagsüber gut, abends schwankend
9700 Radio Rumänien Int. 18:00–20:00 🟠 Starke Signale, aber Fading möglich
11805 Radio Joystick (D) 10:00–11:00 (So) 🔴 Kurzfenster, präzises Timing nötig
15350 Stimme der Türkei 12:00–13:00 🔴 Nur bei guter Ausbreitung

Legende: 🟢 = Einfach mit tragbarem Weltempfänger 🟠 = Bessere Antenne empfohlen 🔴 = Anspruchsvoll, SDR + Richtantenne ratsam

🏴‍☠️ Piraten im Herbst – Die Outlaws des Äthers

Herbstzeit ist auch Piratenzeit. Wenn der Nebel über den Feldern hängt, tauchen sie auf:

  • 6205 kHz – Klassiker aus den Niederlanden, oft mit Oldies und Ansagen, die klingen, als kämen sie aus einer Garage (weil sie es tun).
  • 6310 kHz – Freestyle-Musikprogramme, manchmal mit Live-Moderation und Bierflaschen im Hintergrund.
  • 6950–6970 kHz – Das „wilde Band“ – hier kann alles passieren, von Heavy Metal bis zu obskuren Hörspielen.

Piraten haben keine Sendepläne. Sie senden, wenn sie Lust haben – und hören auf, wenn der Nachbar klingelt.

🍁 Herbstfrequenzen für Deutschland – Die „Sweet Spots“

  • 49m-Band (5900–6200 kHz): Abends und morgens stark, viele europäische Sender.
  • 41m-Band (7200–7450 kHz): Gute Mischung aus Europa und Asien in der Dämmerung.
  • 31m-Band (9400–9900 kHz): Abends oft Afrika und Asien.
  • 25m-Band (11600–12050 kHz): Tagsüber Fernempfang möglich, besonders Richtung Osten.

😈 Fazit – Der Herbst ist kein Ponyhof

Kurzwellenhören im Herbst ist wie ein Tanz mit einer launischen Partnerin: mal himmlisch, mal tritt sie dir auf die Füße. Wer sich darauf einlässt, wird belohnt – mit exotischen Stimmen, Musik aus fernen Ländern und dem Nervenkitzel, einen Piraten zu erwischen, bevor er wieder im Rauschen verschwindet.

Symmetrische Drahtantennen im Amateurfunk

Es gibt diesen leisen Moment, wenn der Wind im Draht singt und ein fernes Rufzeichen genau richtig einschwingt. Symmetrische Drahtantennen sind pures Handwerk: zwei Enden, viel Himmel und die Kunst, Strom gleichmäßig fließen zu lassen. Hier bekommst du das große Ganze – ohne Formeln, mit klaren Grafiken, praktischen Bauplänen und ehrlichen Tipps.

Funktionsweise:

Eine symmetrische Drahtantenne verteilt Strom und Spannung spiegelbildlich auf zwei Schenkel. Die Energie wandert vom Speisepunkt in beide Richtungen, wird entlang des Drahtes „gestaut“ und strahlt ins Freie ab. Je nach Länge und Höhe verschiebt sich der Abstrahlwinkel: tiefer für weite Verbindungen, höher für den Nahbereich.

Wichtig ist die Balance: Wenn beide Seiten gleich „gefüttert“ werden, bleibt die HF dort, wo sie hingehört – auf der Antenne. Unausgeglichene Einspeisung führt zu HF im Shack, merkwürdigen Mustern und unnötigen Verlusten. Darum lieben viele Funkamateure symmetrische Leitungen oder gute Strombaluns.

Antennentypen im Überblick

  • Halbwellen-Dipol: Der Klassiker, mittig eingespeist, resonant und effizient.
  • Inverted‑V: Dipol mit hängenden Enden; braucht weniger Spannweite, etwas höherer Abstrahlwinkel.

  • Doublet (Nicht-resonant): Beliebige symmetrische Drahtlänge plus Hühnerleiter und Tuner – deckt viele Bänder ab.
  • G5RV/ZS6BKW (Hybrid): Center‑fed, Leitungsstück zur Anpassung, dann Koax – multibandfähig mit Kompromissen.
  • Geschlossene Schleife (Loop): Rechteck- oder Dreieck-Loop, leise im Empfang, vielseitig.
  • T2FD (Terminated Folded Dipole): Breitbandig mit Abschlusswiderstand, unkompliziert, etwas verlustbehaftet.

Einspeisung und Anpassung

Einspeisung Was es ist Vorteile Nachteile Wofür geeignet
Symmetrische Leitung + symmetrischer Tuner Hühnerleiter direkt an einen echten symmetrischen Koppler Sehr geringe Verluste, beste Balance, breitbandig Tuner/Hardware aufwendiger, saubere Führung der Leitung nötig Stationäre Setups, All‑Band‑Betrieb
Symmetrische Leitung + 1:1 Strombalun am Tuner Hühnerleiter bis Balun am Shack, danach Tuner (unsym) Flexibel, gute Balance bei richtigem Balun Balun muss HF‑fest sein, hohe Spannungen möglich Praktisch im Shack, Doublet-Betrieb
Koax + 1:1 Strombalun am Speisepunkt Dipol mit Koax, Balun direkt an der Antenne Einfach, robust, wenig HF im Shack Bei Nicht‑Resonanz steigen Verluste Resonante Dipole/Fan‑Dipole
Hybrid (G5RV/ZS6BKW) Leitungsstück als „Anpasser“, dann Koax Multiband ohne Voll‑Tuner (teilweise) Nicht alle Bänder top, Koaxverluste bei starkem Fehlanpass Portabel und platzsparend
T2FD mit Balun Gefalteter Dipol mit Widerstand und Balun Sehr breitbandig, unkritische Anpassung Geringere Effizienz, braucht Länge Monitoring, SWL, unkomplizierte SSB/Databetriebe

Tipp: Ein guter 1:1‑Strombalun (Ferrit Mix 31/43, mehrere Kerne, dicht gewickelt) ist oft der Gamechanger gegen Mantelwellen.

Baupläne für klassische Kurzwellenbänder

Resonanter Dipol (ein Band)

  • Einsatz: Wenn du auf einem Band maximal effizient arbeiten willst.
  • Material:
    • Draht: PVC‑isolierte Litze 1.5–2.5 mm² (z. B. Kupfer, schwarz/UV‑fest).
    • Speisung: Koax (RG‑58/213) + 1:1‑Strombalun am Speisepunkt.
    • Mechanik: 2 Isolatoren, UV‑Leine, Kabelbinder, selbstverschweißendes Band, Kabelschuh/Crimp.
  • Startlängen (pro Schenkel, vor dem Feintunen):
    • 80 m: ca. 19.8 m
    • 40 m: ca. 9.95 m
    • 20 m: ca. 4.99 m
    • 15 m: ca. 3.32 m
    • 10 m: ca. 2.49 m
  • Aufbau:
    • Höhe: So hoch wie möglich, Enden ≥ 2.5 m über Grund.
    • Feintrimmen: In kleinen Schritten kürzen, SWR an Ziel‑Frequenz beobachten.
    • Tipp: Inverted‑V spart Platz, Apex so hoch wie möglich.

Fan‑Dipol (mehrere Bänder resonant)

  • Einsatz: 80/40/20/15/10 m ohne Tuner.
  • Material:
    • Draht: 5 Paar Schenkel nach obigen Startlängen.
    • Speisung: Ein gemeinsamer 1:1‑Strombalun, Koax zum Shack.
    • Distanzhalter: Kleine Abstandshalter/Isolatoren, damit Drähte sich nicht berühren.
  • Aufbau:
    • Fächerförmig am gleichen Speisepunkt. Längste Schenkel unten, kürzere darüber.
    • Abgleich: Von unten nach oben (80 → 10 m). Kürzen beeinflusst höhere Bänder weniger.
  • Pro‑Tipp: Ein paar Grad Spreizung zwischen den Paaren reduziert Kopplung und macht das Tuning entspannter.

Doublet 2×16.2 m (80–10 m mit Tuner)

  • Einsatz: Ein Draht für viele Bänder, sehr effizient mit symmetrischer Leitung.
  • Material:
    • Draht: 2×16.2 m.
    • Leitung: 450‑Ω‑„Window Line“ oder 300‑Ω‑Hühnerleiter, 12–20 m bis zum Shack.
    • Anpassung: 1:1‑Strombalun am Shack, danach Tuner (oder echter symmetrischer Tuner direkt).
  • Aufbau:
    • Führung: Hühnerleiter freihängen, Abstand zu Metall ≥ 10 cm, keine langen Parallelführungen an Regenrinnen.
    • Höhe: 8–12 m ideal, Inverted‑V funktioniert gut.
  • Warum 16.2 m: Praxiserprobt, meidet kritisch ungünstige Längen, die auf mehreren Bändern extreme Impedanzen erzeugen.

Rechteck‑Loop für 40–10 m (Perimeter ~20–22 m)

  • Einsatz: Leise im Empfang, gute Allround‑Performance auf höheren Bändern.
  • Material:
    • Draht: ca. 20–22 m, geschlossen zum Rechteck oder Dreieck.
    • Speisung: Hühnerleiter am oberen Eck, 1:1‑Balun am Shack, Tuner dahinter.
    • Mechanik: 4 Ecken mit Isolatoren, umlaufende UV‑Leine.
  • Aufbau:
    • Form: Rechteck mit längerer horizontaler Oberkante, so hoch wie möglich.
    • Richtwirkung: Leicht bevorzugt senkrecht zur Oberkante; für DX hilft Höhe.

ZS6BKW (kompakter Multiband‑Klassiker)

  • Einsatz: 80/40/20/17/12/10 m mit brauchbarer Anpassung.
  • Material grob:
    • Draht: ca. 2×13.75 m.
    • Leitungsstück: ca. 11.8 m 300‑Ω oder 450‑Ω Fensterleitung (je nach Variante).
    • Weiterführung: Koax ins Shack, optional zusätzlicher Tuner für Feinschliff.
  • Aufbau:
    • Balun: 1:1‑Strombalun an der Übergangsstelle zur Koax empfohlen.
    • Realität: Nicht jedes Band perfekt; dort mit Tuner nachhelfen.

T2FD (breitbandig und unkompliziert)

  • Einsatz: Von 80 bis 10 m „einstecken und funken“, wenn Effizienz zweitrangig ist.
  • Material:
    • Draht: Gesamtlänge etwa 27–30 m, gefaltete Bauform mit Abstandshaltern.
    • Abschluss: Widerstand 390–560 Ω (HF‑fest, >10 W, je nach TX‑Leistung höher).
    • Balun: 4:1‑Strombalun, Koax zum Shack.
  • Aufbau:
    • Schräge Montage hilft, Wasser ablaufen zu lassen, Abstandshalter alle 1–1.5 m.
    • Vorteil: Kaum Nachstimmen, gut für Monitoring und wechselnde Betriebsarten.

Welcher Draht wo glänzt

  • Kleiner Garten/Balkon: Inverted‑V oder Loop.
    • Warum: Geringere Spannweite, freundliches Nahfeld, oft leiser im Empfang.
  • Station mit Bäumen und Platz: Doublet 2×16.2 m oder Fan‑Dipol.
    • Warum: Viel Bandabdeckung bei hoher Effizienz.
  • Portabel/Field‑Day: ZS6BKW oder kurzer Fan‑Dipol.
    • Warum: Schneller Aufbau, reproduzierbare Ergebnisse.
  • Störverseuchtes Umfeld: Loop.
    • Warum: Subjektiv oft weniger QRN, angenehmer Klang.
  • „Einstecken und los“: T2FD.
    • Warum: Breitbandig, wenig Tuning‑Stress.

Einkaufsliste (allgemein)

  • Draht: PVC‑isolierte Kupferlitze 1.5–2.5 mm², dunkel/UV‑fest.
  • Leitung: 450‑Ω Fensterleitung oder 300‑Ω Hühnerleiter (für symmetrische Speisung).
  • Balun: 1:1‑Strombalun (Mix 31/43, mehrfache Kerne), für T2FD 4:1.
  • Koax: RG‑213/RG‑8X je nach Länge/Leistung.
  • Isolatoren & Leinen: Keramik/Kunststoff, UV‑feste Polyester/Kevlar‑Schnur.
  • Wetterschutz: Schrumpfschlauch, selbstverschweißendes Band, Dichtmasse für Steckverbinder.
  • Tuner: Symmetrischer Koppler oder guter Shack‑Tuner hinter 1:1‑Balun.

 

🌊 „Ahoi, hier spricht die Antenne!“ – Alles über den Seefunk

Seefunk ist so etwas wie das soziale Netzwerk der Weltmeere – nur ohne Katzenvideos, dafür mit einer Menge Technik, klaren Regeln und im Ernstfall lebensrettend. Ob auf der Nordsee, dem Mittelmeer oder mitten im Pazifik: Wer funkt, verbindet Schiffe, Küstenstationen und Rettungsdienste – und das seit über 100 Jahren.

📡 Was ist Seefunk überhaupt?

Seefunk ist der Sammelbegriff für alle Funkdienste, die in der Seeschifffahrt genutzt werden. Er dient der Sicherheit, Navigation und Koordination auf See. Dabei gibt es drei Hauptbereiche:

  • UKW-Seefunk (VHF – Very High Frequency) Frequenzbereich: 156,0–162,025 MHz Reichweite: ca. 20–30 Seemeilen (abhängig von Antennenhöhe und Wetter) Einsatz: Hafenmanöver, Schiff-zu-Schiff-Kommunikation, Notrufe, nautische Informationen.
  • Kurzwellenfunk (HF – High Frequency) Frequenzbereich: 3–30 MHz Reichweite: Weltweit, dank Ionosphären-Reflexion. Einsatz: Langstreckenkommunikation, vor allem auf hoher See.
  • Satellitenfunk (z. B. Inmarsat im GMDSS) Frequenzen variieren je nach System. Reichweite: Global, unabhängig von Wetter oder Tageszeit. Einsatz: Notrufe, Datenübertragung, E-Mails, Wetterberichte.

🚨 So läuft ein Notruf auf See ab

Im internationalen GMDSS (Global Maritime Distress and Safety System) gibt es klare Abläufe:

  1. Digitaler Selektivruf (DSC) auf der Notfrequenz (UKW-Kanal 70 oder entsprechende KW-Frequenzen) – das ist der „Alarmknopf“.
  2. Sprachmeldung auf der Not- und Anruffrequenz:
    • UKW: Kanal 16 (156,800 MHz)
    • KW: z. B. 2182 kHz, 4125 kHz, 6215 kHz
  3. Aufbau der Meldung:
    • „MAYDAY, MAYDAY, MAYDAY“
    • Schiffsname und Rufzeichen
    • Position (Breite/Länge)
    • Art des Notfalls
    • Benötigte Hilfe
    • Anzahl der Personen an Bord

💡 Tipp: Wer versehentlich einen Notruf auslöst, sollte ihn sofort mit „MAYDAY CANCEL“ und den eigenen Daten zurücknehmen – sonst gibt’s unnötige Aufregung.

🎓 Voraussetzungen in Deutschland

Wer am Seefunk teilnehmen will, braucht eine amtliche Funklizenz:

  • SRC (Short Range Certificate) – für UKW-Seefunkanlagen.
  • LRC (Long Range Certificate) – für UKW, KW und Satellitenfunk.
  • UBI (UKW-Sprechfunkzeugnis für den Binnenschifffahrtsfunk) – für Binnengewässer.

Zusätzlich:

  • Anmeldung der Funkanlage bei der Bundesnetzagentur.
  • Zuteilung eines Rufzeichens und ggf. einer MMSI-Nummer.

📜 Ein kurzer Blick in die Geschichte

  • 1900er Jahre: Erste Funkversuche auf Schiffen mit Morsetelegrafie.
  • 1912: Die Titanic-Katastrophe führt zu internationalen Vorschriften für den Seefunk.
  • 1970er: UKW-Seefunk wird Standard für Küstennavigation.
  • 1999: Einführung des GMDSS – Notrufe werden digitalisiert und global vernetzt.
  • Heute: Kombination aus UKW, KW, Satellit und digitalen Diensten wie AIS.

📊 Wichtige Frequenzen & Kanäle im Überblick

Bereich Kanal/Frequenz Nutzung
UKW Kanal 16 – 156,800 MHz Not-, Sicherheits- und Anruffrequenz
UKW Kanal 70 – 156,525 MHz Digitaler Selektivruf (DSC)
UKW Kanal 13 – 156,650 MHz Brückennavigation, Schiff-zu-Schiff
UKW Kanal 10 – 156,500 MHz Hafenbehörden, nautische Infos
KW 2182 kHz Internationale Not- und Anruffrequenz
KW 4125 kHz, 6215 kHz Not- und Sicherheitsmeldungen
Satellit Inmarsat-C Globale Notruf- und Datenkommunikation

😄 Fazit mit Augenzwinkern

Seefunk ist wie ein guter Kapitän: zuverlässig, wetterfest und immer bereit, im Notfall das Ruder zu übernehmen. Wer die Technik beherrscht, hat nicht nur ein Stück Sicherheit an Bord, sondern auch den Schlüssel zu einer weltweiten Gemeinschaft – und vielleicht das eine oder andere spannende Gespräch mitten auf dem Ozean.

Good to know: TDoA‑Playbook für KiwiSDR

Ziel: Dich in die Lage versetzen, ein unbekanntes Signal schnell, sauber und reproduzierbar zu lokalisieren – und das Ganze so, dass du die Ergebnisse auch vorzeigen kannst.

🎯 Vor dem Start: Rahmen setzen

  • Zweck definieren: Geht es dir um DX‑Jagd, Bestätigung eines Sendeorts oder Störungssuche?
  • Band und Tageszeit wählen: Plane mit der Ionosphäre – nicht gegen sie.
  • Werkzeuge bereit: KiwiSDR‑TDoA‑Interface offen, Sendeplan/Listen im zweiten Tab.

1️⃣ Signal scouten

  • SNR‑Check: Suche den stabilsten und klarsten Empfangspunkt (Audio anhören, Spektrum checken).
  • Träger oder Marker: Wenn möglich, ein Zeitzeichen, stationären Träger oder eindeutigen Sprachabschnitt erwischen.
  • Zeitrahmen: 20–60 s Aufnahmefenster mit wenig Fading.

2️⃣ Empfänger kuratieren

  • Auswahlkriterien:
    • SNR ≥ 20 dB im Zielband
    • Möglichst gleichmäßige Umringung der vermuteten Quelle
    • Keine reine „Linien“-Geometrie
  • Anzahl: 4–8 KiwiSDRs sind ideal – lieber weniger, aber gute.

3️⃣ Den TDoA‑Run starten

  • Frequenz exakt einstellen (Zoom & schmale Filter nutzen).
  • Aufnahmezeit abpassen – Fadingphasen meiden.
  • Run starten und Heatmap prüfen – Hotspot sollte in einer logischen Region landen.

4️⃣ Ergebnis interpretieren & optimieren

  • Realitätscheck: Passt der Hotspot zu bekannten Standorten/Sendeplänen?
  • Ausreißer‑Kiwis rauswerfen: Schlechte SNR‑ oder abweichende Laufzeitdaten entfernen.
  • Mehrere Runs: Wiederholen mit veränderter Empfänger‑Kombination oder späterer Uhrzeit.

5️⃣ ID absichern

  • Träger‑Offset messen: Hz‑Abweichung notieren – dient als Fingerprint.
  • Audio‑Schnipsel sichern: Nachrichten, Jingles oder Zeitmarker mitschneiden.
  • Abgleich mit Datenbanken: Aoki, EiBi, MWList oder lokale Logs nutzen.

6️⃣ Dokumentieren & teilen

  • Heatmap‑Screenshot mit Datum, Uhrzeit (UTC), Frequenz, Empfängerliste.
  • Kurze Notiz zu Bedingungen (Tageszeit, Band, Wetter/Ionosphäre).
  • Vergleichs‑Runs archivieren, um Muster zu erkennen.

💡 Pro‑Tipp für Broadcast‑Listener

Nutze zusätzlich eine Ferrit- oder Loopantenne im Shack, um den ungefähren Azimut lokal zu messen. Kombiniert mit dem TDoA‑Hotspot erhältst du eine Kreuzpeilung, die oft verblüffend genau ist.

Good to know: Warum Elektronik alt wird – von klassischen Transistoren bis SMD

Elektronische Bauteile haben ein langes Leben – aber eben nicht ewig. Selbst die legendären Germanium-Transistoren der 1950er und 60er oder die frühen Silizium-Schaltkreise altern. Manche leise und gemächlich, andere mit einem dramatischen „Plopp“ oder Funkenschlag.

Klassiker mit Patina: Halbleiter

  • Wärme & Zeit: Jedes Grad zu viel lässt Materialien schneller ermüden. Metallbahnen im Chip können sich buchstäblich „verlaufen“.
  • Ladungsfallen: In MOSFETs oder CMOS-Logik „verfangen“ sich Elektronen an den falschen Stellen, was Schaltschwellen verschiebt.
  • Korrosion & Feuchte: Plastikgehäuse sind nicht völlig dicht. Ein wenig Feuchtigkeit reicht, und Bondpads beginnen zu oxidieren – unsichtbar, bis plötzlich ein Kontakt abreißt.

Kondensatoren – die Langschläfer der Elektronik

  • Nasse Elkos: Bei langer Strom-Abstinenz baut sich ihre Oxidschicht ab. Ein harter Kaltstart kann sie ins Jenseits befördern.
  • Keramik-MLCC: Verlieren leise Kapazität durch Alterung und mechanischen Stress.
  • Tantal: Sensibel – Überspannung quittieren sie gern mit Hitze.
  • Folienkondensatoren: Robust, aber nicht unsterblich; Impulse und Alterung setzen ihnen zu.

SMD – klein, leicht, aber nicht unverwundbar

Oberflächenmontierte Bauteile (SMD) sind aus moderner Elektronik nicht wegzudenken. Winzig klein, leicht zu bestücken – aber mit eigenen Alterungsfallen:

  • Lötstellen-Müdigkeit: Temperaturwechsel dehnen und stauchen das Lot. Nach Jahren können feine Haarrisse entstehen – fies, weil sie oft sporadische Fehler verursachen.
  • Feuchtigkeit & „Popcorn-Effekt“: Manche SMDs, vor allem ICs in Plastikgehäusen, nehmen Feuchte auf. Beim Reflow oder starker Erwärmung kann sie schlagartig verdampfen – das Gehäuse „platzt“ von innen.
  • Mechanische Belastung: Platinenbiegung oder Vibration können empfindliche Chips oder deren Lötpads schädigen.
  • Feinbauweise: Die winzige Geometrie macht Reparaturen tricky – einmal abgehoben, ist ein Pad schnell zerstört.

Transistoren – BJT vs. MOSFET

  • BJT: Empfindlich gegen Hitze und hohe Ströme – im Extremfall kommt es zum „Second Breakdown“.
  • MOSFET: Dauerstress verschiebt die Schaltschwelle, harte Schaltflanken belasten Gate-Strukturen.

Wer Bauteilen mit Derating (weniger Spannung/Strom), kühlerem Betrieb und sauberem Layout begegnet, verlängert ihre Lebensdauer.

Kurze Zeitreise

  • 1940er–50er: Erste Germanium-Transistoren – hitzeempfindlich, aber bahnbrechend.
  • 1960er–70er: Silizium und CMOS setzen sich durch, Zuverlässigkeit steigt.
  • 1980er–90er: SMD revolutioniert die Fertigung – bringt aber neue Herausforderungen wie Lötstellen-Ermüdung.
  • Heute: Winzige Strukturen, bleifreie Lote und immer dichtere Bestückung – große Leistung auf kleinem Raum, aber mit neuen Alterungsmechanismen.

Fazit: Elektronik altert durch Hitze, Strom, Feuchte und Zeit – egal ob groß und nostalgisch oder winzig und modern. Wer Geräte liebt, hält sie kühl, belastet sie moderat – und gönnt ihnen gelegentlich einen sanften Start.

Antreten zum Arbeitseinsatz, bitte!

Am kommenden Mittwoch, den 20.08.2025, um 15:00 Uhr, ist Putzen und Aufräumen – im Shack in der Friesdorfer Straße 197 in Friesdorf – angesagt.

Folgende Ziele sind gesetzt:

  • Aufräumen,
  • Kehren,
  • Getränke beschaffen und transportieren,
  • UKW-Transceiver an der Antenne testen.

Diejenigen, welche sich berufen fühlen, sich an den Arbeiten zu beteiligen, sind herzlich dazu eingeladen (Motto: Viele Hände machen schnell ein Ende!).

Deshalb: Kommt bitte! Es soll doch zu unserer geplanten Party schön aussehen, oder?

Follow-up: TDoA mit KiwiSDR

Peilen auf Kurzwelle
Zeit, den Fuchs zu jagen: Mit Time-Difference-of-Arrival (TDoA) und dem weltweiten Netz der KiwiSDR-Empfänger lässt sich die Herkunft vieler HF-Signale erstaunlich gut eingrenzen. Das ist nützlich für Broadcast‑Listener, Funkamateure und alle, die wissen wollen, woher ein Sender wirklich kommt. Hier bekommst du das Wie, Wozu und Woran‑es‑scheitern‑kann – verständlich, praxisnah und unterhaltsam.

Was TDoA eigentlich macht

TDoA vergleicht, wann dasselbe Signal an mehreren, präzise getakteten Empfängern eintrifft. Aus den winzigen Laufzeitunterschieden entstehen Linien gleicher Differenz (Hyperbeln), deren Schnittbereiche die wahrscheinliche Senderposition zeigen. Je besser die Geometrie der ausgewählten Empfänger und je sauberer das Signal, desto schärfer wird die „Wärmekarte“ der Herkunft.

  • Gleiches Signal, andere Uhren: GPS‑synchronisierte KiwiSDRs stempeln die Audiosamples zeitgenau, sodass Ankunftszeiten vergleichbar sind.
  • Korrelation statt Rätselraten: Der Algorithmus sucht die Verschiebung, bei der die Signalverläufe am besten übereinanderliegen.
  • Heatmap statt Stecknadel: Ergebnis ist ein Gebiet mit maximaler Wahrscheinlichkeit – kein exakter Stecknadelpunkt, aber oft überraschend treffsicher.

Genauigkeit: Wovon sie abhängt und was realistisch ist

Erwarte keine Magie, aber solide Resultate, wenn die Randbedingungen passen. Auf Mittel- und Kurzwelle entscheidet die Ionosphäre mit, und die ist Launensiegerin.

  • Signalqualität: Ein stabiler Träger oder klarer IDschnipsel schlägt breitbandiges Musikprogramm.
    • Bestens: Zeitzeichen, AM‑Träger, Utility- oder Rundfunksender ohne Fading.
    • Schwierig: Starke Mehrwege, tiefe Fades, starke Störungen.
  • Empfänger-Geometrie:
    • Breit auffächern: Wähle 4–8 KiwiSDRs, die den vermuteten Ort großräumig umringen.
    • Vermeide Linie: Liegen alle Empfänger auf einer Linie, wird die Lösung langgezogen und ungenau.
  • Ionosphäre und Tageszeit:
    • MW/untere KW nachts: Weite Reichweiten, aber mehr Mehrwege.
    • Tagsüber: Kürzere Sprünge, oft stabilere Pfade.
  • Praxiswerte: Bei guten Bedingungen ist eine Eingrenzung auf einige bis wenige Dutzend Kilometer drin; mit ungünstiger Geometrie oder starkem Fading können es hunderte Kilometer sein.

Hinweis: Mehrere Läufe zu unterschiedlichen Zeiten und mit leicht variierter Empfängerauswahl erhöhen die Zuverlässigkeit.

KiwiSDR-Workflow: Vom Signal zur Karte

So setzt du TDoA in der Praxis ein – ohne Instrumentenpark, nur mit guter Auswahl und etwas Geduld.

  1. Signal wählen:
    • Klarer Träger: Stelle schmal auf den Carrier oder die markante Modulationskomponente.
    • Ruhige Phase: Nimm 20–60 Sekunden mit wenig Fading.
  2. Empfänger auswählen:
    • SNR vor Ort: Nutze Kiwis mit gutem Empfang am Zielband.
    • Geografische Verteilung: 4–8 Standorte, die den vermuteten Ursprung umringen und nicht zu dicht beieinander liegen.
  3. TDoA starten:
    • Synchron aufnehmen: Die TDoA‑Funktion sammelt gleichzeitig Daten von allen gewählten Kiwis.
    • Heatmap prüfen: Der Hotspot sollte sich sinnvoll zu Senderlisten und Landeskarte verhalten.
  4. Iterativ verbessern:
    • Schwache Kiwis ersetzen: Tausche Empfänger mit schlechtem SNR.
    • Zeit verschieben: Wiederhole den Lauf eine Stunde später, wenn Fading nachlässt.
  5. Ergebnis absichern:
    • Abgleich mit Listen: Prüfe Frequenz, Sendezeit und Sprache.
    • Mehrere Runs: Zwei bis drei konsistente Karten sind überzeugender als ein Glückstreffer.

Tipps für Broadcast‑Listener: Sender sicherer identifizieren

TDoA ist die halbe Miete; die andere Hälfte ist gutes „Kopfradio“.

  • Carrier‑Fingerprint:
    • Leicht daneben: Der Träger liegt oft wenige Hertz neben der Nennfrequenz – das Muster ist senderindividuell.
    • Seitenspektrum: Netzbrumm‑Seitbänder (50/60 Hz) oder typische Audio‑Signaturen können helfen.
  • Zeit & Sprache:
    • Top‑of‑hour: Nachrichten und Zeitsignale zur vollen Stunde sind Gold.
    • Sprache/Ansage: Call‑Ins, Jingles, regionale Werbung verraten die Herkunft.
  • Sendepläne:
    • Frequenz vs. Zeitslot: Abgleich mit aktuellen Sendeplänen filtert Doppelgänger.
    • Saisonwechsel: A‑/B‑Saison beachten – Frequenzen wandern.
  • Antennentricks:
    • Ferritstab/Loop drehen (MW): Azimut im Shack plus TDoA‑Gebiet ergibt eine Kreuzpeilung.
    • Schmalband hören: Enge Filtereinstellungen machen Träger sauberer und TDoA stabiler.

Bonus: Miss einmalig den Carrier‑Offset „deines“ Senders und notiere ihn. Er dient als persönlicher Fingerabdruck bei künftigen Empfängen.

Stärken, Grenzen und sinnvolle Anwendungen

  • Wofür TDoA glänzt:
    • Rundfunk auf MW/KW: Senderstandorte plausibilisieren, unbekannte Stationen einordnen.
    • Utility/Beacons: Standortfelder prüfen, Bandöffnungen studieren.
    • DX‑Forensik: Ungewöhnliche Wege dokumentieren (z. B. graue Linie).
  • Wo es hakt:
    • Starkes Fading/Mehrwege: Heatmap zerfranst, Ergebnisse wandern.
    • Schwaches SNR: Korrelation trifft Rauschen, nicht den Sender.
    • Schlechte Geometrie: Alle Kiwis auf einer Seite verschieben das Resultat.
  • Gute Praxis:
    • Empfänger kuratieren: Lieber vier sehr gute als zehn mittelmäßige Standorte.
    • Konstanz zählt: Gleiche Einstellungen, gleiche Fensterlänge, wiederholbare Runs.

Bitte beachte die Funkregeln deines Landes. Peile und dokumentiere verantwortungsvoll – legale Rundfunk- und Amateurfunksignale sind der richtige Spielplatz.

Mini‑Checkliste zum Mitnehmen

  • Signal: Stabiler Träger, ruhiger Zeitabschnitt.
  • Empfänger: 4–8 Kiwis, gute SNR, gute geografische Streuung.
  • Läufe: Mehrfach wiederholen, schwache Kiwis ersetzen.
  • Abgleich: Sendepläne, Sprache, Zeitmarker prüfen.
  • Dokumentation: Screenshot der Heatmap, Aufnahmedaten, Offset notieren.

Phased-Array-Antennen im Amateurfunk: Technik, Vor- und Nachteile sowie geschichtliche Entwicklung

Was sind Phased-Array-Antennen?

Phased-Array-Antennen sind gruppenbasierte Antennensysteme, die aus mehreren einzelnen Strahlern bestehen. Durch gezielte Phasensteuerung der einzelnen Elemente kann die Strahlrichtung elektronisch verändert werden, ohne dass die Antenne mechanisch bewegt werden muss. Diese Technik wird häufig in Radar-, Satelliten- und Kommunikationssystemen eingesetzt und findet zunehmend Anwendung im Amateurfunk.

Vor- und Nachteile von Phased-Array-Antennen im Amateurfunk

Vorteile:Elektronische Richtungssteuerung: Die Antenne kann ihre Strahlrichtung schnell anpassen, ohne mechanische Bewegung. ✅ Hohe Effizienz: Durch gezielte Strahlformung wird die Sendeleistung optimal genutzt. ✅ Mehrfachstrahlfähigkeit: Einige Systeme können mehrere Signale gleichzeitig in verschiedene Richtungen senden. ✅ Geringere mechanische Abnutzung: Keine beweglichen Teile bedeuten weniger Wartung und höhere Zuverlässigkeit.

Nachteile:Hohe Kosten: Die komplexe Elektronik und Steuerung machen Phased-Array-Systeme teurer als klassische Antennen. ❌ Technische Komplexität: Die Steuerung erfordert fortschrittliche Signalverarbeitung und präzise Kalibrierung. ❌ Energiebedarf: Die Phasenschieber und Verstärker benötigen zusätzliche Energie, was für portable Anwendungen eine Herausforderung sein kann.

Phased-Array-Antennen auf Kurzwelle vs. UKW

Kurzwelle (KW) ✅ Ideal für weltweite Verbindungen, da die ionosphärische Reflexion genutzt wird. ✅ Funktioniert auch mit geringerer Leistung, da die Funkwellen über große Entfernungen reflektiert werden. ❌ Stärker von Wetter und Sonnenaktivität beeinflusst. ❌ Große Antennenflächen erforderlich für optimale Reichweite.

Ultrakurzwelle (UKW) ✅ Geeignet für lokale und regionale Verbindungen mit direkter Sichtverbindung. ✅ Weniger von atmosphärischen Bedingungen abhängig. ❌ Reichweite ist auf etwa 100–200 km begrenzt, ohne Relaisstationen. ❌ Funktioniert schlechter in bergigem Gelände ohne entsprechende Infrastruktur.

Geschichtliche Entwicklung und Herausforderungen

Die Entwicklung von Phased-Array-Antennen begann in den 1940er Jahren für militärische Radarsysteme. In den 1960er Jahren wurden sie für Satellitenkommunikation weiterentwickelt.

Im Amateurfunk sind Phased-Array-Systeme noch relativ selten, da sie technisch anspruchsvoll und teuer sind. Die größte Herausforderung besteht in der präzisen Phasensteuerung, um eine optimale Strahlformung zu erreichen. Zudem erfordert die Nutzung auf Kurzwelle spezielle Anpassungen, da die Wellenlängen größer sind und die Antennen entsprechend dimensioniert werden müssen.

Fazit

Phased-Array-Antennen bieten enorme Vorteile für den Amateurfunk, insbesondere für gerichtete Funkverbindungenund adaptive Signalsteuerung. Während sie auf UKW einfacher einzusetzen sind, erfordern sie auf Kurzwelle größere Antennenstrukturen und komplexe Steuerungssysteme. Trotz der Herausforderungen bleibt die Technologie vielversprechend für die Zukunft des Amateurfunks.

Die Perseiden

Die Perseiden gehören zu den bekanntesten und ergiebigsten Meteorströmen des Jahres. Jahr für Jahr im August liefern sie am nächtlichen Firmament ein spektakuläres Schauspiel aus hunderten leuchtenden Sternschnuppen. In diesem Artikel erfährst du, wie die Perseiden entstehen, seit wann sie beobachtet werden, wann und wie du sie am besten sichten kannst – ergänzt um eine geschichtliche Anekdote und eine schematische Grafik der Umlaufbahnen.

Entstehung und Ursprung

Die Perseiden entstehen aus dem Staub des Kometen 109P/Swift-Tuttle. Bei seinem letzten Periheldurchgang 1862 veröffentlichten Lewis Swift und Horace Tuttle unabhängig voneinander die Entdeckung dieses Kometen, dessen Kern mit etwa 26 Kilometern Durchmesser das größte regelmäßige Objekts ist, das die Erdumlaufbahn kreuzt. Alle circa 133 Jahre nähert sich der Komet der Sonne so stark an, dass sein Eis sublimiert und eine gewaltige Staub- und Trümmerwolke hinterlässt.

Jedes Jahr im Juli und August traversiert die Erde diese Wolke. Kleine Meteoroide mit oft sandkorngroßer Dimension dringen dann mit rund 59 km/s in die Erdatmosphäre ein. Die Reibung erhitzt die Luft entlang ihrer Flugbahnen so stark, dass sie leuchtet – das, was wir als helle Sternschnuppen wahrnehmen.

Historische Beobachtungen

Schon im alten China berichteten Chronisten um 36 v. Chr. von ungewöhnlich zahlreich fallenden Sternschnuppen im August. Weitere Berichte finden sich in Japan und Korea. Die erste europäische Notiz stammt aus dem Jahr 811 n. Chr. Die systematische Verknüpfung des meteorischen Schauspiels mit dem Sternbild Perseus gelang dem belgischen Astronomen Adolphe Quetelet im Jahr 1835, als er erstmals den jährlichen, im August wiederkehrenden Meteorschauer beschrieb und dessen Radiant in Perseus lokalisierte.

Aktivitätsfenster und Höchststand

Die Perseiden sind in einem relativ breiten Zeitfenster sichtbar. Ihr Maximum liegt alljährlich um den 12. August, wenn die Erde den dichtesten Teil der Staubspur kreuzt.

Aktivitätszeitraum Höhepunkt Geozentrische Geschwindigkeit
17. Juli – 24. August Nacht 12. auf 13. August (Peak am 12. Aug, 15:15 MESZ) 59 km/s

Unter idealen Bedingungen (dunkler Himmel, Radiant hoch am Himmel) erreicht die Zenithal Hourly Rate (ZHR) bis zu 100 Meteore pro Stunde. In Mitteleuropa sind es meist 60 Stundenmeteore, da Mondlicht und Lichtverschmutzung schwächere Objekte überstrahlen können.

Beste Beobachtungszeiten

  • Zwischen Mitternacht und Morgendämmerung steigt der Radiant im Nordosten hoch und liefert dort die meisten Meteore.
  • Spitzenzeiten liegen meist zwischen 2 Uhr und 4 Uhr morgens, wenn Erde und Meteoroidstrom die optimale Geometrie bilden und die Himmelsrichtung des Radianten direkt in die Flugbahn zeigt.
  • Eine klare, mondarme Nacht in einem abgelegenen, dunklen Gebiet erhöht die Sichtungsrate signifikant.

Beobachtungstipps

  • Wähle einen Standort fernab von Stadtlichtern und schütze deine Augen 20–30 Minuten im Dunkeln, damit sie sich optimal anpassen können.
  • Plane deine Beobachtung in der zweiten Nachthälfte ein, wenn der Radiant am höchsten steht.
  • Vermeide Fernglas oder Teleskop: Ein freier Blick mit bloßem Auge optimiert die Chance, schnelle Meteore am Himmel zu erfassen.
  • Für Fotoaufnahmen: Weitwinkelobjektiv (14–24 mm), ISO 1600–3200, Belichtungszeiten 15–30 Sekunden, Stativ und Fernauslöser.

Geschichtliche Anekdote: Tränen des Laurentius

Im Volksmund heißen die Perseiden „Tränen des heiligen Laurentius“. Der christliche Märtyrer Laurentius wurde am 10. August 258 in Rom auf einem glühenden Rost hingerichtet. Da das Meteorschauer-Maximum nahe am Laurentiusfest liegt, verband man im Mittelalter die fallenden Feuerfunken mit seinen Tränen, was dem Meteorstrom eine tiefgreifende kulturelle Bedeutung verlieh.

Spannungsbauch und Strombauch bei Antennen im Amateurfunk

Grundlagen der Spannungs- und Stromverteilung

Eine Antenne ist ein schwingungsfähiges System, das elektromagnetische Wellen abstrahlt. Die Verteilung von Spannungund Strom entlang einer Antenne ist entscheidend für ihre Effizienz.

  • Spannungsbauch: Bereiche mit hoher elektrischer Spannung, aber geringem Stromfluss. Diese treten typischerweise an den Enden eines Dipols auf.
  • Strombauch: Bereiche mit maximalem Stromfluss und minimaler Spannung. Diese befinden sich meist in der Mitte eines Dipols oder an Einspeisepunkten.

Die richtige Platzierung der Einspeisung und Anpassung der Antenne beeinflusst die Strahlungseffizienz und die Impedanzanpassung.

Warum ist eine gut abgestimmte Antenne wichtig?

Eine gut abgestimmte Antenne sorgt für eine optimale Energieübertragung zwischen Sender und Antenne. Die wichtigsten Vorteile:

Maximale Effizienz: Eine abgestimmte Antenne minimiert Verluste und sorgt für eine effektive Strahlung. ✅ Geringe Reflexionen: Fehlanpassungen führen zu Reflexionen, die das Stehwellenverhältnis (SWR) erhöhen und den Sender belasten. ✅ Bessere Reichweite: Eine korrekt abgestimmte Antenne verbessert die Signalstärke und Reichweite. ✅ Reduzierte Störungen: Fehlanpassungen können unerwünschte Oberwellen erzeugen, die andere Funkdienste stören.

Geschichtliche Entwicklung der Antennentechnik im Amateurfunk

Die Entwicklung von Antennen im Amateurfunk reicht bis in die frühen Tage der Funktechnik zurück.

  • 1900er Jahre: Erste Experimente mit Drahtantennen und Langwellenkommunikation.
  • 1920er Jahre: Einführung von Kurzwellenantennen, die weltweite Kommunikation ermöglichten.
  • 1950er Jahre: Entwicklung von Yagi-Antennen für gerichtete Funkverbindungen.
  • 1980er Jahre: Fortschritte in Computersimulationen, die präzisere Antennendesigns erlaubten.
  • Heute: Einsatz von digitalen Antennenmodellen und adaptiven Antennensystemen für moderne Funkkommunikation.

Von einfachen Drahtantennen bis hin zu komplexen Phased-Array-Systemen hat sich die Antennentechnik stetig weiterentwickelt und bleibt ein zentrales Thema im Amateurfunk.

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