Die Magnetische Feldkonstante – das eiserne Rückgrat des Magnetismus


Einleitung: Eine Zahl, die das Vakuum magnetisiert

Die Magnetische Feldkonstante (oft μ₀ genannt) ist eine jener Naturkonstanten, die niemand im Alltag bewusst wahrnimmt, die aber im Hintergrund alles zusammenhält. Sie beschreibt, wie „durchlässig“ das Vakuum für Magnetfelder ist. Mit anderen Worten: μ₀ ist die magnetische Leitfähigkeit des Nichts.

Ohne sie gäbe es keine definierte Stärke von Magnetfeldern, keine Induktivität, keine elektromagnetischen Wellen – und damit auch kein Radio, kein WLAN, kein Amateurfunk. Kurz: Ohne μ₀ wäre die Welt still. Für manche vielleicht ein Traum, für Funkamateure ein Albtraum.

Was macht die magnetische Feldkonstante eigentlich?

Stell dir vor, das Vakuum sei ein unsichtbares Medium, das entscheidet, wie stark ein Magnetfeld für eine gegebene Stromstärke sein darf. μ₀ ist die Hausordnung, die sagt: „So viel Feld pro Ampere, nicht mehr und nicht weniger.“

  • Sie ist die magnetische Elastizität des Raums.
  • Sie bestimmt, wie elektrische Ströme Magnetfelder erzeugen.
  • Sie ist zusammen mit der elektrischen Feldkonstante ε₀ verantwortlich dafür, dass Licht eine endliche Geschwindigkeit hat.

Mit schwarzem Humor gesagt: μ₀ ist der unsichtbare Türsteher des Universums. Wer mit zu viel Magnetfeld ankommt, wird nicht reingelassen.

Beispiele aus dem Alltag

Auch wenn μ₀ nach trockener Theorie klingt, sie steckt in vielen Dingen, die wir täglich nutzen:

  • Transformatoren: Dein Handy-Ladegerät funktioniert nur, weil Spulen Magnetfelder erzeugen, die durch μ₀ definiert sind. Ohne μ₀ gäbe es keine induktive Kopplung – und du würdest dein Smartphone mit Zitronenbatterien laden.
  • Elektromotoren: Vom Staubsauger bis zum E-Bike – überall drehen sich Motoren, weil Magnetfelder nach den Regeln von μ₀ wirken. Ohne sie wäre dein E-Bike nur ein sehr teures Fahrrad.
  • Kopfhörer: Die winzigen Spulen in deinen Ohrhörern erzeugen Magnetfelder, die Membranen bewegen. Ohne μ₀ gäbe es keine Musik – nur die deprimierende Stille deiner eigenen Gedanken.
  • Magnetresonanztomographie (MRT): Auch die Medizin verdankt μ₀ ihre Bilder. Ohne sie müsste man Patienten wieder mit Röntgenstrahlen durchleuchten, bis sie im Dunkeln leuchten.

Amateurfunk und die magnetische Feldkonstante

Für Funkamateure ist μ₀ kein theoretisches Gimmick, sondern der unsichtbare Taktgeber:

  • Antennen: Jede Antenne erzeugt elektromagnetische Wellen. Die magnetische Komponente dieser Wellen gehorcht μ₀. Ohne sie gäbe es keine definierte Ausbreitungsgeschwindigkeit – und dein CQ-Ruf würde vielleicht gleichzeitig gestern, heute und morgen ankommen.
  • Koaxialkabel: Die Wellenimpedanz von 50 Ω hängt direkt mit μ₀ zusammen. Jeder Funkamateur, der schon mal ein SWR von 1:∞ gesehen hat, weiß: μ₀ lacht im Hintergrund.
  • Induktivitäten: Spulen, Filter, Trafos – alles, was im Funkgerät magnetisch koppelt, basiert auf μ₀. Ohne sie wäre dein Empfänger so nützlich wie ein Toaster ohne Strom.
  • Ausbreitung: Elektromagnetische Wellen bestehen immer aus einem elektrischen und einem magnetischen Feld. μ₀ sorgt dafür, dass die beiden im Gleichschritt marschieren. Ohne sie gäbe es keine Kurzwelle, keine DX-Jagd, keine Zahlensender.

Schwarzer Humor: μ₀ und die stille Apokalypse

Man stelle sich vor, μ₀ würde plötzlich verschwinden.

  • Alle Magnetfelder kollabieren.
  • Motoren bleiben stehen.
  • Funkgeräte werden zu dekorativen Briefbeschwerern.
  • Und dein Kühlschrank? Der wird warm – und du erfährst endlich, wie Butter bei Zimmertemperatur riecht, wenn sie drei Tage alt ist.

Kurz: Ohne μ₀ wäre das Universum ein sehr stiller, sehr toter Ort.

Fazit: Die unsichtbare Konstante, die alles antreibt

Die magnetische Feldkonstante ist:

  • das Maß für die magnetische „Durchlässigkeit“ des Vakuums,
  • der Grund, warum Strom Magnetfelder erzeugt,
  • und der heimliche Architekt jedes Funkkontakts.

Sie ist die stille Erinnerung daran, dass selbst das Nichts Regeln hat – und dass wir alle nur Gäste in einem Universum sind, dessen Hausordnung von Zahlen wie μ₀ diktiert wird.

Oder wie man im Shack sagen könnte: „Danke, μ₀. Ohne dich wäre Amateurfunk nur noch stille Post – und die hat noch nie funktioniert.“

Wie man zur Amateurfunklizenz kommt – und warum das kein Hexenwerk ist


Einstieg in die Welt der Frequenzen

Der Amateurfunkdienst ist mehr als nur ein nostalgisches Hobby für Menschen mit Lötkolben-Fetisch. Er ist ein technisch anspruchsvolles, international geregeltes Kommunikationssystem, das auf Eigenverantwortung, Experimentierfreude und ein bisschen Gesetzeskunde basiert. Wer senden will, braucht eine Lizenz. Und die gibt es nicht im Überraschungsei – sondern nach bestandener Prüfung.

Der Weg zur Lizenz

1. Zulassung zur Prüfung

  • Jeder darf sich zur Prüfung anmelden – unabhängig von Alter, Beruf oder Vorbildung.
  • Die Anmeldung erfolgt direkt bei der zuständigen Behörde.
  • Es gibt regelmäßig Prüfungstermine in verschiedenen Städten.

2. Die Prüfung selbst

Die Prüfung besteht aus drei Bereichen:

  • Technik: Elektronik, Funkwellen, Modulation, Antennen, Frequenzbereiche.
  • Betriebstechnik: Rufzeichen, Betriebsarten, Notfunk, internationale Prozeduren.
  • Gesetzeskunde: Nationale und internationale Regelwerke, Rechte und Pflichten.

Je nach angestrebter Lizenzklasse variiert der Umfang – aber keine Sorge: Man muss kein Quantenphysiker sein. Ein gutes Lernbuch, etwas Geduld und ein gesunder Hang zur Selbstgeißelung reichen völlig aus.

Die Lizenzklassen (Stand 2025)

🟢 Klasse N – Der Einsteiger mit Sendewunsch

  • Zugang zu: 10 m, 2 m und 70 cm Band
  • Leistung: bis 10 W (10 m), 6,1 W (VHF/UHF)
  • Prüfungsumfang: Technik stark vereinfacht, Betriebstechnik und Gesetzeskunde wie bei den anderen Klassen
  • Ideal für: Neugierige, die erstmal reinschnuppern wollen

🔵 Klasse E – Der ambitionierte Aufsteiger

  • Zugang zu: ausgewählten KW-, VHF- und UHF-Bändern
  • Leistung: bis 100 W (KW), 75 W (VHF), 5 W (10 GHz)
  • Prüfungsumfang: Technik auf mittlerem Niveau, Betriebstechnik und Gesetzeskunde identisch mit Klasse A
  • Ideal für: Funker mit ernsthaften Absichten, aber ohne Lust auf Integralrechnung

🔴 Klasse A – Die Lizenz mit dem großen Schlüsselbund

  • Zugang zu: allen Amateurfunkbändern von 135 kHz bis 250 GHz
  • Leistung: bis zu 750 W PEP
  • Prüfungsumfang: Technik auf hohem Niveau, inkl. HF-Technik, Messtechnik, EMV
  • Ideal für: Menschen mit Hang zur Selbstoptimierung, Hang zur Kontrolle – und einem Keller voller Messgeräte

Was man können muss – und was nicht

Verstehen, wie Funk funktioniertBerechnen, wie viel Leistung durch ein Koaxkabel verloren gehtWissen, warum man nicht einfach auf 14.300 MHz „Hallo Welt“ ruftMorsezeichen beherrschen (nicht mehr Pflicht) ❌ Latein sprechen oder den Schaltplan eines SpaceX-Moduls lesen können

Humor für Klasse A-Inhaber  🖤

Wer die Klasse A besteht, darf sich offiziell „Frequenzfürst“ nennen.

  • Sie wissen, wie man eine Endstufe baut, die das Stromnetz in die Knie zwingt.
  • Sie diskutieren über Phasenlage bei 144 MHz, während andere noch versuchen, ihr WLAN zu konfigurieren.
  • Und sie haben ein Rufzeichen, das klingt wie ein Passwort für den Zugang zur Matrix.

Man sagt, Klasse A-Funker schlafen nie – sie ruhen nur, während ihr SDR Wasserfalldiagramme hypnotisiert.

Fazit

Der Weg zur Amateurfunklizenz ist kein Spaziergang, aber auch kein Marathon mit Bleiweste. Wer sich für Technik, Kommunikation und ein bisschen Abenteuer interessiert, findet hier ein faszinierendes Feld – mit globaler Reichweite und lokalem Charme.

Und wer sich bis zur Klasse A hocharbeitet, darf sich nicht nur über alle Frequenzen freuen – sondern auch über das stille Wissen, dass man jetzt offiziell zu den Menschen gehört, die bei Stromausfall nicht in Panik geraten, sondern die Welt mit einem Dipol retten.

Die Zahl e – Von Napier bis zur Wellenausbreitung im Äther


📐 Was ist die Konstante e?

Die mathematische Konstante e ≈ 2,718281828… ist eine der fundamentalen Größen der Mathematik. Sie tritt auf, wenn man Wachstumsprozesse, Zerfallsprozesse oder kontinuierliche Zinseszinsen beschreibt. Formal definiert ist sie als Grenzwert:

Während π die Geometrie des Kreises beherrscht, ist e der unsichtbare Taktgeber für alles, was exponentiell wächst oder zerfällt – von Bankkonten bis hin zu radioaktiven Isotopen, und, wie wir gleich sehen werden, auch für elektromagnetische Wellen.

📜 Ein kurzer historischer Exkurs

  • John Napier (1614): führte die Logarithmen ein, um mühselige Multiplikationen zu vereinfachen. Er ahnte noch nicht, dass er damit die Tür zu einer fundamentalen Konstante aufstieß.
  • Jacob Bernoulli (1683): entdeckte beim Studium des Zinseszinses die Zahl e als Grenzwert. Ironischerweise war es nicht die Gier nach Geld, sondern die Mathematik, die unsterblich wurde.
  • Leonhard Euler (1730er): gab der Zahl ihren Namen und verband sie mit der berühmten Euler’schen Identität:

– eine Gleichung, die so schön ist, dass Mathematiker Tränen vergießen, während Funkamateure sie als Phasenverschiebung im Smith-Diagramm missverstehen.

⚡ Exponentielle Gesetze in der Physik

Die Zahl e ist kein reines Zahlenspiel, sondern steckt in den Grundgesetzen der Physik:

  • Radioaktiver Zerfall:

– die Formel, die uns daran erinnert, dass alles irgendwann verschwindet. Sogar unsere Lieblingssender auf Mittelwelle.

  • RC-Glieder in der Elektronik:
U(t)=U0⋅e−t/RC

– das unvermeidliche „Ausbluten“ eines Kondensators. Wer schon einmal einen Elko in einem alten Röhrenradio entladen hat, weiß: e ist nicht nur eine Zahl, sondern auch ein schmerzhafter Stromschlag.

  • Dämpfung elektromagnetischer Wellen: In verlustbehafteten Medien gilt:

– die Feldstärke nimmt exponentiell ab. Mit anderen Worten: Je weiter die Welle läuft, desto mehr Energie verschwindet in Wärme. Oder wie Funkamateure sagen: „Mein Signal ist stark – nur leider nicht mehr bei dir.“

📡 Bezug zum Amateurfunk und Wellenausbreitung

Im Amateurfunk begegnet uns e an vielen Stellen:

  • Freiraumdämpfung: Die Friis-Gleichung enthält implizit exponentielle Abhängigkeiten, wenn man die Dämpfung in dB zurückrechnet. Jeder zusätzliche Kilometer bedeutet ein weiteres Opfer an die Götter der Exponentialfunktion.
  • Skin-Effekt: Der Strom in einem Leiter nimmt mit der Tiefe exponentiell ab:

– weshalb HF lieber an der Oberfläche kriecht, als in die Tiefe zu gehen. Eine perfekte Metapher für Funkamateure, die lieber über Antennen reden, als sie tatsächlich aufzubauen.

  • Multipath-Fading: Überlagerungen mehrerer Signalpfade führen zu Interferenzmustern, die sich mathematisch elegant mit Exponentialtermen beschreiben lassen. Praktisch bedeutet das: Dein Signal klingt wie ein Dalek auf LSD.

🕯️ Schwarzer Humor am Rande

Die Zahl e ist der stille Totengräber aller Illusionen von Stabilität:

  • Dein Bankkonto wächst exponentiell – bis die Bankgebühren schneller wachsen.
  • Dein Funksignal breitet sich exponentiell ab – bis es im Rauschen stirbt.
  • Dein Körper zerfällt exponentiell – und irgendwann bist du nur noch eine Fußnote in einem Logbuch.

Man könnte sagen: e ist die mathematische Erinnerung daran, dass alles Schöne im Leben mit einem Dämpfungsfaktor versehen ist.

🎯 Fazit

Die Konstante e ist weit mehr als eine abstrakte Zahl. Sie ist das Fundament von Wachstum, Zerfall und Wellenausbreitung. Ob in der Finanzmathematik, in der Elektrotechnik oder im Amateurfunk – überall, wo etwas kontinuierlich wächst oder stirbt, ist e der unsichtbare Dirigent.

Und wenn dein Signal mal wieder im Rauschen untergeht, denk daran: Es ist nicht die Antenne schuld. Es ist nur e, das dich daran erinnert, dass auch Funkträume exponentiell verblassen.

#IGAFU-Bonn #afu #amateurfunk-bonn

Treffen am 01.11.2025

Am kommenden Samstag , den 01.11.2025, treffen wir uns um 12:00 Uhr wieder in der Friesdorfer Straße 197 zu unserer regelmäßigen Zusammenkunft.

Es gibt eine Reihe von Themen, die angesprochen werden sollten. Ein besonderer Tagesordnungspunkt ist der „Vernichtung“ von Würstchen, Brötchen und Kartoffelsalat gewidmet.

Es lohnt sich also zu kommen!

 

🎙️ Endfed-Antennen und ihre Baluns: 1:9 vs. 1:49

Warum Funkamateure Drähte lieben, Baluns brauchen – und die Physik manchmal ein sadistischer Spielleiter ist.

📡 Einleitung

Amateurfunker sind Meister darin, aus einem Stück Draht eine Weltreise zu machen. Doch ohne den richtigen Balun endet das Abenteuer schnell in einem Drama: Dein Transceiver röchelt, das SWR steigt wie der Blutdruck deines Nachbarn, und plötzlich läuft auf seinem Fernseher nicht mehr Netflix, sondern dein CQ-Ruf. Willkommen in der Welt der Endfed-Antennen – wo Physik und Improvisation Hand in Hand gehen.

⚡ Warum überhaupt ein Balun?

Eine Endfed-Antenne wird am Ende gespeist. Das klingt praktisch, ist aber elektrisch ein Alptraum:

  • Die Impedanz am Speisepunkt liegt oft zwischen 200–3000 Ohm.
  • Dein Funkgerät erwartet 50 Ohm.
  • Ohne Anpassung: SWR wie ein Herzinfarkt – und dein Endstufentransistor verabschiedet sich mit einem Rauchzeichen.

Hier kommt der Balun (genauer: Unun) ins Spiel:

  • 1:9 Balun → transformiert ca. 450 Ohm auf 50 Ohm.
  • 1:49 Balun → transformiert ca. 2450 Ohm auf 50 Ohm.

Kurz gesagt: Der Balun ist der Dolmetscher zwischen deinem sturen Draht und deinem empfindlichen Funkgerät. Ohne ihn reden beide aneinander vorbei – mit pyrotechnischen Effekten.

🥊 1:9 vs. 1:49 – die Unterschiede

  • 1:9 Balun
    • Für „Random Wire“-Antennen, die mit einem Tuner betrieben werden.
    • Flexibel, aber ohne Tuner nutzlos.
    • Ideal für portable Einsätze, wenn man nicht weiß, wie lang der Baum im Park ist.
  • 1:49 Balun
    • Für Endfed-Halbwellen (EFHW).
    • Sehr effizient, wenn die Drahtlänge stimmt.
    • Kein Tuner nötig – aber wehe, du schneidest den Draht 30 cm zu kurz. Dann ist dein SWR so schön wie ein Zahnarztbesuch.

📊 Übersicht: Vor- und Nachteile

Balun-Typ Vorteile Nachteile Typische Anwendungen
1:9 – Flexibel mit Tuner

Funktioniert mit vielen Drahtlängen – Einfacher Aufbau

– Ohne Tuner kaum nutzbar- Höhere Verluste – Weniger effizient „Random Wire“-Antennen, portable Funkerei
1:49 – Sehr effizient – Kein Tuner nötig (bei richtiger Länge) – Gute Multiband-Abdeckung – Weniger flexibel – Drahtlänge muss exakt passen – Bau etwas anspruchsvoller EFHW-Multiband-Antennen, stationär

📐 Drahtlängen für die Praxis

Mit 1:9 Balun (Random Wire + Tuner)

  • 16,2 m → nutzbar auf 40 m, 20 m, 15 m, 10 m
  • 27 m → deckt 80 m bis 10 m ab (mit Tuner)
  • 41 m → fast alle Bänder von 80 m bis 10 m

Mit 1:49 Balun (Endfed-Halbwelle, ohne Tuner)

  • 10,1 m → 20 m, 10 m
  • 20,3 m → 40 m, 20 m, 15 m, 10 m
  • 40,6 m → 80 m, 40 m, 20 m, 15 m, 10 m

🌀 Mantelwellen-Sperre (Choke) – warum sie dein bester Freund ist

Ohne Choke wird dein Koaxkabel Teil der Antenne. Das führt zu:

  • Störungen: Dein Nachbar hört dich plötzlich im Babyphone.
  • Rückströmen: Dein Mikrofon brutzelt, wenn du PTT drückst.
  • Unberechenbare Abstrahlung: Dein schönes Strahlungsdiagramm sieht aus wie ein Picasso.

👉 Lösung: Mantelwellensperre (z. B. Ferritkerne oder Koaxwicklung).

  • Position: Möglichst nah am Balun.
  • Faustregel: Alle λ/4 Kabellängen vermeiden, da diese Resonanzen erzeugen.

🌍 Erdung und Gegengewicht – die unterschätzte Pflicht

Eine Endfed braucht ein Gegengewicht, sonst sucht sich der Strom seinen Weg – oft durch dein Shack.

  • Minimal-Lösung: 3–5 m Draht als Gegengewicht.
  • Besser: λ/4 des tiefsten Bandes, das du nutzen willst.
    • Für 40 m → ca. 10 m Draht.
    • Für 80 m → ca. 20 m Draht.
  • Koax als Gegengewicht: Dein Koaxkabel wirkt automatisch als Gegengewicht. Deshalb: Mantelwellensperre setzen, um es zu kontrollieren.

🎯 Fazit

  • 1:9 Balun: Für Bastler, Experimentierer, Portable-Funker mit Tuner.
  • 1:49 Balun: Für effiziente Multiband-Stationen ohne Tuner, wenn die Drahtlänge exakt stimmt.
  • Choke: Pflicht, sonst wird dein Koax zum Antennen-Zombie.
  • Erdung/Gegengewicht: Ohne sie ist deine Endfed wie ein Vampir ohne Sarg – sie sucht sich ihren Weg, und du wirst ihn nicht mögen.

Zahlensender Reloaded: „Achtung, Achtung – wir rufen Krokodil!“


Von geheimen Codes, schrägen Ritualen und der ewigen Faszination des Rauschens

Wer einmal nachts am Kurzwellenradio gedreht hat, kennt das Gefühl: Zwischen Pfeifen, Knacken und Rauschen taucht plötzlich eine Stimme auf, die monoton Zahlen herunterleiert. Fünfergruppen, endlose Wiederholungen, manchmal eingeleitet von einer Melodie oder einem Signalton. Willkommen in der Welt der Zahlensender – den wohl skurrilsten Überbleibseln des Kalten Krieges, die bis heute nicht ausgestorben sind.

Neue Erkenntnisse aus der Schattenwelt

  • „The Buzzer“ lebt noch: Der russische Dauerpiepser UVB-76 sendet weiterhin unermüdlich auf 4625 kHz. Ab und zu bricht eine Stimme durch, die kryptische Befehle verliest – so als hätte jemand vergessen, das Mikro stummzuschalten.
  • Deutsche Kuriositäten: In Sammlerkreisen kursieren Aufzeichnungen von Ansagen wie „Achtung, Achtung – wir rufen Krokodil“. Ob das ein Tarnname für einen Agenten war oder nur der Deckname für die Mittagspause in der Kantine, bleibt offen.
  • Digitalisierung der Spionage: Während klassische Zahlensender noch immer laufen, experimentieren Geheimdienste längst mit verschlüsselten Datenpaketen, die wie harmloses Rauschen klingen. Für den Hobbyhörer bleibt das allerdings so spannend wie ein Faxgerät im Dauerbetrieb.

Agentensprüche zwischen Pathos und Absurdität

Neben dem legendären „¡Atención!“ aus Kuba oder dem britischen „Lincolnshire Poacher“ haben auch deutsche Stimmen ihre Spuren hinterlassen. Beliebt waren martialische Phrasen wie:

  • „Hier spricht die Hauptverwaltung Aufklärung – bleiben Sie auf Empfang!“
  • „Achtung, Achtung – wir rufen Krokodil!“
  • „Ende der Übertragung – und vergessen Sie nicht, die Milch aus dem Kühlschrank zu nehmen.“

Ob diese Durchsagen tatsächlich so liefen oder nur in den Köpfen von Funkamateuren weiterleben, ist fast egal – sie tragen zum Mythos bei.

Humor aus dem Äther

Zahlensender sind im Grunde das Gegenteil von Netflix: keine Bilder, keine Handlung, nur endlose Wiederholungen. Und doch haben sie etwas Hypnotisches. Vielleicht, weil man nie weiß, ob gerade ein Agent in einem Moskauer Hotelzimmer seine Befehle empfängt – oder ob nur ein gelangweilter Funker in Pullunder und Cordhose auf „Play“ drückt.

Man könnte sagen:

  • Für den Geheimdienst sind Zahlensender Werkzeuge.
  • Für uns sind sie unfreiwillige Performance-Kunst.
  • Und für die NSA vermutlich nur noch ein Running Gag in der Kaffeepause.

Fazit: Zwischen Nostalgie und Nervenkitzel

Auch wenn die Welt längst digitalisiert ist, haben Zahlensender ihren Platz behauptet. Sie sind wie die Geisterbahnen der Funkwelt: ein bisschen unheimlich, ein bisschen lächerlich – und doch faszinierend.

Also, falls Sie das nächste Mal nachts nicht schlafen können: Drehen Sie am Kurzwellenknopf. Vielleicht hören Sie ein „Achtung, Achtung – wir rufen Krokodil“. Und wenn nicht, dann immerhin das beruhigende Rauschen einer Welt, die nie ganz aufhört, Geheimnisse zu flüstern.

Long Path – Wenn Funkwellen den Umweg lieben


Wellenausbreitung über den langen Weg im Kurzwellen-Amateurfunk

🌍 Was ist „Long Path“ überhaupt?

Im Amateurfunk bezeichnet Long Path die Ausbreitung eines Funksignals über den längeren Weg rund um den Globus – also in die entgegengesetzte Richtung zum Short Path. Beispiel: Von Deutschland (DL) nach Australien (VK) beträgt der Short Path etwa 16.000 km über Asien und den Indischen Ozean. Der Long Path hingegen nimmt den „scenic route“ über den Atlantik, Südamerika und den Pazifik – rund 24.000 km.

Warum sollte man das tun? Weil die Ionosphäre manchmal ein launischer Türsteher ist: Sie lässt Signale über den langen Weg klar und kräftig durch, während der kurze Weg im Rauschen erstickt.

📡 Physik – mit einem Augenzwinkern

Die Ionosphäre ist wie ein schlecht gelaunter Barkeeper:

  • Tagsüber serviert sie nur bestimmte Frequenzen (höhere MUF – Maximum Usable Frequency).
  • Nachts schenkt sie tiefere Frequenzen ein.
  • Und manchmal entscheidet sie völlig willkürlich, dass der lange Weg heute „Happy Hour“ hat.

Physikalisch betrachtet spielen hier Faktoren wie Sonnenstand, D-Schicht-Dämpfung, F2-Schicht-Höhe und geomagnetische Aktivität eine Rolle. Beim Long Path kann es sein, dass die Sonne auf der langen Strecke gerade so steht, dass die F2-Schicht optimal reflektiert – während der Short Path im Dämpfungsbereich liegt.

Oder, um es düster zu formulieren: Die Physik ist ein sadistischer Spielleiter, der dir den kürzesten Weg versperrt, nur um dich 8.000 km extra laufen zu lassen.

🎧 Woran erkennt man eine Long-Path-Verbindung?

  • Signalrichtung: Mit einer drehbaren Richtantenne fällt auf, dass das stärkste Signal aus der entgegengesetztenRichtung kommt.
  • Echo-Effekt: Manchmal hört man ein leichtes Doppel – das Signal kommt gleichzeitig über Short und Long Path an, mit einer Verzögerung von ca. 0,2–0,3 Sekunden.
  • Tageszeit: Long Path nach VK ist oft am frühen Morgen in DL möglich (z. B. 06:30–08:00 UTC auf 20 m).

📻 Beispiele aus der Praxis – Amateurfunk & Kurzwellenradio

Amateurfunk (VK-Stationen)

  • 20 m-Band (14,195 MHz): Morgens in DL, VK-Stationen oft lauter über Long Path.
  • 17 m-Band (18,130 MHz): Spätnachmittags Long Path nach Südamerika, dann weiter nach VK.

Kurzwellenrundfunk

  • Radio New Zealand International: 7,345 MHz – gelegentlich über Long Path in Europa hörbar, besonders in den frühen Morgenstunden.
  • ABC Radio Australia (historisch, heute nur noch sporadisch aktiv): 9,580 MHz – Long Path-Signale mit leichtem Echo.

🧠 Warum hört man VK manchmal nur über Long Path?

  • Short Path im Dunkeln: Der direkte Weg liegt komplett in der Nachtzone, die Dämpfung ist hoch.
  • Long Path im Sonnenlicht: Die lange Strecke hat mehrere optimal beleuchtete F2-Reflexionen.
  • Geomagnetische Störungen: Der Short Path führt über polare Regionen, die bei Aurora-Aktivität stark dämpfen.

🎙 Hörbeispiele (theoretische Szenarien)

  • 18,130 MHz Long Path: VK3XYZ mit S9+10 dB, klar und ohne Fading.
  • 18,130 MHz Short Path: Gleiche Station, kaum lesbar, S3 mit starkem QSB.
  • 7,345 MHz RNZI Long Path: Musik mit leichtem Echo, dumpfer Bass durch Mehrfachreflexion.

💡 Merke: Long Path ist kein exotischer Mythos – er ist ein Werkzeug im Koffer jedes ernsthaften DXers. Wer ihn ignoriert, verpasst halbe Kontinente.

Dritte Wanddurchführung fertiggestellt!

Die dritte Wanddurchführung wurde am 16.10.2025 durch Klaus und Rolf realisiert. Durch diese zusätzliche Öffnung nach Außen, werden zukünftig die Kabel für z.B. WebSDR, Satelliten durchgeführt. Die Durchführung befindet sich an der Südwest-Ecke des Dachaufbaus,  in dem sich unserer Raum befindet.

     Das Foto zeigt die Innenklappe der Durchführung.

 

Kurzwellen-Amateurfunk: Wann welches Band – und warum die Physik dein sadistischer Spielleiter ist


🌞 Morgens, mittags, abends – die Bänder haben Launen

Kurzwellenbänder sind wie Gäste auf einer schlechten WG-Party: Manche tauchen nur morgens auf, andere erst nach Mitternacht, und einige sind den ganzen Tag da, aber reden nur mit bestimmten Leuten.

Die Ursache? Die Ionosphäre – unser unfreiwilliger Funk-Partner, der entscheidet, ob dein Signal elegant um den Globus tanzt oder wie ein nasser Sack im Rauschen versinkt.

📡 Die Physik dahinter – kurz und schmerzhaft

Die Ionosphäre besteht aus mehreren Schichten (D, E, F1, F2), die je nach Sonnenstand und Sonnenaktivität unterschiedlich ionisiert sind.

  • Tagsüber: Die D-Schicht ist aktiv und frisst niedrige Frequenzen (unter ~7 MHz) wie ein hungriger Wolf.
  • Nachts: Die D-Schicht verschwindet, und plötzlich laufen auch 160 m und 80 m wie geschmiert – wenn man „geschmiert“ als „mit viel atmosphärischem Rauschen“ definiert.
  • F2-Schicht: Der große Spiegel für DX. Ihre Höhe und Ionisation bestimmen die MUF (Maximum Usable Frequency).

Kurz gesagt: Die Sonne ist dein Boss – und sie ist launisch.

🕒 Typische Bandnutzung nach Tageszeit

Uhrzeit (UTC) Bänder Typische Frequenzen Bemerkung
Vor Sonnenaufgang 160 m, 80 m, 40 m 1,840 MHz, 3,780 MHz, 7,090 MHz Ruhige Bedingungen, DX möglich, wenn die Nachtschicht der Ionosphäre noch arbeitet.
Morgen 40 m, 30 m, 20 m 7,090 MHz, 10,120 MHz, 14,200 MHz 20 m öffnet, Short- und Long-Path nach VK oft möglich.
Mittag 20 m, 17 m, 15 m, 12 m, 10 m 14,200 MHz, 18,130 MHz, 21,300 MHz, 24,950 MHz, 28,500 MHz Hohe Bänder laufen, wenn die MUF hoch genug ist. Perfekt für schnelle DX-Kontakte.
Nachmittag 17 m, 20 m, 30 m 18,130 MHz, 14,200 MHz, 10,120 MHz Oft stabile Verbindungen in mittlere Entfernungen.
Abend 40 m, 80 m, 160 m 7,090 MHz, 3,780 MHz, 1,840 MHz D-Schicht weg, Low-Band-DX möglich.
Nacht 160 m, 80 m 1,840 MHz, 3,780 MHz Für die, die Schlaf für überbewertet halten.

🎯 Warum zu verschiedenen Uhrzeiten?

  • Sonnenstand: Bestimmt, welche Schichten der Ionosphäre aktiv sind.
  • MUF: Wenn deine Frequenz über der MUF liegt, geht’s nicht raus – Punkt.
  • Dämpfung: Die D-Schicht ist tagsüber der Endgegner für niedrige Frequenzen.
  • Grauzone (Greyline): Der magische Moment, wenn Tag und Nacht auf der Erde aufeinandertreffen – perfekte Bedingungen für DX, weil die D-Schicht verschwindet, die F-Schicht aber noch geladen ist.

🖤 Schwarzer Humor für zwischendurch

  • 160 m: Das Band für Masochisten. Du hörst stundenlang nur Rauschen, bis plötzlich eine Station aus Neuseeland auftaucht – und genau dann ruft der Nachbar, weil sein Fernseher „komische Streifen“ hat.
  • 10 m: Läuft nur, wenn die Sonne gute Laune hat. Also… selten.
  • 20 m: Das „Büroband“ – immer jemand da, aber 90 % reden über das Wetter.

👀 Augenzwinkern an die Profis

Ja, wir wissen: „Es gibt keine festen Regeln, nur Bedingungen.“ Aber Hand aufs Herz – auch ihr habt schon mal morgens um 06:30 UTC auf 20 m Long Path nach VK gearbeitet, nur um mittags festzustellen, dass auf 10 m tote Hose ist.

💡 Fazit: Wer die Bänder versteht, versteht den Amateurfunk. Wer die Physik versteht, kann sie ausnutzen. Und wer den Humor behält, wenn die Bedingungen schlecht sind, der bleibt auch dann am Mikrofon, wenn andere schon Netflix schauen.

Alexander SAQ Grimeton Friendship Association, 24.10.2025

Anlässlich der aktuellen UN 50-Jahr-Feiern gibt es am 24. Oktober 2025 eine Funk-Aktivität, die von Menschen weltweit verfolgt werden kann.

SAQ scheduled to air on UN-Day Oct 24th, 2025 – The Alexander association

=== UN Day 2025 SAQ Grimeton VLF transmitter – 14:00 UTC ===

Der historische Funksender „Alexander SAQ Grimeton Friendship Association“  wird normalerweise nur zweimal im Jahr aktiviert. In diesem Jahr, zur Würdigung der UN, ausnahmsweise ein drittes Mal.

  • Es handelt sich um eine 100 Jahre alte Anlage, die auf elektro-mechanischem Weg, auf Langwelle (17,2 kHz), Funksignale erzeugen kann. Die Funk- und Antennenanlage ist durchaus beeindruckend und wird auf deren Internat-Seite ausführlich beschrieben [ https://alexander.n.se/en/ ].
  • Die Aussendung erfolgt im Morse-Code, in englischer Sprache.
    Parallel dazu können sich Interessenten den Bericht im Internet live ansehen und klartextlich mitlesen.
  • Auf Anfrage versenden die Betreiber der Anlage Quittungen zu den Empfangsbestätigungen (QSL-Karten).
  • Die Funksignale sind mit vergleichsweise einfachen Mitteln empfangbar (historische Röhrenradios, Anlagen von Funkamateuren).

Eine solche Funk-Empfangsanlage steht an diesem Tag in Bonn, im Shack der IGAFU-Bonn, die von Funkamateuren der Telekom betrieben wird.
Alternativ können die Signale mit unserem WebSDR-Empfänger, [ http://dl0dtm.ddns.net:8073/ ] über einen einfachen Browser, auf dem heimischen PC (Tablet, Smartphone) mitgehört werden.

 

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