„Man trifft sich!“

Nicht vergessen!

Am 18.12.2025, 17:00  Uhr, findet unser regelmäßiges Treffen statt. Eine willkommene Gelegenheit für einen persönlichen Gedankenaustausch vor den Feiertagen. Wer bisher noch zweifelte, ob er/sie kommen sollte, es gibt Gulaschsuppe mit Brötchen!

Good to Know: Das Shannon-Theorem – Die Mathematik des Möglichen


Einleitung

Claude Shannon, ein amerikanischer Mathematiker und Ingenieur, gilt als Vater der Informationstheorie. In den 1940er Jahren formulierte er ein Theorem, das bis heute die Grenzen der digitalen Kommunikation bestimmt: das Shannon-Theorem oder auch Shannon-Hartley-Gesetz.

Es beantwortet die Frage: Wie viele Informationen kann man über einen Kanal schicken, ohne dass sie im Rauschen untergehen? Oder in schwarzem Humor gesagt: Shannon hat uns gezeigt, wie viele Worte man noch ins Telefon schreien darf, bevor das Rauschen lauter ist als die Schwiegermutter.

Die Grundidee – ohne Formeln, aber mit Klarheit

Das Shannon-Theorem beschreibt die maximale Datenrate, die über einen Kanal mit bestimmter Bandbreite und Rauschverhältnis übertragen werden kann.

  • Bandbreite: Wie breit ist der „Daten-Highway“?
  • Signal-Rausch-Verhältnis (SNR): Wie laut ist das Signal im Vergleich zum Hintergrundrauschen?

Shannon sagt: Je größer die Bandbreite und je besser das Signal-Rausch-Verhältnis, desto mehr Information kann man übertragen. Aber – und das ist der Clou – es gibt eine absolute Obergrenze. Mehr geht nicht. Punkt.

Das ist wie bei einem überfüllten Aufzug: Egal, wie sehr man drückt, mehr Leute passen einfach nicht rein. Und wenn man es trotzdem versucht, endet es mit einem Knall – oder im Fall der Nachrichtentechnik mit Datenmüll.

Historische Entstehung

Shannon veröffentlichte 1948 seinen berühmten Artikel “A Mathematical Theory of Communication”. Damit legte er den Grundstein für die moderne digitale Kommunikation.

Vor Shannon war Kommunikationstechnik oft ein Mix aus Ingenieurskunst und Bauchgefühl. Nach Shannon war klar: Es gibt harte Grenzen. Er hat damit nicht nur die Nachrichtentechnik revolutioniert, sondern auch die Informatik, Kryptografie und sogar die moderne Biologie beeinflusst.

Man könnte sagen: Shannon hat den Ingenieuren die Illusion genommen, dass man mit genug Trickserei unendlich viele Daten durch ein Telefonkabel pressen kann. Er war der Totengräber der unbegrenzten Hoffnung – und der Geburtshelfer des Internets.

Anwendungen in der Nachrichtentechnik

Das Shannon-Theorem ist heute allgegenwärtig:

  • Mobilfunk (4G, 5G, 6G): Die maximal mögliche Datenrate hängt direkt von Bandbreite und SNR ab. Ohne Shannon wüssten wir nicht, warum 5G nicht einfach „unendlich schnell“ sein kann.
  • DSL und Kabelinternet: Modems arbeiten genau an der Shannon-Grenze. Jeder zusätzliche Bit/s ist ein Kampf gegen das Rauschen.
  • Satellitenkommunikation: Hier ist das Rauschen besonders hoch, und Shannons Theorem bestimmt, wie viele Daten man noch sicher übertragen kann.
  • Fehlerkorrektur-Codes: Verfahren wie Turbo-Codes oder LDPC-Codes sind direkte Kinder von Shannons Theorie. Sie holen das Maximum aus verrauschten Kanälen heraus – fast so, als würde man aus einem verrauschten Kneipengespräch noch die Lottozahlen heraushören.

Bezug zum Amateurfunk

Auch Funkamateure leben mit Shannon:

  • Schmalbandige Telegrafie (CW): Morsezeichen sind extrem robust gegen Rauschen. Damit kommt man näher an die Shannon-Grenze als mit Sprache.
  • Digitale Betriebsarten (FT8, JT65, PSK31): Diese Verfahren sind so optimiert, dass sie auch bei minimalem Signal-Rausch-Verhältnis noch funktionieren. FT8 ist fast schon Shannons Lieblingskind – es quetscht Bits durch Kanäle, die eigentlich tot wirken.
  • Breitbandige Experimente (z. B. DATV): Hier zeigt sich die andere Seite: Ohne genügend Bandbreite und SNR ist das Bild schneller weg als die Hoffnung eines Funkers, der gerade seine Antenne im Sturm verloren hat.

Schwarzer Humor am Rande

Shannons Theorem ist gnadenlos ehrlich:

  • Es sagt dir, wie viel geht.
  • Es sagt dir auch, dass mehr nicht geht.
  • Und wenn du es trotzdem versuchst, klingt dein Signal wie ein Zombie, der durch einen Ventilator spricht.

Man könnte sagen: Das Shannon-Theorem ist wie der Sensenmann der Datenübertragung. Es zeigt dir genau, wann deine Bits noch leben – und wann sie endgültig im Rauschen beerdigt sind.

Fazit

Das Shannon-Theorem ist kein theoretisches Gedankenspiel, sondern die Grundlage der modernen Kommunikation. Es bestimmt, wie schnell wir surfen, wie klar wir telefonieren und wie weit wir funken können.

Für die Nachrichtentechnik ist es ein Gesetz wie die Schwerkraft: Man kann es nicht umgehen, nur respektieren. Und wer es ignoriert, wird schnell feststellen: Das Rauschen gewinnt immer.

HF-Masse vs. Schutzleiter-Masse: Zwei „Massen“, ein Missverständnis


Wer im Amateurfunk von „Masse“ spricht, meint oft alles Mögliche – vom Gegengewicht einer Antenne bis zur blanken Kupferschiene im Keller. Kein Wunder, dass Diskussionen in Vereinsheimen regelmäßig in hitzigen Vorträgen enden, bei denen der eine mit dem SWR-Meter fuchtelt und der andere mit der VDE-Norm. Zeit also, die beiden „Massen“ auseinanderzuhalten – und dabei ein paar Mythen zu beerdigen.

1. Die HF-Masse: Gegengewicht statt Erdspieß

  • Definition: Die HF-Masse ist kein „Erder“ im klassischen Sinn, sondern ein elektrisches Gegengewicht für asymmetrische Antennen (z. B. Vertikalstrahler, Endfed, Marconi).
  • Funktion: Sie schließt den Stromkreis für die hochfrequenten Ströme. Ohne Gegengewicht fließt der Rückstrom über alles, was er findet – Koaxschirm, Shack-Heizung, oder im schlimmsten Fall die Kaffeemaschine.
  • Beispiel: Ein λ/4-Vertikalstrahler ohne Radials hat ein SWR wie ein alter Röhrenfernseher nach Blitzschlag. Mit sauber verlegten Radials sinkt das SWR, die Abstrahlung wird effizienter, und der Nachbar wundert sich, warum plötzlich sein Garagentor nicht mehr im Takt der Morsezeichen auf- und zugeht.

2. Die „echte“ Masse: Erdung für Sicherheit und EMV

  • Definition: Hier geht es um die leitende Verbindung zur Erde – Schutzleiter, Blitzschutz, Potentialausgleich.
  • Funktion: Sie dient nicht der Antenne, sondern der Sicherheit und der EMV-Reduzierung.
  • Beispiel: Ein sauberer Potentialausgleich verhindert, dass Mantelwellen auf dem Koaxkabel den Shack in eine Mittelwellen-Sendeanlage verwandeln. Stattdessen werden die Störungen über Erdungsband und Erdspieß abgeleitet.

3. Typische Missverständnisse (und wie man sie erkennt)

Mythos Realität
„Ein Erdspieß ersetzt Radials.“ Falsch. Der Erdspieß ist für Blitzschutz und Potentialausgleich da. Für HF-Ströme ist er meist zu hochohmig.
„HF-Masse = Schutzleiter.“ Nein. Wer das glaubt, hat wahrscheinlich auch schon mal den Toaster ans Koax angeschlossen.
„Mehr Erdung = besseres SWR.“ Unsinn. Das SWR verbessert sich durch korrekt dimensionierte Gegengewichte, nicht durch den dritten Kupferstab im Garten.

4. Vorteile bei korrektem Einsatz

  • Besseres SWR: Radials oder Gegengewichte sorgen für einen definierten Rückstrompfad. Das reduziert Verluste und macht den Tuner arbeitsloser.
  • Weniger Mantelwellen: Mit Mantelwellensperren (Ferrite, Strombaluns) und sauberem Potentialausgleich bleibt die HF da, wo sie hingehört – in der Antenne, nicht im Mikrofonkabel.
  • EMV-Reduzierung: Eine gute Erdung verhindert, dass der Nachbar beim Bügeln plötzlich Radio Moskau empfängt.
  • Sicherheit: Blitzschutz und Schutzleiter sind keine Option, sondern Pflicht. Wer das ignoriert, darf sich später mit der Versicherung über „höhere Gewalt“ streiten.

5. Schwarzer Humor am Rande

Natürlich gibt es immer den einen alten Hasen im Ortsverband, der behauptet:

„Also bei mir läuft die Endfed seit 30 Jahren ohne Gegengewicht, und das SWR ist perfekt!“

Klar. Wahrscheinlich ist sein gesamtes Regenrinnensystem inzwischen Teil der Antenne, und die Nachbarskatze fungiert als lebendes Radial. Aber hey – Hauptsache, die Endstufe glüht.

Fazit

  • HF-Masse (Gegengewicht): Für die Antenne, damit sie effizient arbeitet.
  • Erdung / Schutzleiter: Für Sicherheit und EMV, damit Shack und Nachbarschaft nicht zur Versuchsanordnung werden.

Wer beides sauber trennt und korrekt einsetzt, hat nicht nur ein besseres SWR, sondern auch Ruhe vor den EMV-Beschwerden. Und das ist im Amateurfunk fast so wertvoll wie ein seltenes DXCC-Land.

Good to Know: Die Lichtgeschwindigkeit


Einleitung

Lichtgeschwindigkeit ist mehr als eine physikalische Konstante, sie ist das Tempo, nach dem das Universum seinen Takt schlägt. In der Praxis bestimmt sie, wie schnell Information, Bilder und Funksignale von A nach B kommen. Dieser Artikel erklärt die Idee knapp technisch, erzählt die relevante Geschichte und zeigt, wo wir im Alltag und im Amateurfunk die Lichtgeschwindigkeit tatsächlich erleben — gewürzt mit einer Prise Humor, weil selbst das Universum manchmal grausam pünktlich ist.

Geschichtlicher Kontext

Die Suche nach der Geschwindigkeit des Lichts war ein langer Ritt durch Zweifel, Messfehler und ein paar sehr hartnäckige Köpfe.

  • Anfangs gab es philosophische Debatten darüber, ob Licht überhaupt eine Geschwindigkeit hat oder instantan wirkt.
  • Erste brauchbare Messungen im 17. Jahrhundert zeigten, dass Licht nicht unendlich schnell ist; der dänische Astronom Ole Rømer beobachtete Jupitermonde und entdeckte zeitliche Verschiebungen, die sich nur durch endliche Lichtlaufzeiten erklären ließen.
  • Im 19. Jahrhundert führten präzisere Experimente wie die von Fizeau und Foucault zu stabileren Zahlen.
  • Albert Einsteins Spezialrelativitätstheorie 1905 erhöhte die Bedeutung: die Lichtgeschwindigkeit wurde zur universellen Obergrenze für Information und bewegte Materie und zur Konstanten, die Raum und Zeit koppelt.

Lichtgeschwindigkeit und Photonen

  • Was ist die Lichtgeschwindigkeit? Kurz: die Geschwindigkeit, mit der elektromagnetische Wellen im Vakuum reisen. Ihr Zahlenwert ist fest und universell: etwa 299.792.458 Meter pro Sekunde.
  • Photonen : Ein Photon ist das Teilchenmodell des Lichts. Es ist quantisiert, hat keine Ruhemasse und trägt Energie und Impuls. Photonen reisen immer mit Lichtgeschwindigkeit im Vakuum. Man kann sich ein Photon als winziges, extrem pünktliches Poststück vorstellen, das niemals einschläft und nie den Zug verpasst.
  • Wieso keine ruhende Photonen? Ein Photon hat keine Ruhemasse, weil es sonst bei Lichtgeschwindigkeit unendliche Energie bräuchte. Praktisch heißt das: Photonen existieren nur in Bewegung, und ihre Existenz ist an Geradeausfahrt bei maximaler Geschwindigkeit gebunden.
  • Wellenteilchen-Dualismus knapp: Licht verhält sich als Welle, wenn Interferenz und Beugung wichtig sind, und als Photon, wenn einzelne Quantenereignisse zählen. Beide Beschreibungen sind gültig und ergänzen sich je nach Messaufbau.

Alltägliche Wahrnehmung der Lichtgeschwindigkeit

Wir spüren Lichtgeschwindigkeit selten direkt, aber ihre Folgen sind überall.

  • Sofortige Wahrnehmung: Bei normalen Entfernungen wirkt Licht praktisch instantan — ein Lichtschalter bringt fast sofort Helligkeit; das hängt nur daran, dass die Laufzeiten im Raum winzig sind.
  • Verzögerung bei großer Entfernung: Sonnenlicht braucht rund 8 Minuten 20 Sekunden bis zur Erde, das heißt wir sehen die Sonne zeitlich leicht verzögert. Bei astronomischen Entfernungen summieren sich Sekunden zu Jahren.
  • Kommunikation und Streaming: Internetpakete über Glasfaser bewegen sich nahe der Lichtgeschwindigkeit in Glas (etwas langsamer als im Vakuum). Latenzen in Videoanrufen sind teilweise Ergebnis dieser begrenzten Ausbreitungsgeschwindigkeit plus Verarbeitung.
  • Alltägliche Wahrnehmung Beispiele: Satellitennavigation zeigt Verzögerungen, wenn Signale hunderte bis tausende Kilometer zurücklegen; Live-Satellitenbilder haben intrinsische Zeitverzögerung; im Haushalt bemerkt man minimale Verzögerungen nur bei sehr empfindlichen Audio- oder Messsystemen.

Amateurfunk und Signallaufzeiten

Die Lichtgeschwindigkeit ist die physikalische Grundlage jeder Funkverbindung.

  • Signalübertragung: Funkwellen sind elektromagnetische Wellen und breiten sich im freien Raum mit Lichtgeschwindigkeit aus. Die Laufzeit eines Funksignals über eine Strecke L berechnet sich direkt aus L geteilt durch c.
  • Praktische Auswirkungen: Bei terrestrischen Verbindungen (ein paar Kilometer bis hunderte Kilometer) sind Laufzeiten typischerweise im Bereich von Mikro- bis Millisekunden, aber sie werden relevant bei:
    • Synchronisation und Time-stamping von QSOs.
    • TDOA (Time Difference of Arrival) bei Ortungsexperimenten.
    • Contest-Logging und automatischen Relais, wenn Latenzen kumulieren.
  • Kurzwelle und Ionosphäre: Signale, die über Ionosphärenreflexion propagieren, legen zwar längere Wege zurück als die direkte Entfernung, doch die Sendeausbreitung selbst bleibt durch c limitiert. Die Verzögerung enthält deshalb zwei Komponenten: geometrische Laufzeit aufgrund des längeren Weges und zusätzliche Laufzeit durch Verzögerungseffekte in ionisierter Luft.
  • Beispiele, wo man es merkt:
    • DX-Skeds über transatlantische Verbindungen zeigen spürbare Echotime und Tick-Latenzen.
    • Bei EME (Earth–Moon–Earth) beträgt die Laufzeit hin und zurück etwa 2,5 Sekunden, was das Gesprächsverhalten klar beeinflusst.
    • Satelliten-Amateurfunk zeigt deutliche Verzögerungen durch die großen Distanzen, gerade bei Low-Earth- und weiter entfernten Satelliten.

Abschließende Gedanken

Das Universum ist kompromisslos pünktlich: Licht kommt, wann es will, und zwar mit Genauigkeit, die deinem Router nie vergönnt war. Wenn du beim Versuch, einen entfernten Funkfreund zu erreichen, wartest, denk daran, dass ihr durch dieselbe Taktung getrennt seid, die die Erde warm hält und Supernovae dramatisch macht. Die Lichtgeschwindigkeit ist kein netter Vorschlag, sondern die Art, wie Kosmos seine Deadlines setzt. Man kann sie nicht betrügen, nur akzeptieren — oder, wenn man besonders sarkastisch ist, einem Photon eine Mahnung schicken, obwohl man weiß, dass es niemals zahlungsunfähig wird.

#Afu

#Amateurfunk

Treffen am Nikolaustag (06.12.2025) ohne Nikolaus

Vier ständige Mitglieder der Interessengruppe und drei Gäste trafen sich am 6.12.2025 im Shack in der Friesdorfer Straße 197. Mit Würstchen und Senf, Brötchen und Nudelsalat und zum Nachtisch „Donauwelle“ wurde der Tag des Hl. Nikolaus gewürdigt. Außerdem wurde das Relais DB0DTM wieder in Betrieb genommen. Wegen des regnerischen Wetters muss die Endfeed-KW-Antenne noch etwas warten.

Wer noch auf ihn wartet – er ist schon auf dem Heimweg!

Funktürme, Zeit und der gnadenlose Takt der Physik


Ein Funkturm ist mehr als nur ein Haufen Stahl, der in den Himmel ragt, um Vögeln eine neue Todesfalle zu bieten. Er ist ein Monument der Ingenieurskunst, ein verlängerter Arm der Physik – und manchmal der Ort, an dem die Zeit selbst in die Luft geblasen wird. Willkommen in der Welt des DCF77, dem deutschen Zeitsignal, das seit 1959 unermüdlich tickt, während wir Menschen es nicht einmal schaffen, pünktlich zum Zahnarzt zu erscheinen.

Wie entsteht das Zeitsignal?

Das Herzstück ist eine Cäsium-Atomuhr. Sie misst die Schwingungen von Cäsium-Atomen, die so zuverlässig sind, dass sie in einer Million Jahren höchstens eine Sekunde danebenliegen. Keine Mathematik nötig: Stellen Sie sich einfach vor, die Atome sind die pedantischen Beamten der Physik – sie dulden keine Abweichung, keine Verspätung, keine „ich hab den Bus verpasst“-Ausrede.

Diese Uhr liefert den Takt, der dann in ein Funkmodulationsschema übersetzt wird. Jede Sekunde wird ein kurzer Impuls gesendet, jede Minute durch einen längeren markiert. Zusätzlich werden Bits für Datum, Wochentag und Sommerzeit-Informationen übertragen. Kurz: ein binärer Lebensratgeber, der uns sagt, wann wir zu spät dran sind.

Übertragung über Funk

Das Signal wird über den Langwellensender Mainflingen ausgestrahlt, auf der Frequenz 77,5 kHz. Langwelle hat die charmante Eigenschaft, sich wie ein störrischer Beamter durch alles hindurchzuschieben: Gebäude, Wälder, ja sogar durch die schlechte Laune eines Montagmorgens.

Die Modulation erfolgt durch Amplitudenkodierung: Die Trägerwelle wird für 100 Millisekunden leicht abgesenkt, um eine „0“ darzustellen, und für 200 Millisekunden für eine „1“. So entsteht ein 59-Sekunden-Raster, das die Zeitinformation enthält. Die 60. Sekunde bleibt leer – ein gnadenloser Reminder, dass auch die Zeit selbst Pausen braucht.

Wo in Deutschland?

Der Sender steht in Mainflingen bei Frankfurt am Main. Zwei 150 m hohe Türme tragen die Antennenanlage. Sie wirken unscheinbar, aber sie sind die stillen Herrscher über unsere Radiowecker, Bahnhofsuhren und Funkuhren. Ohne sie würden wir alle in einem zeitlichen Chaos versinken – oder schlimmer: die Deutsche Bahn hätte keine Ausrede mehr für Verspätungen.

Empfang mit KiwiSDR

Wer keinen eigenen Langwellenempfänger hat, kann das Signal über KiwiSDR-Webempfänger hören. Diese Online-Radios decken den Bereich von wenigen kHz bis 30 MHz ab. Einfach einen deutschen KiwiSDR auswählen (z. B. in Andernach oder Hamburg) und auf 77,5 kHz einstellen.

Dort hört man das charakteristische „Ticken“: jede Sekunde ein kurzer Abfall im Signal. Mit geeigneter Software lässt sich das Bitmuster dekodieren und die exakte Zeit auslesen. Für den ambitionierten Bastler ist das wie Sudoku in Binärform – nur dass man am Ende nicht eine Zahl, sondern die Realität selbst bestätigt bekommt.

Schwarzer Humor am Rande

  • Das Signal ist so zuverlässig, dass selbst Ihr Herzschrittmacher neidisch wäre – und wenn er ausfällt, wissen Sie immerhin auf die Millisekunde genau, wann.
  • DCF77 ist der Grund, warum Ihre Funkuhr nachts heimlich funkt – nicht um Sie zu überwachen, sondern um sicherzustellen, dass Sie auch wirklich zu spät zur Arbeit kommen.
  • Sollte der Sender jemals ausfallen, würden Millionen Radiowecker in Deutschland kollektiv in die Anarchie stürzen. Stellen Sie sich vor: ein Land, in dem niemand mehr weiß, wann die Tagesschau beginnt. Apokalypse in 30 Sekunden.

Fazit: Der Funkturm in Mainflingen ist kein banaler Stahlkoloss, sondern ein Monument der Zeit selbst. Er verbindet Atomphysik, Funktechnik und ein Quäntchen schwarzen Humor zu einem Signal, das uns alle im Takt hält – ob wir wollen oder nicht.

Die Boltzmann-Konstante – das Thermometer des Universums mit eingebautem Galgenhumor


Einleitung: Warum eine Zahl die Welt erklärt

Es gibt Zahlen, die unser Leben bestimmen, ohne dass wir sie je auf der Stromrechnung sehen. Die Boltzmann-Konstante (Symbol: k oder kB) ist so eine Zahl. Sie ist winzig: $kB≈1,380649×10−23 J/K$

Das ist so klein, dass man sich fragt, ob sie nicht aus Versehen in der Fußnote eines Physikbuchs vergessen wurde. Aber nein – diese Zahl ist der Schlüssel dazu, wie Wärme, Energie und Chaos (alias Entropie) zusammenhängen. Ohne sie gäbe es keine Thermodynamik, keine Statistik, und vermutlich auch keine Ausrede, warum der Kaffee im Shack schon wieder kalt ist.

Was macht die Boltzmann-Konstante eigentlich?

Kurz gesagt: Sie übersetzt zwischen Temperatur und Energie pro Teilchen.

  • Temperatur ist das, was dein Thermometer anzeigt.
  • Energie pro Teilchen ist das, was die Moleküle in deinem Kaffee treiben, während sie hektisch umeinanderzappeln.

Die Boltzmann-Konstante ist der Dolmetscher zwischen beiden Welten. Sie sagt: „Ein Kelvin Temperatur entspricht so-und-so-viel Joule pro Teilchen.“

Oder in schwarzem Humor formuliert: Sie ist die Wechselstube zwischen Chaos und Ordnung – und der Kurs ist miserabel.

Beispiele aus dem Alltag

Man könnte meinen, so eine Konstante sei nur für Physiker im Elfenbeinturm interessant. Aber nein, sie steckt überall:

  • Kaffee im Shack: Warum wird er kalt? Weil die Moleküle ihre Energie (proportional zu kB·T) an die Umgebung abgeben. Die Boltzmann-Konstante ist quasi der stille Komplize, der dafür sorgt, dass du immer wieder aufstehst, um neuen Kaffee zu kochen.
  • Handy-Akku im Winter: Bei niedriger Temperatur haben die Elektronen weniger thermische Energie. Ergebnis: Dein Akku stirbt schneller als Schrödingers Katze im Bleikasten.
  • Rauschen im Amateurfunk: Jeder Funkamateur kennt das thermische Rauschen. Es gilt: $P=kB⋅T⋅B$ (Leistung = Boltzmann-Konstante × Temperatur × Bandbreite). Mit anderen Worten: Selbst wenn du die perfekte Antenne baust, rauscht das Universum dir ins Ohr. Die Boltzmann-Konstante sorgt dafür, dass absolute Stille im Funk niemals existiert – außer du schaltest das Gerät aus.

Boltzmann und der Amateurfunk: Ein toxisches Liebespaar

Im Amateurfunk ist kB der unsichtbare Gegner.

  • Empfängerrauschen: Egal wie gut dein SDR ist, die Boltzmann-Konstante flüstert dir ins Ohr: „Du wirst nie besser als -174 dBm/Hz bei Raumtemperatur.“
  • Antennenbau: Du kannst deine Yagi noch so perfekt ausrichten – das thermische Grundrauschen bleibt. Es ist wie ein Nachbar, der immer dann den Rasen mäht, wenn du gerade CW hörst.
  • Zahlensender: Selbst die geheimnisvollen Zahlensender auf Kurzwelle müssen sich dem thermischen Rauschen beugen. Vielleicht sind die Pausen zwischen den Zahlen nur das Echo der Boltzmann-Konstante.

Schrödingers Katze und die Boltzmann-Konstante

Jetzt wird’s makaber. Schrödingers Katze ist das berühmte Gedankenexperiment: Eine Katze sitzt in einer Kiste mit einem radioaktiven Präparat, das mit 50 % Wahrscheinlichkeit zerfällt. Zerfällt es, stirbt die Katze. Zerfällt es nicht, lebt sie.

Die Pointe: Solange niemand nachschaut, ist die Katze gleichzeitig lebendig und tot.

Und was hat das mit der Boltzmann-Konstante zu tun?

  • Die Boltzmann-Konstante ist der Maßstab für Zufall und Chaos in der Thermodynamik.
  • Schrödingers Katze ist der Maßstab für Zufall und Chaos in der Quantenmechanik.

Beide sagen uns: Das Universum ist ein schlechter Witz, und wir sind die Pointe.

Oder anders: Die Katze stirbt nicht an der Physik, sondern an der Statistik. Und die Statistik hat Boltzmann erfunden.

Fazit: Eine kleine Zahl mit großer Wirkung

Die Boltzmann-Konstante ist winzig, aber sie bestimmt:

  • wie schnell dein Kaffee kalt wird,
  • wie laut dein Funkempfänger rauscht,
  • und warum absolute Ordnung nur ein Traum ist.

Sie ist die stille Erinnerung daran, dass das Universum nicht für uns gebaut wurde – sondern für das Chaos.

Oder wie man im Shack sagen könnte: „Danke, Herr Boltzmann. Ohne Sie wäre es hier viel zu leise.“

Duplexer im Amateurfunk – Präzision zwischen Senden und Empfangen


🎛️ Was ist ein Duplexer?

Ein Duplexer ist ein hochselektives Filternetzwerk, das es ermöglicht, Sender und Empfänger gleichzeitig an einer einzigen Antenne zu betreiben. Ohne ihn würde das starke Sendesignal den empfindlichen Empfänger gnadenlos übersteuern – vergleichbar mit einem Rockkonzert, bei dem man versucht, das Flüstern des Nachbarn zu verstehen.

Der Duplexer trennt die beiden Frequenzbereiche (z. B. Uplink und Downlink bei einem Relais) so sauber, dass der Empfänger nur das hört, was er hören soll, während der Sender ungestört seine Leistung in die Antenne schiebt.

🔧 Funktionsweise

  • Bandpass-/Notch-Filter: Ein Duplexer besteht aus mehreren Resonanzkreisen (meist Hohlraumresonatoren), die wie extrem scharfe Frequenzscheren arbeiten.
  • Trennung: Auf der Sendefrequenz wird das Empfangsband stark gedämpft, und umgekehrt.
  • Kombination: Beide Signale laufen über den Duplexer in die gemeinsame Antenne – ohne dass der Empfänger vom eigenen Sender „erschlagen“ wird.

🔄 6-Kreis vs. 12-Kreis Duplexer

Typ Aufbau Dämpfung (Isolation) Anwendung
6-Kreis 3 Resonatoren pro Zweig ca. 70–80 dB Trennung Für Relais mit moderatem Frequenzabstand, weniger Platzbedarf
12-Kreis 6 Resonatoren pro Zweig bis zu 100 dB Trennung Für hochbelastete Relais, enge Frequenzabstände, professionelle Anwendungen

👉 Faustregel: Je mehr Kreise, desto schärfer die Filterung – aber auch desto größer, schwerer und teurer das Ganze.

📡 Wie weit kann ein Duplexer trennen?

Ein guter Duplexer erreicht 70–100 dB Isolation zwischen Sende- und Empfangszweig. Zum Vergleich: 100 dB bedeutet, dass das Sendesignal zehn Milliarden Mal stärker sein darf als das Empfangssignal – und der Empfänger trotzdem noch das schwache Signal aus dem Äther herauskitzelt.

📶 Warum Größe von der Frequenz abhängt

  • 70 cm-Band (430–440 MHz): Die Wellenlänge ist kurz (~70 cm), daher sind die Resonatoren kompakt. Ein Duplexer für dieses Band passt oft in einen kleinen Koffer.
  • 2 m-Band (144–146 MHz): Wellenlänge ~2 m → Resonatoren müssen länger sein. Ein Duplexer wirkt hier schon wie ein Möbelstück.
  • 10 m-Band (~28 MHz): Wellenlänge ~10 m → Resonatoren werden gigantisch. Ein Duplexer für dieses Band braucht Platz wie ein Kleiderschrank – und ist eher theoretisch als praktisch im Amateurfunkalltag.

⚰️ Schwarzer Humor zum Schluss

Ein Duplexer ist wie ein hochsensibler Aristokrat:

  • Er verträgt keine groben Hände, keine falschen Schraubenzieher und schon gar keine „mal eben schnell“-Abstimmungen.
  • Ein unbedachter Dreh an der Stellschraube, und die mühsam erreichte Isolation fällt zusammen wie ein Kartenhaus im Orkan.
  • Funkamateure sagen gern: „Ein Duplexer ist wie ein Herzschrittmacher – man kann ihn anfassen, aber wehe, man verstimmt ihn. Dann ist jemand tot. Meistens das Relais.“

Oder noch drastischer: Ein falsch eingestellter Duplexer ist die teuerste Art, ein Funkgerät in einen sehr effizienten Heizlüfter zu verwandeln.

Die V‑Vertikalantenne für Kurzwelle – Physik, Praxis


📡 1. Physikalisches Prinzip – Wenn zwei Drähte ein „V“ machen

Eine V-Vertikalantenne ist im Grunde eine spezielle Form der Langdrahtantenne, bei der zwei Strahler in einem V-Winkel zueinander angeordnet sind.

  • Richtwirkung: Durch die V-Form addieren sich die Strahlungskeulen beider Schenkel phasengleich in der Hauptstrahlrichtung. Ergebnis: ca. +3 dB Gewinn gegenüber einem gleich langen Einzeldraht – das ist, als würde man seinem Signal einen kleinen Espresso spendieren.
  • Spreizwinkel: Kritisch! Zu groß – und die Richtwirkung verpufft. Zu klein – und man hat eher eine „fast gerade“ Antenne, die beleidigt in den Himmel funkt.
  • Eingangsimpedanz: Hochohmig (oft um 600 Ω), daher meist Anpassung über Balun oder abgestimmte Speiseleitung nötig.
  • Abstrahlwinkel: Flach – ideal für DX, weniger für den Plausch mit dem Nachbardorf.

🎯 2. Frequenzbereiche – Wo lohnt sich der Einsatz?

Die V-Vertikalantenne spielt ihre Stärken vor allem im oberen Kurzwellenbereich aus:

  • 14 MHz (20 m) – Klassiker für DX, niedriger Abstrahlwinkel, gute Reichweite.
  • 18–21 MHz (17 m / 15 m) – Sehr effizient, wenn die Ionosphäre mitspielt.
  • 24–28 MHz (12 m / 10 m) – Bei guten Bedingungen fast schon wie ein Richtfunkgerät.
  • Unterhalb von 7 MHz wird die Baugröße schnell unhandlich – es sei denn, man wohnt auf einem Bauernhof mit mehr Platz als Freunde.

⚖️ 3. Vergleich: V-Vertikal vs. klassische Vertikalantenne

Merkmal V-Vertikalantenne Klassische Vertikalantenne (λ/4)
Richtwirkung Bidirektional, +3 dB Gewinn Rundstrahler, kein Gewinn
Abstrahlwinkel Flach, ideal für DX Flach, aber oft etwas höher
Platzbedarf Groß, braucht Spreizwinkel Weniger Platz, nur Höhe entscheidend
Anpassung Hochohmig, Balun nötig 50 Ω direkt möglich
Bodenabhängigkeit Weniger kritisch Stark abhängig von Bodenleitfähigkeit
Betriebsarten Ideal für gezielte DX-Verbindungen Gut für Allround-Betrieb
Aufbauaufwand Höher (2 Masten, Spreizwinkel) Einfacher (1 Mast, Radials)

🛠️ 4. Billig-Nachbauten aus China – Segen oder HF-Katastrophe?

Wer auf einschlägigen Plattformen „V-antenna shortwave“ sucht, findet schnell Angebote, die preislich so verlockend sind wie ein All-you-can-eat-Buffet für 5 €. Erfahrungswerte:

  • Pro:
    • Preis oft nur 20–30 % eines Markenprodukts.
    • Sofort verfügbar, oft mit „kostenlosem“ Versand (der in Wahrheit im Preis steckt).
  • Contra:
    • Materialqualität: Drähte wie aus recycelten Büroklammern.
    • Baluns oft nur optische Attrappen – elektrisch so sinnvoll wie ein Regenschirm aus Pappe.
    • Mechanische Stabilität: Bei Windstärke 5 schon im Nirwana.

📦 5. Import, Zoll & Formalitäten – Willkommen im Papierkrieg

  • Zollgebühren: Ab ca. 150 € Warenwert wird’s ernst – Zollsatz je nach Warengruppe (Antennen meist 0–3 %).
  • Einfuhrumsatzsteuer: 19 % auf Warenwert + Versandkosten.
  • Lieferzeit: 2–8 Wochen – genug Zeit, um die Bauanleitung schon mal zu verfluchen.
  • Garantie: Praktisch nicht existent. Rücksendung nach China? Teurer als die Antenne selbst.

Fazit zum Import: Wer Spaß an Risiko, Papierkram und ungewisser Qualität hat – nur zu. Alle anderen sind mit einem soliden Selbstbau oder EU-Händler besser bedient.

☠️ 6. Schlussbetrachtung

Die V-Vertikalantenne ist wie ein scharfes Küchenmesser: In den richtigen Händen ein präzises Werkzeug, in den falschen – ein Garant für blutige Finger (oder in diesem Fall: verbrannte Endstufen). Wer billig kauft, bekommt oft eine Antenne, die mehr Rauschen sammelt als Signale. Und wer den Zoll ignoriert, lernt schnell, dass Bürokratie in Deutschland eine eigene, sehr stabile Resonanzfrequenz hat – irgendwo zwischen „Formular A38“ und „bitte in dreifacher Ausfertigung“.

Nächstes Treffen: Samstag, den 06.12.2025

Hallo!

Wir möchten Euch herzlich zu einem regelmäßigen Treffen der Interessengemeinschaft AFU am 06.12.2025 einladen!

In entspannter Atmosphäre werden wir in bekannter Weise wieder einen pikanten Snack genießen können (Würstchen, Brötchen und Salat).

Es ist auch eine Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen und den Teamgeist zu stärken.

Der Termin soll auch genutzt werden, die Arbeiten am Relais DB0DTM abzuschließen und es in Betrieb zu nehmen.

Wir sehen uns am 06.12.2025 um 12:00 Uhr.

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