Das 6m- und 4m-Band im Amateurfunk: Technik, Herausforderungen und Zukunft

Einführung

Das 6m- und 4m-Band sind zwei faszinierende Frequenzbereiche im Amateurfunk, die sich durch ihre einzigartigen Ausbreitungsbedingungen und Herausforderungen auszeichnen. Während das 6m-Band (50–54 MHz) oft als „Magic Band“ bezeichnet wird, bietet das 4m-Band (70–70,5 MHz) interessante Möglichkeiten für regionale und sporadische Fernverbindungen.

Herausforderungen und Besonderheiten

Grenzbereich zwischen Kurzwelle und UKW Das 6m-Band liegt genau an der Grenze zwischen Kurzwelle (HF)und Ultrakurzwelle (VHF). Dadurch kann es sowohl ionosphärische Reflexionen als auch troposphärische Ausbreitung nutzen.

Sporadische E-Schicht (Sporadic-E, Es) Beide Bänder profitieren von Sporadic-E-Ausbreitung, die besonders in den Sommermonaten auftritt und Verbindungen über bis zu 2000 km ermöglicht.

Meteor-Scatter und Aurora Das 6m-Band eignet sich hervorragend für Meteor-Scatter, bei dem Funkwellen an ionisierten Spuren von Meteoren reflektiert werden. Auch Aurora-Reflexionen sind möglich, wenn starke Sonnenaktivität die Ionosphäre beeinflusst.

Begrenzte Nutzung und Regulierung Das 4m-Band ist in vielen Ländern nur zeitweise oder experimentellfreigegeben.  In Deutschland ist es aktuell bis 31.12.2025 für Klasse-A-Lizenzinhaber nutzbar.

Typische Betriebsarten

Band Typische Betriebsarten
6m (50–54 MHz) SSB, CW, FT8, FM, Meteor-Scatter, Aurora
4m (70–70,5 MHz) SSB, CW, FT8, MSK144, FM

SSB und CW sind die bevorzugten Betriebsarten für DX-Verkehr, während FT8 und MSK144 für schwache Signale und Meteor-Scatter genutzt werden.

Ausbreitungsmodelle und jährliche Abhängigkeiten

Sporadic-E (Es)

  • Hauptsaison: Mai bis August (Nordhalbkugel)
  • Ermöglicht Fernverbindungen über 1000–2000 km

Meteor-Scatter

  • Aktiv während Meteorströmen (z. B. Perseiden im August)
  • Kurze Reflexionen ermöglichen digitale Betriebsarten wie MSK144

Aurora-Reflexionen

  • Abhängig von Sonnenaktivität und geomagnetischen Stürmen
  • Signale erscheinen oft verzerrt und rauschend

Troposphärische Ausbreitung

  • Funktioniert gut bei Inversionswetterlagen
  • Besonders relevant für lokale und regionale Verbindungen

Frequenzen, Relais und Baken

Typische Frequenzen für das 6m-Band:

  • 50,110 MHz – Interkontinentale Anruffrequenz
  • 50,313 MHz – FT8
  • 50,400 MHz – FM

Typische Frequenzen für das 4m-Band:

  • 70,154 MHz – FT8
  • 70,174 MHz – MSK144
  • 70,200 MHz – SSB-Anruffrequenz

Relaisstationen in Europa:

  • Deutschland: 70,150–70,210 MHz (zeitlich begrenzt)
  • Großbritannien: 70,450 MHz (FM-Relais)
  • Irland: 70,2625 MHz (FM-Relais)

Baken zur Ausbreitungsbeobachtung:

  • OZ7IGY (Dänemark) – 50,021 MHz
  • GB3MCB (UK) – 70,030 MHz

Geschichtlicher Rückblick

Das 6m-Band wurde in den 1940er Jahren für militärische Zwecke genutzt und später für den Amateurfunk freigegeben. Das 4m-Band war in Deutschland zwischen 1957 und 1959 erstmals erlaubt und wurde seit 2014 immer wieder temporär freigegeben.

Zukunftsperspektiven

🔮 Mögliche Entwicklungen:

  • KI-gestützte Signalverarbeitung zur besseren Nutzung von Sporadic-E
  • Adaptive Antennensysteme für gezielte Strahlungssteuerung
  • Erweiterung der Frequenzzuweisungen für dauerhafte Nutzung des 4m-Bands

Die Zukunft des 6m- und 4m-Bands bleibt spannend, insbesondere mit neuen Technologien zur Signaloptimierung und digitalen Betriebsarten.

Fazit

Das 6m- und 4m-Band bieten einzigartige Möglichkeiten für den Amateurfunk, insbesondere durch Sporadic-E, Meteor-Scatter und Aurora-Reflexionen. Während das 6m-Band weltweit etabliert ist, bleibt das 4m-Band in Deutschland eine temporäre Herausforderung. Die Zukunft könnte durch KI-gestützte Signalverarbeitung und adaptive Antennensysteme neue Möglichkeiten eröffnen.

Kiwi SDR – Technische Grundlagen, Digitale Signalaufbereitung

Der Kiwi SDR ist ein vielseitiges, internetfähiges Software Defined Radio, das Funkenthusiasten, Forscher und Funkamateure gleichermaßen begeistert. Neben seiner breit gefächerten Frequenzabdeckung (etwa von 10 kHz bis 30 MHz) überzeugt das System durch eine ausgefeilte digitale Signalverarbeitung und diverse Anwendungsmöglichkeiten – von klassischem Rundfunk bis hin zu experimentellen Bereichen wie Piratenfunk, militärische und sogar Airlinesignale (bei entsprechender Hardwareerweiterung). Im Folgenden erhalten Sie einen detaillierten Einblick in die technische Funktionsweise, digitale Aufbereitung, die Zukunftspotenziale und die präzise Nennung ungewöhnlicher Frequenzen.

1. Technische Grundlagen

Software Defined Radio – Konzept und Hardware

Beim Kiwi SDR ersetzt die digitale Signalverarbeitung traditionelle analoge Bauteile. Das empfangene Signal wird durch einen hochauflösenden Analog-Digital-Wandler (ADC) abgetastet. Die resultierenden digitalen Daten ermöglichen eine flexible Verarbeitung im gesamten Spektrum von ca. 10 kHz bis 30 MHz.

Kernkomponenten sind:

  • Antennensystem: Eine breitbandige Antenne, die HF-Signale effizient einfängt.
  • Analog-Digital-Wandler: Ein präziser ADC digitalisiert die eingehenden Signale mit hoher Bit-Auflösung.
  • Rechenintensive DSP-Engine: Digitale Filter, Demodulatoren und FFT-basierte Analyse werden häufig serverseitig in Echtzeit implementiert, sodass Nutzer über das Internet bequem auf den Spektrumsbereich zugreifen und wechseln können.

Digitale Aufbereitung und Signalverarbeitung

Die digitale Signalaufbereitung im Kiwi SDR erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Digitale Downkonversion (DDC): Das breitbandig abgetastete Signal wird in digitale Zwischenfrequenzen umgewandelt. Dabei kommen digital gesteuerte Mischer- und Oszillatoralgorithmen zum Einsatz, um einen schmaleren Frequenzausschnitt optimal aufzubereiten.
  2. Filterung und Decimation: Durch FIR- oder IIR-Filter werden unerwünschte Signalanteile entfernt. Gleichzeitig sorgt die digitale Decimation dafür, dass die Datenrate reduziert wird – bei Erhalt der wichtigen Frequenzinformationen.
  3. Spektralanalyse mittels FFT: Eine Fast-Fourier-Transformation ermöglicht die Darstellung des Frequenzspektrums in Echtzeit. Das hilft, Signale zu identifizieren, Störquellen zu erkennen und gezielt zu demodulieren.
  4. Modulationsdekodierung: Über Softwaremodule erfolgt die Demodulation klassischer Übertragungsverfahren wie AM, SSB, CW oder digitaler Standards. Diese Flexibilität erlaubt den Anwendern, über ein webbasiertes Interface Parameter wie Filterbandbreite, Verstärkungsfaktoren oder Modulationsart individuell anzupassen.

Die gesamte digitale Verarbeitungskette ist modular aufgebaut, was regelmäßige Updates und den Einsatz neuer Algorithmen (wie Machine Learning zur automatischen Signalidentifikation) ermöglicht.

2. Chancen für die Zukunft

Demokratisierung und globale Vernetzung

Der offene und kosteneffiziente Charakter des Kiwi SDR ermöglicht es Anwendern weltweit, eigene Empfangsstationen zu betreiben. Dies führt zu einem globalen Netzwerk, das den Austausch von Funkdaten und Erfahrungen fördert.

Forschung, Bildung und Innovation

Dank der präzisen digitalen Aufbereitung können Studien zu Themen wie ionosphärischen Störungen, elektromagnetischen Interferenzen oder Kommunikationsnetzwerken durchgeführt werden. Bildungseinrichtungen integrieren den Kiwi SDR, um Studierenden praxisnahe Kenntnisse in digitaler Signalverarbeitung und Funktechnik zu vermitteln.

Integration neuer Technologien

Die zukünftige Einbindung von Cloud-Computing und Machine-Learning-Algorithmen verspricht, die Erkennung und Klassifikation von Signalen weiter zu verbessern. So können automatisierte Analysen ungewollte Störquellen erkennen, Signalfehler korrigieren und noch präzisere Informationen liefern – ein wesentlicher Beitrag zur Weiterentwicklung der digitalen Funküberwachung.

3. Interessante und Ungewöhnliche Frequenzen – Präzise Angaben

Neben klassischen Frequenzen wie DCF77 oder typischen Rundfunksendern bietet der Kiwi SDR auch spannende experimentelle Frequenzen. Hier einige Beispiele, präzise aufgeführt:

Standardfrequenzen (HF-Bereich)

Frequenz Band Anwendung / Sender Kommentar
77,5 kHz LF DCF77 – Deutscher Zeitzeichensender Präzise Zeitinformation, wichtig für Zeitsynchronisation.
630 kHz MW (Medium Wave) Regionale AM-Rundfunksender Lokale Nachrichten und Informationsdienste.
909 kHz MW (Medium Wave) Informationsdienste in Europa Regionale Informationsübertragungen.
6,180 MHz Shortwave-Band BBC World Service (abhängig vom Sendeplan) Klassischer Rundfunk, variierende DX-Möglichkeiten.

Experimentelle Frequenzen für besondere Anwendungen

Beachten Sie, dass das Lauschen in manchen Frequenzbereichen – etwa militärischer oder flugbetriebener Kommunikation – in vielen Ländern reglementiert bzw. illegal sein kann. Informieren Sie sich also unbedingt über die lokalen gesetzlichen Bestimmungen, bevor Sie in diese Bereiche horchen.

Kategorie Frequenz / Bereich Anwendung / Hinweise
Piratenfunk 6,110 MHz (Beispiel) Häufig eingesetzte Frequenz durch inoffizielle Sender – oft mittels SSB. Experimentell und abwechslungsreich, aber rechtliche Grauzonen beachten.
Militär 3,500–4,000 kHz(experimenteller Bereich) Gelegentlich unverschlüsselte militärische Sprachübertragungen oder historische Signale. Erweiterte Beobachtungen möglich – stets mit gesetzlicher Vorsicht.
Flugfunk 118,000–137,000 MHz (mit externer Downkonvertierung) Typischer Luftfahrtbereich. Mit geeigneten externen Umsetzern lässt sich dieser Bereich in den HF-Bereich umwandeln. Rechtslage beachten!

Hinweis: Standard-Kiwi SDR-Einheiten decken normalerweise den Bereich bis ca. 30 MHz ab. Der Empfang von Frequenzen im VHF-Bereich (wie Flugfunk) setzt daher eine zusätzliche externe Umwandlung voraus.

4. Fazit und Ausblick

Der Kiwi SDR beeindruckt durch seine digitale Flexibilität und die umfassende Signalverarbeitung – von der hochpräzisen Digitalisierungs- und Filterungskette bis zur Echtzeit-FFT-Analyse. Neben klassischen Anwendungen eröffnet er auch spannende Recherchemöglichkeiten im experimentellen Bereich. Ungewöhnliche Frequenzen wie jene des Piratenfunks, ausgewählte Militärkanäle oder – mit passender Hardware – sogar Flugfunkbereiche bieten zusätzliche Dimensionen, die Experten und Einsteiger gleichermaßen erforschen können.

Die Zukunft des Kiwi SDR liegt in der weiteren Integration intelligenter Algorithmen, globaler Vernetzung und innovativer Nutzungskonzepte. Welche technischen Details oder experimentellen Frequenzen faszinieren Sie besonders? Vielleicht möchten Sie tiefer in die digitale Signalverarbeitung eintauchen oder die Möglichkeiten eines externen Downconverters für den Flugfunk erkunden – die Welt der Software Defined Radios bietet stets neue, spannende Entdeckungen.

Frequenzhub und Bandbreite eines FM-Signals im Amateurfunk

Zusammenhang zwischen Frequenzhub und Bandbreite

Im Amateurfunk beschreibt der Frequenzhub die maximale Abweichung der Trägerfrequenz durch die Modulation. Ein FMT-Signal (Frequenzmoduliertes Tonsignal) nutzt Frequenzmodulation (FM), bei der die Frequenz des Trägersignals durch das Modulationssignal variiert wird. Die resultierende Bandbreite eines FM-Signals hängt direkt vom Frequenzhub und der höchsten Modulationsfrequenz ab.

Die Bandbreite eines FM-Signals kann näherungsweise mit der Carson-Formel berechnet werden:

B=2×(Δf+fm)

Dabei ist:

  • B die Bandbreite,
  • Δf der Frequenzhub,
  • fm die höchste Modulationsfrequenz.

Ein größerer Frequenzhub führt zu einer breiteren Bandbreite, was eine bessere Signalqualität ermöglicht, aber auch mehr Frequenzressourcen beansprucht.

Vor- und Nachteile eines großen und eines geringen Frequenzhubs

Ein großer Frequenzhub hat folgende Vorteile:

  • Bessere Signalqualität: Höhere Frequenzabweichungen ermöglichen eine bessere Trennung von Nutz- und Störsignalen.
  • Höherer Signal-Rausch-Abstand: FM-Signale mit großem Hub sind weniger anfällig für Störungen.

Nachteile eines großen Frequenzhubs:

  • Erhöhte Bandbreitenanforderung: Ein breites Signal benötigt mehr Platz im Frequenzspektrum.
  • Regulatorische Einschränkungen: In vielen Amateurfunkbändern sind große Frequenzhübe nicht erlaubt.

Ein geringer Frequenzhub hat folgende Vorteile:

  • Effiziente Nutzung des Frequenzspektrums: Schmalband-FM ermöglicht mehr Kanäle in einem begrenzten Frequenzbereich.
  • Geringere Störanfälligkeit durch benachbarte Signale: Weniger Übersprechen zwischen Kanälen.

Nachteile eines geringen Frequenzhubs:

  • Schlechtere Audioqualität: Ein kleiner Hub kann zu einer geringeren Verständlichkeit führen.
  • Höhere Störanfälligkeit: Das Signal kann leichter durch Rauschen überlagert werden.

Anforderungen für ein FMT-Signal im Amateurfunk in Deutschland

In Deutschland regelt die Bundesnetzagentur die technischen Anforderungen für den Amateurfunk. Ein FMT-Signal muss folgende Kriterien erfüllen:

  • Einhaltung der maximal zulässigen Bandbreite: Je nach Frequenzbereich sind bestimmte Bandbreiten vorgeschrieben.
  • Zulässiger Frequenzhub: Typischerweise liegt der Frequenzhub im Amateurfunk zwischen 2,5 kHz und 3kHz, um eine effiziente Nutzung des Spektrums zu gewährleisten.
  • Modulationsart: FM-Signale im Amateurfunk werden meist als F3E (Telefonie mit einkanaligem Analogsignal) betrieben.

Termin: Dienstag, den 22.04.2025

Liebe Funkfreunde!

Bitte merkt Euch den Termin 22.04.2025,  vor!

Ort: „Funkbude“ in der Friesdorfer Straße 197.

  • Tag des offenen Shacks, mit Small-Talk zu diesem und jenem Thema,
  • Als besonderes „Schmankerl“ wird folgendes serviert:
  • Damit in ihrem Betrieb alle elektrischen Geräte so funktionieren, wie sie sollen, zeigen wir ab Nachmittag dguv3- Prüfung von ortsveränderlichen Betriebsmittel mit Elektro-Plakette nach DIN 1000-10. (Alles was einen Stecker hat ist ortsveränderlich).
    Wir zeigen: Wie gut und sicher ist deine Steckdosenleiste?
    Wenn Du es wissen willst , dann freuen wir uns auf Dich.

Geplanter Zeitraum: 14:00 – 18:00 Uhr!

73 Martin u. Helmut

SSB im Amateurfunk: Technik, Vor- und Nachteile sowie geschichtliche Entwicklung

Was ist SSB?

SSB (Single Sideband Modulation) ist eine Modulationsart im Bereich der Funkkommunikation, die im Amateurfunk weit verbreitet ist. Sie gehört zur Kategorie der Amplitude Modulation (AM), jedoch mit dem entscheidenden Unterschied, dass bei SSB nur eine der beiden Seitenbänder (Upper Sideband – USB oder Lower Sideband – LSB) übertragen wird. Dadurch entfällt die Übertragung des Trägersignals und eines der beiden Seitenbänder, was die Effizienz erheblich steigert.

Vor- und Nachteile von SSB im Amateurfunk

Vorteile von SSB:

  • Bessere Bandbreitennutzung: Da nur ein Seitenband gesendet wird, benötigt SSB etwa die Hälfte der Bandbreite im Vergleich zur klassischen AM.
  • Höhere Reichweite bei geringer Leistung: Die Effizienz von SSB ermöglicht es Funkamateuren, mit geringerer Sendeleistung größere Entfernungen zu überbrücken.
  • Weniger Störanfälligkeit: Durch die schmalere Bandbreite werden Interferenzen durch benachbarte Frequenzen reduziert.
  • Effizientere Nutzung der Sendeleistung: Die gesamte Energie wird in ein einziges Seitenband investiert, anstatt auf zwei Seitenbänder und einen Träger verteilt zu werden.

Nachteile von SSB:

  • Komplexere Demodulation: Im Vergleich zu AM benötigen Empfänger eine präzisere Frequenzabstimmung, um ein klares und verständliches Signal zu erhalten.
  • Verzerrungen bei schlechter Abstimmung: Abweichungen in der Frequenz können zu einer „verzerrten“ oder „quäkenden“ Tonqualität führen.
  • Fehlende Trägerfrequenz: Das Fehlen des Trägers macht es schwieriger, einfache Empfänger wie regenerative Detektoren zu verwenden.

SSB auf Kurzwelle vs. UKW

SSB auf Kurzwelle (KW) ✅ Ideal für weltweite Verbindungen aufgrund der ionosphärischen Reflexion. ✅ Funktioniert auch mit geringerer Leistung, da die Funkwellen über große Entfernungen reflektiert werden. ❌ Stärker von Wetter und Sonnenaktivität beeinflusst. ❌ Benötigt große Antennen für optimale Reichweite.

SSB auf Ultrakurzwelle (UKW) ✅ Geeignet für lokale und regionale Verbindungen mit direkter Sichtverbindung. ✅ Weniger von atmosphärischen Bedingungen abhängig. ❌ Reichweite ist auf etwa 100–200 km begrenzt, ohne Relaisstationen. ❌ Funktioniert schlechter in bergigem Gelände ohne entsprechende Infrastruktur.

Geschichtliche Entwicklung von SSB

Die Entwicklung von SSB begann in den 1920er Jahren, als die Technologie erstmals von Ingenieuren der Bell Laboratories für Telefonkommunikation untersucht wurde. Während des Zweiten Weltkriegs wurde SSB militärisch genutzt, insbesondere für verschlüsselte Kommunikation mit geringer Bandbreite.

Im Amateurfunk hielt SSB ab den 1950er Jahren Einzug, als leistungsfähigere Empfänger und Sender die Technik allgemein zugänglich machten. Heute ist SSB auf Kurzwelle (z. B. 20m, 40m, 80m Bänder) die dominierende Modulationsart für DX-Verkehr (weltweite Verbindungen), da es eine hohe Effizienz und gute Signalqualität bietet.

Fazit

SSB hat den Amateurfunk revolutioniert und ermöglicht eine effiziente, störungsarme Funkkommunikation mit großer Reichweite. Während es für DX-Verkehr auf Kurzwelle unverzichtbar ist, hat es auf UKW nur begrenzte Anwendungen. Die Geschichte von SSB zeigt, wie technologische Fortschritte die Effizienz und Qualität der Funkkommunikation maßgeblich verbessert haben.

Die Verwendung von Ferritkernen zur Störungsbeseitigung im Amateurfunk

Die Störungsbeseitigung ist ein zentraler Aspekt im Amateurfunk, da elektromagnetische Störungen (EMI) die Qualität der Kommunikation erheblich beeinträchtigen können. Eine bewährte Methode, um hochfrequente Störungen effektiv zu reduzieren, ist die Verwendung von Ferritkernen. Diese vielseitigen Bauteile bieten eine unkomplizierte und zugleich leistungsstarke Lösung, insbesondere für Anwendungen in den Bereichen Ultrakurzwelle (UKW) und Kurzwelle (KW).

Die Funktionsweise von Ferritkernen

Ferritkerne sind aus ferromagnetischen Materialien gefertigt und zeichnen sich durch ihre hohen magnetischen Verluste aus. Diese Verluste wandeln elektromagnetische Energie, die durch Störungen erzeugt wird, in Wärme um. Durch ihre Platzierung an kritischen Stellen, wie z. B. an Zuleitungen oder Koaxialkabeln, können sie unerwünschte Hochfrequenzanteile stark dämpfen.

Materialklassen und ihre Eigenschaften

Nicht alle Ferritkerne sind gleich. Die Wahl des richtigen Materials hängt wesentlich vom Frequenzbereich ab, in dem die Störungen auftreten. Im Amateurfunk unterscheiden sich die Anforderungen zwischen den KW- und UKW-Bändern erheblich.

1. Materialien für Kurzwellenbänder (1,8–30 MHz)

Für Kurzwellenanwendungen wird üblicherweise Ferritmaterial mit hoher Permeabilität, wie Typ 31 oder Typ 43, verwendet. Diese Materialien sind darauf spezialisiert, Störungen im unteren Frequenzbereich zu dämpfen. Sie eignen sich ideal für Anwendungen, bei denen Netzleitungen oder Signalverbindungen von Störungen betroffen sind, da ihre Verluste bei Frequenzen unterhalb von 30 MHz optimiert sind.

2. Materialien für Ultrakurzwellenbänder (30–300 MHz)

Im UKW-Bereich hingegen kommen Materialien wie Typ 61 oder Typ 67 zum Einsatz. Diese Ferrite haben eine geringere Permeabilität, aber bessere Hochfrequenzeigenschaften. Ihre Wirksamkeit ist speziell für Frequenzen im Bereich zwischen 30 MHz und 300 MHz optimiert. Dies macht sie zur idealen Wahl für Hochfrequenzkabel und Geräte, die im UKW-Bereich arbeiten.

Praktische Anwendung im Amateurfunk

  1. Entstörung von Koaxialkabeln: Durch das Anbringen von Ferritkernen nahe den Anschlussstellen können Mantelwellen unterdrückt werden, die typischerweise auf dem Außenleiter von Koaxialkabeln auftreten.
  2. Netzleitungen: Ferritkerne reduzieren leitungsgebundene Störungen, die von oder zu Funkgeräten gelangen könnten.
  3. Signalverbindungen: Besonders bei Audio- und Datenverbindungen verhindern Ferritkerne, dass hochfrequente Störungen den Signalweg beeinflussen.

Zusammenfassung

Ferritkerne sind ein unverzichtbares Werkzeug für Funkamateure, die ihre Stationen von störenden Hochfrequenzsignalen befreien wollen. Die Wahl des richtigen Materials – abgestimmt auf den Frequenzbereich (UKW oder KW) – ist entscheidend für den Erfolg der Entstörmaßnahmen. Mit einer sorgfältigen Auswahl und strategischen Platzierung lassen sich die Vorteile der Ferrit-Technologie optimal nutzen, um eine klare und störungsfreie Kommunikation zu gewährleisten.

Treffen am 30.03.2025 ab 14:00 Uhr

Liebe Funkfreunde!

Wir haben uns aus bekannten Gründen lange nicht mehr in unserem neuen Shack getroffen.

Wer Lust und Zeit hat: Am Sonntag, den 30.03.2025, ab 14:00 Uhr haben wir einen Termin gefunden, zu dem wir uns in der Friesdorferstraße 197, Bonn (OT Friesdorf) treffen wollen.

Wir freuen uns, Euch wiederzusehen!

Parasitäre Ströme und Störende Effekte auf der Antennenleitung im Amateurfunk

Einleitung

Im Amateurfunk ist die Qualität der Antennenleitung entscheidend für die Effizienz und Klarheit der Übertragungen. Parasitäre Ströme und andere störende Effekte können die Leistung erheblich beeinträchtigen. In diesem Artikel werden die Ursachen, Auswirkungen und mögliche Lösungen für diese Probleme untersucht.

Ursachen parasitärer Ströme

Parasitäre Ströme entstehen durch unerwünschte elektrische Ströme, die in der Antennenleitung fließen. Diese können durch verschiedene Faktoren verursacht werden:

  1. Induktive Kopplung: Wenn nahegelegene Leitungen oder Geräte elektromagnetische Felder erzeugen, können diese Felder in die Antennenleitung induziert werden.
  2. Kapazitive Kopplung: Elektrische Felder zwischen benachbarten Leitungen können ebenfalls parasitäre Ströme verursachen.
  3. Erdschleifen: Unterschiedliche Erdungspotentiale können zu unerwünschten Strömen führen, die durch die Antennenleitung fließen.

Auswirkungen auf die Übertragung

Parasitäre Ströme können verschiedene negative Effekte auf die Übertragung haben:

  1. Signalverzerrung: Unerwünschte Ströme können das Signal verzerren und die Verständlichkeit beeinträchtigen.
  2. Rauschen: Störende Effekte können das Signal-Rausch-Verhältnis verschlechtern, was zu einem erhöhten Hintergrundrauschen führt.
  3. Leistungsverluste: Energieverluste durch parasitäre Ströme können die Effizienz der Übertragung verringern.

Lösungen und Gegenmaßnahmen

Um parasitäre Ströme und andere störende Effekte zu minimieren, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden:

  1. Abschirmung: Die Verwendung von abgeschirmten Kabeln kann elektromagnetische Interferenzen reduzieren. Hierbei ist im Datenblatt auf das Schirmmass in dB zu achten. (Qualitäts-Unterschiede)
  2. Erdung: Eine korrekte Erdung der Antennenanlage kann Erdschleifen und damit verbundene Störungen verhindern. Antennen-Speisepunkt und Transceiver Eingang jeweils an der gleichen Erde um Schirmströme zu unterbinden.
  3. Filter: Der Einsatz von Filtern kann unerwünschte Frequenzen und Störungen aus dem Signal entfernen. Hierbei ist unbedingt auf Qualität zu achten. Viele preissensitive Angebote arbeiten nicht wie gewünscht steilflankig genug und in der zugesagten bandwith.
  4. Trennung von Leitungen: Das physische Trennen von Antennenleitungen und anderen elektrischen Leitungen kann kapazitive und induktive Kopplung reduzieren.

Fazit

Parasitäre Ströme und andere störende Effekte können die Leistung von Antennenleitungen im Amateurfunk erheblich beeinträchtigen. Durch das Verständnis der Ursachen und die Implementierung geeigneter Gegenmaßnahmen können diese Probleme jedoch effektiv minimiert werden.

UKW-WebSDR in Bonn

Der Standort der IG-AFU-Bonn (Telekom) in der Friesdorfer Straße 197, in 53175 Bonn, ist u.a. auch aus Witterungsgründen (Heizung funktioniert nicht) noch nicht fertig ausgebaut. Die Stromverteilung wurde geliefert, ist aber noch nicht verdrahtet.

Benötigt werden noch Elektro-Heizgeräte.

Die Friesdorfer Straße dient als provisorischer Standort des FM-Relais DB0DTM (438,850 MHz) . Wobei dieses Relais temporär als Ersatz für das Relais DB0DT auf dem Höllkopf herangezogen werden musste und deshalb zur Zeit in Bonn nicht verfügbar ist.

Zur Vermeidung der störenden Beeinflussung zw. Relais und WebSDR wurde für das UKW-WebSDR noch ein anderer Standort (möglichst in Bonn) gesucht. Jetzt hat sich die Interessengemeinschaft Bonner Funkamateure e.V.  freundlicherweise bereit erklärt, den UKW-WebSDR  in der Burg Limperich aufzunehmen.

Wir werden berichten, wenn das WebSDR den Funkamateuren zur Verfügung steht

Antennenformen für das 630m Band

Das 630-Meter-Band im Amateurfunk erfordert spezielle Antennenformen und ein Verständnis der elektromagnetischen Felder, um effektiv genutzt zu werden. Hier sind einige Details:

Antennenformen für das 630-Meter-Band

  1. Vertikalantennen mit Dachkapazität: Diese Antennen sind beliebt, da sie eine kompakte Bauweise ermöglichen. Die Dachkapazität verbessert die Effizienz, indem sie die elektrische Länge der Antenne erhöht.
  2. Inverted-L-Antennen: Diese Antennen kombinieren einen vertikalen und einen horizontalen Abschnitt, was sie ideal für begrenzte Platzverhältnisse macht.
  3. Magnetische Loop-Antennen: Diese Antennen erzeugen ein starkes H-Feld und sind besonders nützlich in städtischen Gebieten, wo Platz knapp ist.
  4. T-Antennen: Diese bestehen aus einem vertikalen Strahler und horizontalen Elementen, die als Dachkapazität dienen. Sie sind einfach zu bauen und effektiv für das 630-Meter-Band.

Einsatz des H- und E-Feldes

  • E-Feld (elektrisches Feld): Das E-Feld ist entscheidend für die Strahlung von Dipolantennen. Bei kurzen Antennen wird das E-Feld durch kapazitive Elemente verstärkt, um die Effizienz zu steigern.
  • H-Feld (magnetisches Feld): Magnetische Loop-Antennen nutzen das H-Feld, um elektromagnetische Wellen zu erzeugen. Diese Antennen sind besonders effektiv in der Nähe von Hindernissen, da das H-Feld weniger anfällig für Störungen ist.

Die Kombination von H- und E-Feld ist entscheidend, um eine optimale Strahlung und Effizienz zu erreichen.

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