Kurzer Recap
Phased Arrays sind Antennensysteme, die aus mehreren einzelnen Strahlern bestehen, deren Signale elektronisch in Phase gebracht oder gegeneinander verschoben werden. Dadurch kann die Abstrahlcharakteristik ohne mechanische Bewegunggezielt verändert werden. Im UKW-Amateurfunk bedeutet das: Funker können ihren Antennenstrahl elektronisch „schwenken“ und optimieren – etwa für Contest-Betrieb oder gezielte DX-Verbindungen.
Bauprinzipien
- Elemente: Mehrere Yagi- oder Dipolantennen, meist in einer geraden Linie oder einem Raster angeordnet.
- Phasennetzwerk: Kabel, Koax-Schleifen oder Schalter, die Signale zeitlich verzögern oder beschleunigen.
- Steuereinheit: Manuell umschaltbar oder automatisiert über Relais/Controller.
- Anwendung im UKW-Bereich: Häufig auf 2 m (144 MHz) oder 70 cm (432 MHz) für SSB, CW oder EME-Betrieb.
Vorteile der Technologie
- Elektronisches Schwenken ohne Rotor – keine beweglichen Teile, weniger Verschleiß.
- Schneller Richtungswechsel – ideal bei Contests oder veränderlichen Ausbreitungsbedingungen.
- Anpassbare Keulenform – bessere Unterdrückung von Störquellen.
- Skalierbarkeit – leicht erweiterbar durch zusätzliche Elemente.
- Optimierte Gewinn-Nebenkeulen-Verhältnisse – saubere Signalführung.
Warum gibt es kaum kommerzielle Angebote?
- Nischenmarkt: Die Nachfrage im Amateurfunk ist gering im Vergleich zu professionellen Anwendungen (Militär, Satellitenkommunikation).
- Komplexität: Fertige Systeme müssen exakt aufeinander abgestimmt werden – das treibt Kosten hoch.
- Preis-Leistungs-Frage: Für viele UKW-Amateure reicht eine gute Yagi auf Rotor zu einem Bruchteil des Preises.
- Selbstbaukultur: Funkamateure sind traditionell Selbermacher – viele bauen lieber selbst und sparen so Geld, passen aber auch das Design individuell an ihre Bedürfnisse an.
- Technischer Support: Kommerzielle Hersteller müssten umfangreiche Beratung anbieten, was sich bei geringen Stückzahlen wirtschaftlich selten rechnet.