Am kommenden Samstag, den 04.10.2025, 12:00 Uhr, treffen wir uns im Shack. Zeit für kleinere Arbeiten, die Diskussion anstehender Fragen und den lockeren Austausch interessanter Themen.
Wir freuen uns über Euer Erscheinen.
Bis dahin! 73 Helmut

Sep. 28
Am kommenden Samstag, den 04.10.2025, 12:00 Uhr, treffen wir uns im Shack. Zeit für kleinere Arbeiten, die Diskussion anstehender Fragen und den lockeren Austausch interessanter Themen.
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Bis dahin! 73 Helmut
Sep. 28
Es gibt Orte, an denen der Äther selbst Geschichte atmet – oder besser gesagt: röchelt. Einer dieser Orte ist die Field Station Berlin, eine der legendärsten Abhöranlagen des Kalten Krieges.
Auf dem Teufelsberg im Berliner Grunewald, der höchsten Erhebung West-Berlins, errichteten die USA (unter Federführung der NSA) ab 1961 eine Abhörstation, die Teil des globalen ECHELON-Netzwerks war. Die Lage war strategisch genial: freie Sicht in alle Richtungen, perfekte Bedingungen für Funkaufklärung – und weit genug weg vom Ostblock, um nicht gleich von der nächsten MiG überflogen zu werden.
Der Betrieb lief in Schichtsystemen – 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Die Funker und Analysten lauschten auf alles, was der Äther hergab: von verschlüsselten Militärmeldungen bis zu banalen Wettermeldungen, die oft mehr verrieten, als den Absendern lieb war.
Die Briten überwachten vor allem den Flugverkehr des Warschauer Pakts, während die Amerikaner sich auf strategische Kommunikation konzentrierten. Angeblich konnte man von hier aus sogar den Funkverkehr zwischen Moskau und sowjetischen U-Booten im Atlantik mithören.
Ironischerweise war die Field Station Berlin so geheim, dass jeder Berliner wusste, dass dort „die Amis abhören“. Die riesigen weißen Kuppeln waren im Stadtbild so subtil wie ein Elefant im Porzellanladen.
Und während drinnen hochsensible Datenströme analysiert wurden, kämpften die Techniker draußen mit Berliner Wetter, Rost und Taubenkot – der natürliche Feind jeder Hochfrequenztechnik.
Heute ist die Anlage ein Lost Place, in dem Streetart und Graffiti die Wände zieren, wo früher Kryptospezialisten saßen. Die Radome sind zerrissen, die Antennen verschwunden – und statt Funksignalen hört man nur noch den Wind pfeifen.
Sep. 27
🎯 DX-Herbst-Challenge 2025: Und, schon alle Trophäen gejagt oder nur die Hoffnung verloren?
Der Äther war nie gnadenloser. Zehn seltene Mittelwellenstationen, jede mit ihrer eigenen Persönlichkeit – von britischem Smooth-Talk bis zu saudischem Sendebomber. Die IG AFU Bonn hat euch mit der DX-Herbst-Challenge 2025 auf eine Reise geschickt, bei der selbst eure Ferritantenne irgendwann um Gnade winselt.
Aber jetzt mal ehrlich:
💀 Für alle, die noch dabei sind: Keine Sorge, der Herbst ist lang – und die Dunkelheit euer Freund. Für alle, die schon durch sind: Glückwunsch, ihr seid offiziell Funk-Sadisten mit Hang zur Selbstgeißelung.
Lasst uns wissen:
Kommentiert, teilt eure Logs, oder schickt einfach ein Bild eures zerfetzten Notizbuchs. Wir feiern euch – oder lachen mit euch. Je nach Signalstärke.
🕳️ Der Äther ist dunkel und voller Schrecken. Aber hey, wenigstens rauscht er schön.
Quelle:
Sep. 25
Diplomatie lebt von Worten – und manchmal davon, dass diese Worte möglichst niemand außer dem Empfänger hört. Bevor Glasfaser, verschlüsselte IP-Telefonie und Satellitenlinks den Äther eroberten, war Funk jahrzehntelang das Rückgrat der internationalen Kommunikation zwischen Botschaften, Konsulaten und Heimatregierungen.
Diplomatische Funkkommunikation war (und ist) eine Mischung aus Hochfrequenztechnik, Kryptografie und Geduld:
Diplomatischer Funk war oft so geheim, dass er auf Frequenzen lief, die jeder Funkamateur mit einem 50-Euro-Empfänger hören konnte – nur eben nicht verstehen. Manche Botschaften sendeten so regelmäßig, dass man die Uhr danach stellen konnte. Für Funkbegeisterte war das wie eine tägliche Radiosendung mit dem Titel: „Was wohl heute wieder verschlüsselt wird?“
Und wenn mal ein Techniker vergaß, die Verschlüsselung einzuschalten, hörte man statt kryptischer Töne plötzlich:
„Hier ist die Botschaft. Der Kaffee ist alle. Bitte dringend Nachschub.“
Ja – aber diskreter und technischer.
Der Unterschied: Heute sind die Signale meist digital, breitbandig und so verschlüsselt, dass selbst ein Quantencomputer ins Schwitzen käme – zumindest für die nächsten paar Jahrzehnte.
Sep. 21
Ein kompakter, variabler Phasenschieber mit passiver Summierung ist für den Kurzwellen‑Empfang gut machbar. Unten findest du einen detaillierten Schaltplan (ASCII), konkrete Bauteilwerte, Wickeldaten und einen praxistauglichen Abgleich. Außerdem beantworte ich, ob ein Phase Shifter mit nur einer Antenne sinnvoll ist.
Hinweis: Für TX ist diese Schaltung nicht gedacht. Vor dem Sender unbedingt hart trennen oder per RX‑Only‑Port anbinden.
┌────────────────────────────────────────────────────┐
ANT1 ──┬───┬───►│ T1 1:1 │
│ │ │ (FT37-43, 10 Wdg bifilar) │
│ └─────────────┐ │
│ │ Sek: a ──────────────┐ │
│ └───────────────────────┴───► 51Ω ──┐ │
│ (R1) │ │
│ ├── SUM ──► 51Ω (R3) ─► ESD ► RX
ANT2 ──┴───┬───► T2 1:1 │
│ (FT37-43, 10 Wdg bifilar) │
│ │
│ Sek: a ──────┬───────────────┬────────────┐ │
│ │ │ │ │
│ [S1 A/B] ATTENUATOR │ │
│ 180° invert (L-Pad grob) │ │
│ DPDT: Sek a/b 220Ω ─┬─ 1k P │ │
│ vertauschen │ │ │
│ └─ 220Ω ┘ │
│ │
│ PHASE NETWORK │
│ (LC variabel) │
│ ┌───────────── Lx ─────────────┐ │
│ │ │ │
└────────┴─────◄───o/ o───►──── Cvar ────┴──► 51Ω (R2) ─┘
S2 (Band) 10–500 pF
Lx: 10µH / 3.3µH / 1µH Trimmer 5–50 pF parallel
SUM ──► 51Ω (R3) ──► Clamp: 2× Schottky (BAT54S) antiparallel gegen GND ──► RX 50Ω
Masse sternförmig, alle Trafos primär/sekundär isolieren, BNC/PL‑Buchsen an Metallgehäuse.
Faustformel: Die Phasenlage eines LC‑Glieds hängt über die Reaktanzen XL=2πfL und XC=12πfC ab. Durch Variieren von C „rotierst“ du den Vektor im Summenpunkt; mit L wählst du die komfortable Stellmitte pro Band.
KW‑Band | Lx Schalter | Cvar Startwert | Hinweis |
---|---|---|---|
80 m (3,5–3,8 MHz) | 10 µH | 300–400 pF | Trimmer mittig |
40 m (7,0–7,2 MHz) | 3,3 µH | 150–250 pF | Feintrimmer anpassen |
20–10 m (14–30 MHz) | 1 µH | 30–120 pF | Eher kleiner C‑Bereich |
Tipp: Wenn das Nullen „spitz“ wird, leicht Pegel (Attenuator) nachführen, dann Phase nachstellen. Pegel und Phase arbeiten als Team.
Sep. 19
An alle Funkfreunde der Interessengruppe, die nicht anwesend sein konnten:
Bei sonnigem Wetter wurde das Dach inspiziert und beschlossen, den abgestorbenen Bewuchs zu beseitigen. Weiterhin wurde der Kiwi II für KW im LAN konfiguriert und an der endgespeisten KW-Antenne testweise angeschlossen. Die geplanten Messungen an dieser Antenne wurde verschoben. Klaus und Rolf erledigten noch Installations-Arbeiten. Weiterhin bestand noch ausreichend Zeit zum gegenseitigen Meinungsaustausch.
Das 70cm-Relais DB0DTM ist noch nicht in Betrieb, da die Zulassungsurkunde nach dem Umzug vom Landgrabenweg noch nicht vorliegt.
Sep. 18
Es gibt Orte in Deutschland, an denen die Zeit nicht einfach stehen geblieben ist – sie hat sich in den Kabeln verheddert, in den Antennen verrostet und in den Oszillatoren festgefressen. Verlassene Funkanlagen sind stille Monumente einer Ära, in der Kommunikation noch aus Röhren, Relais und Rauschen bestand – und nicht aus Glasfaser, Cloud und Katzenvideos.
Eine typische Funkstation der 1950er bis 1980er Jahre bestand aus:
Heute sind diese Frequenzen oft leer – oder von Funkamateuren besetzt, die sich fragen, warum ihr Signal plötzlich von einem rostigen Mast in der Pampa reflektiert wird.
Die Ironie: Diese Anlagen wurden gebaut, um im Ernstfall den Untergang der Zivilisation zu überleben. Heute überleben sie nur noch als Fotokulisse für Urbexer – und als rostige Mahnmale dafür, dass Technik schneller veraltet als der Inhalt einer Diskette.
Manche Sender waren so stark, dass sie Glühbirnen in der Nähe zum Leuchten brachten – heute bringen sie höchstens den Geigerzähler zum Klicken, wenn man Pech hat.
Und während früher streng geheime Nachrichten über diese Frequenzen liefen, hört man heute dort nur noch atmosphärisches Rauschen – oder den Funkamateur „Klaus aus Wuppertal“, der über seine neue Endstufe schwärmt.
Sep. 17
Hallo Funkfreunde!
Denkt daran, wir wollen uns morgen, den 18.09.2025, um 17:00 Uhr im Shack in der Friesdorferstraße treffen. Es stehen noch kleinere Arbeiten an. Außerdem besteht die Möglichkeit des Austauschs über interessante Themen.
Sep. 16
Im Kurzwellen-Amateurfunk ist der Empfang oft durch Störungen, QRM (man-made noise) oder Mehrwegeausbreitung beeinträchtigt. Ein Phase Shifter – auf Deutsch Phasenschieber – kann helfen, das Nutzsignal zu verstärken und Störungen zu unterdrücken, indem er die Signale zweier Antennen gezielt in der Phase verschiebt und kombiniert. Das Ergebnis: klarerer Empfang, weniger Rauschen, bessere Lesbarkeit schwacher Stationen.
Radiowellen sind elektromagnetische Schwingungen. Treffen sie auf zwei räumlich getrennte Antennen, kommen sie dort oft mit unterschiedlicher Phase an – das heißt, die Wellenberge und -täler sind leicht verschoben.
Ein Phase Shifter verändert gezielt die Phase eines Signals, bevor es mit einem anderen kombiniert wird. So kann man z. B. ein Störsignal, das aus einer bestimmten Richtung kommt, durch destruktive Interferenz abschwächen, während das Nutzsignal aus einer anderen Richtung verstärkt wird.
Das Prinzip ähnelt dem Beamforming moderner Antennensysteme – nur eben analog und mit diskreten Bauteilen.
Ein einfacher Phase Shifter für den Kurzwellenbereich (z. B. 3–30 MHz) kann mit passiven RC- oder LC-Gliedernrealisiert werden. Für präzisere und verlustärmere Ergebnisse nutzt man oft Breitband-Transformatoren und variabel einstellbare Kondensatoren.
Antenne 1 ───────────────┐
│
├──► Summierer ──► Empfänger
Antenne 2 ─► Phase Shifter│
│
Ziel: Variabler Phasenschieber für 3–30 MHz, ca. 0–180° Phasenverschiebung.
Ein Phase Shifter ist ein vergleichsweise einfaches, aber sehr wirksames Werkzeug im Amateurfunk. Mit wenigen diskreten Bauteilen lässt sich die Empfangsqualität auf Kurzwelle deutlich verbessern – besonders in schwierigen Störumgebungen. Er ist ein schönes Selbstbauprojekt, das sowohl die HF-Technik als auch das Verständnis für Wellenausbreitung vertieft.
Sep. 14
Es gibt Konstanten im Leben: ☀️ Die Sonne geht auf 📄 Steuererklärungen nerven 📡 Und irgendwo in den Weiten des russischen Kurzwellenfunks summt ein alter Sender unermüdlich vor sich hin.
UVB‑76, liebevoll „The Buzzer“ genannt, hat sich erneut gemeldet – und diesmal nicht nur mit seinem üblichen Bzzzt… Bzzzt…, sondern mit einer kryptischen Botschaft, die selbst James Bond nervös am Martini nippen lassen würde.
„NZHTI… HOTEL… 38, 965, 78, 58, 88, 37.“
Anfang September durchbrach eine Männerstimme das monotone Summen und buchstabierte diese Codewörter, gefolgt von einer Zahlenreihe. Für den Laien klingt das wie Lottozahlen aus der Hölle – für Verschwörungstheoretiker ist es wahlweise der Startschlüssel für nukleare U‑Boote oder die Einladung zu einem sehr exklusiven, sehr tödlichen Betriebsausflug.
💡 Theorie | 📝 Beschreibung | 😬 Beruhigungsfaktor |
---|---|---|
Agenten-Koordinaten | Geheime Einsatzorte für Spione im Ausland. | 🟥 0% |
„Dead Hand“-System | Automatischer Atomschlag bei Angriff – die Apokalypse auf Autopilot. | 🟥 0% |
Militärische Testübertragung | Die langweiligste, aber wahrscheinlichste Erklärung. | 🟨 50% |
Man könnte meinen, ein Sender, der seit den 70ern ununterbrochen summt, sei harmlos – wie ein alter Kühlschrank im Keller. Nur dass dieser Kühlschrank jederzeit beschließen könnte, Lust auf Weltuntergang zu haben. Und das Beste: Niemand weiß, wer den Stecker ziehen könnte. Vielleicht nicht mal die, die ihn einst eingesteckt haben.
Die jüngste Aktivität fällt in eine Phase, in der die Spannungen zwischen Russland und dem Westen ohnehin auf Anschlag stehen. Ob das Zufall ist oder ein gezieltes „Wir hören euch zu – und wir haben Knöpfe“ – das Internet wird sich darüber noch wochenlang die Köpfe einschlagen.
UVB‑76 bleibt das akustische Äquivalent zu einem ungeladenen Revolver auf dem Tisch – man weiß nicht, ob er jemals benutzt wird, aber allein seine Anwesenheit sorgt dafür, dass niemand entspannt sitzt.
📌 Fun Fact: Der Buzzer sendet seit den späten 1970ern – und hat in dieser Zeit nur wenige, kurze Unterbrechungen gehabt. Manche Funkamateure hören ihn seit Jahrzehnten wie andere Leute das Radio beim Frühstück.