Treffen am 04.10.2025

Am kommenden Samstag,  den 04.10.2025, 12:00 Uhr, treffen wir uns im Shack. Zeit für kleinere Arbeiten, die Diskussion anstehender Fragen und den lockeren Austausch interessanter Themen.
Wir freuen uns über Euer Erscheinen.
Bis dahin! 73 Helmut

Follow up: Verlorene Stimmen im Äther – Verlassene Funkanlagen in Deutschlands Lost Places


Es gibt Orte, an denen der Äther selbst Geschichte atmet – oder besser gesagt: röchelt. Einer dieser Orte ist die Field Station Berlin, eine der legendärsten Abhöranlagen des Kalten Krieges.

📡 Field Station Berlin – Das Ohr, das nie schlief

Auf dem Teufelsberg im Berliner Grunewald, der höchsten Erhebung West-Berlins, errichteten die USA (unter Federführung der NSA) ab 1961 eine Abhörstation, die Teil des globalen ECHELON-Netzwerks war. Die Lage war strategisch genial: freie Sicht in alle Richtungen, perfekte Bedingungen für Funkaufklärung – und weit genug weg vom Ostblock, um nicht gleich von der nächsten MiG überflogen zu werden.

Technische Eckdaten

  • Primäre Aufgabe: SIGINT (Signals Intelligence) – Abhören, Aufzeichnen und Analysieren von Funk-, Richtfunk- und Satellitenverbindungen des Warschauer Pakts.
  • Frequenzbereiche:
    • Kurzwelle (HF): 3–30 MHz – militärische und diplomatische Kommunikation.
    • VHF/UHF: 30 MHz–3 GHz – Richtfunkstrecken, Flugfunk, Radar.
    • Satellitenbänder: L- und S-Band (1–4 GHz) für frühe Kommunikationssatelliten.
  • Ausstattung:
    • Mehrere Parabolantennen in Radomen („Golfbälle“) zur wetterunabhängigen Signalaufnahme.
    • Hochselektive Empfänger (z. B. Collins, Racal, Eddystone) mit Quarzstabilisierung.
    • Bandmaschinen und Magnetband-Logger für 24/7-Aufzeichnung.
  • Personal: US Army Security Agency (ASA), später INSCOM, plus britische 26 (UK) Signals Unit.

Betrieb und Alltag

Der Betrieb lief in Schichtsystemen – 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Die Funker und Analysten lauschten auf alles, was der Äther hergab: von verschlüsselten Militärmeldungen bis zu banalen Wettermeldungen, die oft mehr verrieten, als den Absendern lieb war.

Die Briten überwachten vor allem den Flugverkehr des Warschauer Pakts, während die Amerikaner sich auf strategische Kommunikation konzentrierten. Angeblich konnte man von hier aus sogar den Funkverkehr zwischen Moskau und sowjetischen U-Booten im Atlantik mithören.

Schwarzer Humor aus dem Radom

Ironischerweise war die Field Station Berlin so geheim, dass jeder Berliner wusste, dass dort „die Amis abhören“. Die riesigen weißen Kuppeln waren im Stadtbild so subtil wie ein Elefant im Porzellanladen.

Und während drinnen hochsensible Datenströme analysiert wurden, kämpften die Techniker draußen mit Berliner Wetter, Rost und Taubenkot – der natürliche Feind jeder Hochfrequenztechnik.

Heute ist die Anlage ein Lost Place, in dem Streetart und Graffiti die Wände zieren, wo früher Kryptospezialisten saßen. Die Radome sind zerrissen, die Antennen verschwunden – und statt Funksignalen hört man nur noch den Wind pfeifen.

🎯 DX-Herbst-Challenge 2025:

🎯 DX-Herbst-Challenge 2025: Und, schon alle Trophäen gejagt oder nur die Hoffnung verloren?

Der Äther war nie gnadenloser. Zehn seltene Mittelwellenstationen, jede mit ihrer eigenen Persönlichkeit – von britischem Smooth-Talk bis zu saudischem Sendebomber. Die IG AFU Bonn hat euch mit der DX-Herbst-Challenge 2025 auf eine Reise geschickt, bei der selbst eure Ferritantenne irgendwann um Gnade winselt.

Aber jetzt mal ehrlich:

  • Habt ihr euch schon durch die Frequenzhölle gekämpft?
  • Ist euer Logbuch ein stolzes Manifest oder eher ein Trauerprotokoll?
  • Und wie oft habt ihr nachts geflüstert: „Saudi-Arabien, bitte… nur einmal…“?

💀 Für alle, die noch dabei sind: Keine Sorge, der Herbst ist lang – und die Dunkelheit euer Freund. Für alle, die schon durch sind: Glückwunsch, ihr seid offiziell Funk-Sadisten mit Hang zur Selbstgeißelung.

Lasst uns wissen:

  • Welche Station war euer Endgegner?
  • Welche hat euch überrascht – positiv oder wie ein nasser Lappen ins Gesicht?
  • Und wer hat die Extra-Mission mit drei Kontinenten geschafft, ohne dabei den Verstand zu verlieren?

Kommentiert, teilt eure Logs, oder schickt einfach ein Bild eures zerfetzten Notizbuchs. Wir feiern euch – oder lachen mit euch. Je nach Signalstärke.

🕳️ Der Äther ist dunkel und voller Schrecken. Aber hey, wenigstens rauscht er schön.

Quelle:

„CQ CQ Embassy“ – Diplomatische Kommunikation über Funk


Diplomatie lebt von Worten – und manchmal davon, dass diese Worte möglichst niemand außer dem Empfänger hört. Bevor Glasfaser, verschlüsselte IP-Telefonie und Satellitenlinks den Äther eroberten, war Funk jahrzehntelang das Rückgrat der internationalen Kommunikation zwischen Botschaften, Konsulaten und Heimatregierungen.

📡 Technische Grundlagen

Diplomatische Funkkommunikation war (und ist) eine Mischung aus Hochfrequenztechnik, Kryptografie und Geduld:

  • Frequenzbereiche:
    • Kurzwelle (HF): 3–30 MHz, ideal für weltweite Reichweite dank Ionosphären-Reflexion.
    • VHF/UHF: 30 MHz–3 GHz, für regionale Verbindungen oder Richtfunkstrecken zwischen Botschaft und Außenposten.
    • Satellitenbänder (ab den 1970ern): L-, C- und Ku-Band für sichere Sprach- und Datenkanäle.
  • Modulationsarten:
    • AM und SSB für Sprachübertragung.
    • FSK und PSK für Telex- und Datenübertragung.
    • Später digitale Betriebsarten mit integrierter Verschlüsselung.
  • Verschlüsselung:
    • Früher: mechanische Chiffriermaschinen (z. B. SIGABA, später elektronische Systeme).
    • Heute: AES- oder One-Time-Pad-basierte Systeme, oft in Hardware implementiert.

📜 Historische Beispiele

  1. Moskau – Washington Hotline (1963)
    • Entstanden nach der Kubakrise, um Missverständnisse zu vermeiden.
    • Anfangs Telex über Kabel, aber als Backup: Kurzwellenfunk mit verschlüsselten Textnachrichten.
    • Frequenzen im Bereich 10–15 MHz, um Tag/Nacht-Bedingungen zu kompensieren.
  2. Botschaftsfunk im Kalten Krieg
    • Westliche Botschaften in Ostblockstaaten betrieben oft unscheinbare Dachantennen.
    • Über diese liefen verschlüsselte Kurzwellen-Telexe nach London, Washington oder Bonn.
    • Die Gegenstelle war oft ein unscheinbares Regierungsgebäude mit einer beeindruckenden Antennenfarm.
  3. „Numbers Stations“
    • Mysteriöse Kurzwellensender, die Zahlenkolonnen in monotoner Stimme ausstrahlten.
    • Offiziell nie bestätigt, aber weithin als Kommunikationsmittel für Agenten und diplomatische Dienste angesehen.
    • Frequenzen: oft im 5–12 MHz-Bereich, um global empfangbar zu sein.

Schwarzer Humor im Äther

Diplomatischer Funk war oft so geheim, dass er auf Frequenzen lief, die jeder Funkamateur mit einem 50-Euro-Empfänger hören konnte – nur eben nicht verstehen. Manche Botschaften sendeten so regelmäßig, dass man die Uhr danach stellen konnte. Für Funkbegeisterte war das wie eine tägliche Radiosendung mit dem Titel: „Was wohl heute wieder verschlüsselt wird?“

Und wenn mal ein Techniker vergaß, die Verschlüsselung einzuschalten, hörte man statt kryptischer Töne plötzlich:

„Hier ist die Botschaft. Der Kaffee ist alle. Bitte dringend Nachschub.“

🔮 Findet das heute noch statt?

Ja – aber diskreter und technischer.

  • Kurzwelle wird weiterhin als Backup genutzt, weil sie unabhängig von Satelliten und Kabelnetzen funktioniert.
  • Satellitenkommunikation ist Standard, oft mehrfach redundant und stark verschlüsselt.
  • Richtfunk zwischen Botschaften und Residenzen ist in manchen Ländern noch aktiv.

Der Unterschied: Heute sind die Signale meist digital, breitbandig und so verschlüsselt, dass selbst ein Quantencomputer ins Schwitzen käme – zumindest für die nächsten paar Jahrzehnte.

 

Follow up: Schaltplan eines HF‑Phasenschiebers für Kurzwellenempfang

Ein kompakter, variabler Phasenschieber mit passiver Summierung ist für den Kurzwellen‑Empfang gut machbar. Unten findest du einen detaillierten Schaltplan (ASCII), konkrete Bauteilwerte, Wickeldaten und einen praxistauglichen Abgleich. Außerdem beantworte ich, ob ein Phase Shifter mit nur einer Antenne sinnvoll ist.

Geht ein Phase Shifter mit nur einer Antenne?

  • Kurzantwort: Für besseren Empfang im Sinne von SNR‑Gewinn brauchst du zwei Sensoren im Raum (zwei Antennen, oder Hauptantenne plus Noise‑Probe). Mit nur einer Antenne kann ein passiver Phasenschieber die Signal‑Rausch‑Relation nicht verbessern; er ändert nur die Phase, nicht die räumliche Selektivität.
  • Sinnvolle Ausnahme: Eine kleine, ungerichtete „Noise‑Probe“ als zweiter Eingang (kurzer Stab/Loop nahe der Störquelle) + Phasenschieber + Summierer. Damit lässt sich lokales QRM auslöschen, während das Nutzsignal aus der Hauptantenne erhalten bleibt.

Schaltung und Funktionsprinzip

  • Zweck: Variable Phasenverschiebung (0–180° plus 180°‑Umpolung) und variable Amplitude auf dem zweiten Kanal, danach passive Summierung beider Kanäle in 50 Ω.
  • Frequenzbereich: 3–30 MHz (empfangsseitig). Durch Umschalten von L kann man den Phasenbereich pro Band komfortabel abdecken.
  • Kernidee: Ein verstellbares LC‑Phasen­glied im zweiten Pfad erzeugt frequenzabhängige Phase; ein Umschalter gibt optional 180° dazu. Summierung über einen einfachen 2×51 Ω‑Resistiv‑Mischer (ca. 6 dB Verlust, für RX unkritisch).

Hinweis: Für TX ist diese Schaltung nicht gedacht. Vor dem Sender unbedingt hart trennen oder per RX‑Only‑Port anbinden.

Schaltplan ASCII

Code
                 ┌────────────────────────────────────────────────────┐
 ANT1 ──┬───┬───►│ T1  1:1                                          │
        │   │    │ (FT37-43, 10 Wdg bifilar)                        │
        │   └─────────────┐                                         │
        │                 │  Sek: a ──────────────┐                  │
        │                 └───────────────────────┴───► 51Ω ──┐      │
        │                                             (R1)    │      │
        │                                                     ├── SUM ──► 51Ω (R3) ─► ESD ► RX
 ANT2 ──┴───┬───► T2 1:1                                      │
            │      (FT37-43, 10 Wdg bifilar)                 │
            │                                                │
            │  Sek: a ──────┬───────────────┬────────────┐  │
            │               │               │            │  │
            │            [S1 A/B]       ATTENUATOR       │  │
            │           180° invert     (L-Pad grob)     │  │
            │          DPDT: Sek a/b     220Ω ─┬─ 1k P  │  │
            │          vertauschen             │        │  │
            │                                   └─ 220Ω ┘  │
            │                                                │
            │                   PHASE NETWORK                │
            │                    (LC variabel)               │
            │        ┌───────────── Lx ─────────────┐       │
            │        │                               │       │
            └────────┴─────◄───o/ o───►──── Cvar ────┴──► 51Ω (R2) ─┘
                         S2 (Band)           10–500 pF
                         Lx: 10µH / 3.3µH / 1µH      Trimmer 5–50 pF parallel

SUM ──► 51Ω (R3) ──► Clamp: 2× Schottky (BAT54S) antiparallel gegen GND ──► RX 50Ω

Masse sternförmig, alle Trafos primär/sekundär isolieren, BNC/PL‑Buchsen an Metallgehäuse.
  • Rolle T1/T2: Breitband‑Isolation, stabile Symmetrie und einfache 180°‑Umpolung über S1 (Sekundärleitungen tauschen).
  • Attenuator: Grobe Pegelanpassung des zweiten Kanals, damit das Null (oder Maximum) sauber einrastet.
  • Phase‑Netzwerk: Serielles L, variabler C nach Masse. Mit S2 werden L‑Bereiche umgeschaltet; Cvar „dreht“ die Phase bei gegebener Frequenz.
  • Summierer: R1 und R2 bilden einen simplen Resistiv‑Mischer in den 50 Ω‑Eingang (R3). Gesamtverlust ~6 dB, akzeptabel für RX.

Stückliste und Wickeldaten

  • Trafos (T1, T2): FT37‑43, bifilar 10 Windungen, 1:1.
  • Widerstände: R1, R2, R3 je 51 Ω, 0,25 W, HF‑geeignet (Metallfilm).
  • Attenuator: 2× 220 Ω (Metallfilm 0,25 W), 1 kΩ Drahtpoti (oder 500 Ω), Knopf mit Skala.
  • Induktivitäten Lx (S2):
    • 10 µH (1,8–5 MHz), 3,3 µH (5–14 MHz), 1 µH (14–30 MHz).
    • Luftspule auf 6 mm Wickelkörper; Draht 0,6–0,8 mm CuL. Richtwerte: 10 µH ≈ 30 Wdg, 3,3 µH ≈ 17 Wdg, 1 µH ≈ 10 Wdg (feinabgleichen).
  • Kondensatoren: Cvar 10–500 pF (Luft‑Drehko), Trimmer 5–50 pF parallel zu Cvar (Feinbereich), NP0/C0G für Festwerte.
  • Dioden (ESD): BAT54S (antiparallel zum RX‑Eingang).
  • Schalter: S1 DPDT für 180°‑Umpolung, S2 3‑Stufen Drehschalter für Lx.
  • Buchsen/Gehäuse: BNC oder PL, Metallgehäuse, sternförmige Masseführung, kurze RG‑174/RG‑316 Jumper.

Abgleich und Betrieb

  1. Vorbereitung:
    • Antennen: Hauptantenne an ANT1. Zweite Antenne an ANT2 (z. B. Noise‑Probe: 30–50 cm Stab/kleiner Loop in Störnähe, über 1:1‑Trafo auf 50 Ω).
    • Bandwahl: S2 auf passenden Lx‑Bereich stellen.
  2. Grobeinstellung:
    • Pegel: Mit dem Attenuator den ANT2‑Pegel ungefähr an ANT1 anpassen (S‑Meter oder akustisch).
    • 180°‑Test: S1 umlegen; die Störung sollte sich hörbar verändern. Die Stellung mit tiefster Störung merken.
  3. Phasenabgleich:
    • Cvar langsam drehen, bis die Störung ein Minimum erreicht.
    • Feinabgleich: Trimmer leicht nachführen, dann Attenuator minimal korrigieren, erneut Cvar fein drehen. Wiederhole 1–2‑mal.
  4. Hinweise:
    • Zielgröße: Auf konstantem Störträger oder breitbandigem QRM abgleichen, nicht auf das Nutzsignal.
    • Bandwechsel: Bei Frequenzwechsel Lx (S2) und Cvar anpassen.
    • Schutz: Nicht im TX‑Zweig betreiben. Bei TRX Betrieb unbedingt RX‑Only‑Port oder Relais‑Bypass nutzen.

Faustformel: Die Phasenlage eines LC‑Glieds hängt über die Reaktanzen XL=2πfL und XC=12πfC ab. Durch Variieren von C „rotierst“ du den Vektor im Summenpunkt; mit L wählst du die komfortable Stellmitte pro Band.

Varianten und Ein‑Antennen‑Optionen

  • Noise‑Probe als zweite „Antenne“:
    • Aufbau: 30–50 cm Stab oder 10–20 cm Durchmesser‑Loop, 1:1‑Trafo (FT37‑43, 10 Wdg bifilar), 6–10 dB Dämpfung (R‑Pad) zur Entkoppelung.
    • Platzierung: Nah an der Störquelle, weg von der Hauptantenne.
    • Wirkung: Lokales QRM wird über Phase+Pegel genullt, das weiträumige Nutzsignal bleibt.
  • Breitbandigeres Phasing:
    • Mehrstufig: Zwei LC‑Sektionen in Serie erhöhen Stellreserve über ein größeres Band.
    • Hybrid‑Koppler: Ein 90°‑Hybrid mit Vektor‑Mischung liefert elegantere Kurven, ist im KW‑Bereich aber mechanisch aufwendiger.
  • Nur eine Antenne:
    • Grenze: Ein passiver Phasenschieber allein verbessert das SNR nicht. Für echte Richtwirkung/Null‑Steuerung sind zwei räumlich getrennte Sensoren nötig.

Band‑Empfehlungen für Lx und Cvar

KW‑Band Lx Schalter Cvar Startwert Hinweis
80 m (3,5–3,8 MHz) 10 µH 300–400 pF Trimmer mittig
40 m (7,0–7,2 MHz) 3,3 µH 150–250 pF Feintrimmer anpassen
20–10 m (14–30 MHz) 1 µH 30–120 pF Eher kleiner C‑Bereich

Tipp: Wenn das Nullen „spitz“ wird, leicht Pegel (Attenuator) nachführen, dann Phase nachstellen. Pegel und Phase arbeiten als Team.

Treffen am 18.09.2025

An alle Funkfreunde der Interessengruppe, die nicht anwesend sein konnten:

Bei sonnigem Wetter wurde das Dach inspiziert und beschlossen, den abgestorbenen Bewuchs zu beseitigen. Weiterhin wurde der Kiwi II für KW im LAN konfiguriert und an der endgespeisten KW-Antenne testweise angeschlossen. Die geplanten Messungen an dieser Antenne wurde verschoben. Klaus und Rolf erledigten noch Installations-Arbeiten. Weiterhin bestand noch ausreichend Zeit zum gegenseitigen Meinungsaustausch.

Das 70cm-Relais DB0DTM ist noch nicht in Betrieb, da die Zulassungsurkunde nach dem Umzug vom Landgrabenweg noch nicht vorliegt.

Verlorene Stimmen im Äther – Verlassene Funkanlagen in Deutschlands Lost Places


Es gibt Orte in Deutschland, an denen die Zeit nicht einfach stehen geblieben ist – sie hat sich in den Kabeln verheddert, in den Antennen verrostet und in den Oszillatoren festgefressen. Verlassene Funkanlagen sind stille Monumente einer Ära, in der Kommunikation noch aus Röhren, Relais und Rauschen bestand – und nicht aus Glasfaser, Cloud und Katzenvideos.

📡 Technische Anatomie einer toten Stimme

Eine typische Funkstation der 1950er bis 1980er Jahre bestand aus:

  • Sendeeinheit: Röhrensender mit Leistungen zwischen 1 kW und 10 kW, oft wasser- oder zwangsbelüftet.
  • Empfangseinheit: Superhet-Empfänger mit hoher Selektivität, oft mit quarzstabilisierten Zwischenfrequenzen.
  • Antennensystem: Von simplen Dipolen bis zu gigantischen Kurzwellen-LogPer-Antennen oder Rhombusfeldern.
  • Frequenzbereiche:
    • Kurzwelle (HF): 3–30 MHz – für internationale Kommunikation, z. B. 6,215 MHz oder 14,275 MHz.
    • UKW (VHF): 30–300 MHz – militärische und zivile Richtfunkstrecken.
    • UHF: 300 MHz–3 GHz – Radar, Richtfunk, Abhörtechnik.

Heute sind diese Frequenzen oft leer – oder von Funkamateuren besetzt, die sich fragen, warum ihr Signal plötzlich von einem rostigen Mast in der Pampa reflektiert wird.

🏚 Historische Einsatzgebiete

  1. Militärische Horchposten
    • Kalter Krieg, NATO und Warschauer Pakt – beide Seiten hatten ihre Lauscher im Äther.
    • Beispiele: Ehemalige Abhörstationen der „Field Station Berlin“ oder der Bundeswehr in der Rhön.
    • Zweck: Funkverkehr des Gegners mitschneiden, entschlüsseln, Kaffee trinken.
  2. Richtfunkknoten der Bundespost
    • Vor Glasfaser: Richtfunkketten über ganz Deutschland.
    • Frequenzen: 7 GHz, 13 GHz, 23 GHz.
    • Heute: Taubenschlag mit bester Aussicht.
  3. Seefunk- und Flugfunkstationen
    • Küstenfunkstellen wie Norddeich Radio (bis 1998 aktiv).
    • Frequenzen: 500 kHz (Morsenotruf), 2,182 MHz (UKW-Seefunk), 121,5 MHz (Flugnotruf).

Schwarzer Humor aus dem Äther

Die Ironie: Diese Anlagen wurden gebaut, um im Ernstfall den Untergang der Zivilisation zu überleben. Heute überleben sie nur noch als Fotokulisse für Urbexer – und als rostige Mahnmale dafür, dass Technik schneller veraltet als der Inhalt einer Diskette.

Manche Sender waren so stark, dass sie Glühbirnen in der Nähe zum Leuchten brachten – heute bringen sie höchstens den Geigerzähler zum Klicken, wenn man Pech hat.

Und während früher streng geheime Nachrichten über diese Frequenzen liefen, hört man heute dort nur noch atmosphärisches Rauschen – oder den Funkamateur „Klaus aus Wuppertal“, der über seine neue Endstufe schwärmt.

Morgiges Treffen

Hallo Funkfreunde!

Denkt daran, wir wollen uns morgen, den 18.09.2025,  um 17:00 Uhr im Shack in der Friesdorferstraße treffen. Es stehen noch kleinere Arbeiten an. Außerdem besteht die Möglichkeit des Austauschs über interessante Themen.

🎯 Phase Shifter im Amateurfunk – Besserer Kurzwellenempfang durch gezielte Phasenverschiebung


📡 Einleitung

Im Kurzwellen-Amateurfunk ist der Empfang oft durch Störungen, QRM (man-made noise) oder Mehrwegeausbreitung beeinträchtigt. Ein Phase Shifter – auf Deutsch Phasenschieber – kann helfen, das Nutzsignal zu verstärken und Störungen zu unterdrücken, indem er die Signale zweier Antennen gezielt in der Phase verschiebt und kombiniert. Das Ergebnis: klarerer Empfang, weniger Rauschen, bessere Lesbarkeit schwacher Stationen.

🔬 Die Physik dahinter – einfach erklärt

Radiowellen sind elektromagnetische Schwingungen. Treffen sie auf zwei räumlich getrennte Antennen, kommen sie dort oft mit unterschiedlicher Phase an – das heißt, die Wellenberge und -täler sind leicht verschoben.

  • Wenn zwei Signale in Phase sind (Wellenberg trifft auf Wellenberg), addieren sie sich → das Signal wird stärker.
  • Wenn sie gegenphasig sind (Wellenberg trifft auf Wellental), löschen sie sich teilweise oder ganz aus.

Ein Phase Shifter verändert gezielt die Phase eines Signals, bevor es mit einem anderen kombiniert wird. So kann man z. B. ein Störsignal, das aus einer bestimmten Richtung kommt, durch destruktive Interferenz abschwächen, während das Nutzsignal aus einer anderen Richtung verstärkt wird.

⚙️ Warum verbessert sich der Empfang?

  • Richtwirkung: Durch die Phasenverschiebung entsteht eine virtuelle Richtantenne aus zwei einfachen Antennen.
  • Störunterdrückung: Störungen aus einer bestimmten Richtung können gezielt ausgelöscht werden.
  • Signalverstärkung: Nutzsignale aus der gewünschten Richtung addieren sich konstruktiv.

Das Prinzip ähnelt dem Beamforming moderner Antennensysteme – nur eben analog und mit diskreten Bauteilen.

🛠 Technische Umsetzung

Ein einfacher Phase Shifter für den Kurzwellenbereich (z. B. 3–30 MHz) kann mit passiven RC- oder LC-Gliedernrealisiert werden. Für präzisere und verlustärmere Ergebnisse nutzt man oft Breitband-Transformatoren und variabel einstellbare Kondensatoren.

Grundprinzip:

  1. Zwei Antennen empfangen das Signal.
  2. Eine Empfangsleitung wird durch den Phase Shifter geführt, der die Phase um 0–180° verstellbar macht.
  3. Signalkombination in einem Summationspunkt (z. B. über einen Hybrid-Koppler oder einfachen Widerstands-Mischer).
  4. Weiterleitung an den Empfänger.

📐 Einfaches Blockschaltbild

Code
   Antenne 1 ───────────────┐
                            │
                            ├──► Summierer ──► Empfänger
   Antenne 2 ─► Phase Shifter│
                            │

🔧 Bauanleitung – Beispiel mit diskreten Bauteilen

Ziel: Variabler Phasenschieber für 3–30 MHz, ca. 0–180° Phasenverschiebung.

Benötigte Bauteile:

  • 2 × Breitband-Übertrager (z. B. auf FT37-43 Ferritkern, 1:1)
  • 1 × Drehkondensator (10–500 pF)
  • 1 × Festkondensator (100 pF, NP0)
  • 1 × Potentiometer (500 Ω, Draht)
  • 2 × Widerstände (z. B. 51 Ω, 0,25 W)
  • Koaxbuchsen (BNC oder PL)
  • Gehäuse aus Metall (Abschirmung)
  • Kurze Koaxleitungen (RG-174 oder RG-58)

Schaltungsprinzip:

  1. Eingang vom zweiten Antennensignal geht in den ersten Übertrager.
  2. Zwischenstufe: RC-Netzwerk mit Drehkondensator und Potentiometer erzeugt die variable Phasenverschiebung.
  3. Ausgang über zweiten Übertrager zum Summationspunkt.
  4. Summation mit dem Signal der ersten Antenne über Widerstände oder Hybrid-Koppler.

🔍 Abgleich:

  1. Beide Antennen parallel an den Empfänger anschließen.
  2. Phase Shifter in Mittelstellung bringen.
  3. Auf ein starkes Störsignal abstimmen.
  4. Drehkondensator und Potentiometer so einstellen, dass das Störsignal minimal wird.
  5. Nutzsignal prüfen – oft wird es gleichzeitig stärker.

💡 Praxistipps:

  • Antennen sollten ähnliche Empfangscharakteristik haben.
  • Abstand zwischen den Antennen: 1/8 bis 1/4 Wellenlänge der Betriebsfrequenz.
  • Metallgehäuse verwenden, um Einstreuungen zu vermeiden.
  • Für präziseren Betrieb kann man mehrstufige Allpass-Filter einsetzen.

📜 Fazit

Ein Phase Shifter ist ein vergleichsweise einfaches, aber sehr wirksames Werkzeug im Amateurfunk. Mit wenigen diskreten Bauteilen lässt sich die Empfangsqualität auf Kurzwelle deutlich verbessern – besonders in schwierigen Störumgebungen. Er ist ein schönes Selbstbauprojekt, das sowohl die HF-Technik als auch das Verständnis für Wellenausbreitung vertieft.

🛰️ UVB‑76 – Der Buzzer meldet sich zurück Codes, Chaos und ein kalter Schauer im Äther

🎯 Einleitung

Es gibt Konstanten im Leben: ☀️ Die Sonne geht auf 📄 Steuererklärungen nerven 📡 Und irgendwo in den Weiten des russischen Kurzwellenfunks summt ein alter Sender unermüdlich vor sich hin.

UVB‑76, liebevoll „The Buzzer“ genannt, hat sich erneut gemeldet – und diesmal nicht nur mit seinem üblichen Bzzzt… Bzzzt…, sondern mit einer kryptischen Botschaft, die selbst James Bond nervös am Martini nippen lassen würde.

📡 Die neue Botschaft

„NZHTI… HOTEL… 38, 965, 78, 58, 88, 37.“

Anfang September durchbrach eine Männerstimme das monotone Summen und buchstabierte diese Codewörter, gefolgt von einer Zahlenreihe. Für den Laien klingt das wie Lottozahlen aus der Hölle – für Verschwörungstheoretiker ist es wahlweise der Startschlüssel für nukleare U‑Boote oder die Einladung zu einem sehr exklusiven, sehr tödlichen Betriebsausflug.

🕵️ Theorien, die niemand beruhigen

💡 Theorie 📝 Beschreibung 😬 Beruhigungsfaktor
Agenten-Koordinaten Geheime Einsatzorte für Spione im Ausland. 🟥 0%
„Dead Hand“-System Automatischer Atomschlag bei Angriff – die Apokalypse auf Autopilot. 🟥 0%
Militärische Testübertragung Die langweiligste, aber wahrscheinlichste Erklärung. 🟨 50%

🖤 Der Humor der Realität

Man könnte meinen, ein Sender, der seit den 70ern ununterbrochen summt, sei harmlos – wie ein alter Kühlschrank im Keller. Nur dass dieser Kühlschrank jederzeit beschließen könnte, Lust auf Weltuntergang zu haben. Und das Beste: Niemand weiß, wer den Stecker ziehen könnte. Vielleicht nicht mal die, die ihn einst eingesteckt haben.

Warum das Timing brisant ist

Die jüngste Aktivität fällt in eine Phase, in der die Spannungen zwischen Russland und dem Westen ohnehin auf Anschlag stehen. Ob das Zufall ist oder ein gezieltes „Wir hören euch zu – und wir haben Knöpfe“ – das Internet wird sich darüber noch wochenlang die Köpfe einschlagen.

💬 Fazit

UVB‑76 bleibt das akustische Äquivalent zu einem ungeladenen Revolver auf dem Tisch – man weiß nicht, ob er jemals benutzt wird, aber allein seine Anwesenheit sorgt dafür, dass niemand entspannt sitzt.

📌 Fun Fact: Der Buzzer sendet seit den späten 1970ern – und hat in dieser Zeit nur wenige, kurze Unterbrechungen gehabt. Manche Funkamateure hören ihn seit Jahrzehnten wie andere Leute das Radio beim Frühstück.

Mehr laden