Delta Loop Antennen im Amateurfunk


Einführung: Was ist eine Delta Loop Antenne?

Die Delta Loop ist so etwas wie der Geheimtipp für Funkamateure, die eine leistungsstarke Richtantenne bauen möchten, ohne gleich einen 20-Meter-Mast in den Garten zu betonieren. Ihre charakteristische Dreiecksform verleiht ihr nicht nur Stabilität, sondern auch ein sehr effizientes Strahlungsdiagramm – perfekt für DX-Verbindungen und rauschärmere Empfangsbedingungen.

Warum Delta? Ganz einfach: Δ sieht cool aus, passt gut auf den Gartenplan und gibt dir auf dem Fieldday den Titel „Der mit der Dreiecksantenne“.

Kurzer Ausflug in die Physik

Eine Delta Loop ist typischerweise eine Wellenlänge lang – das bedeutet, dass sich der Drahtumfang nach folgender Formel berechnet:

L (in Metern) = 300 / f(MHz)

Beispiel: Für das 14-MHz-Band ergibt das 300 / 14 = ca. 21,4 m Drahtlänge.

  • Vertikal gespeist: besser für DX, da flacher Abstrahlwinkel.
  • Horizontal gespeist: besser für Nahbereichsverbindungen (NVIS).

Das Strahlungsdiagramm ist breitbandiger als bei einem Dipol, was die Abstimmung etwas leichter macht.

Konstruktionsprinzip

Die klassische Delta Loop besteht aus:

  • Draht (Kupferlitze, min. 1,5 mm², wetterfest)
  • Isolatoren an den Ecken
  • Speisepunkt wahlweise an der unteren Ecke (vertikal) oder seitlich (horizontal)
  • Balun 4:1 oder 2:1 für Impedanzanpassung

Bauanleitungen für Amateurfunk-Bänder

40m-Band (7 MHz)

  • Drahtlänge: ca. 42,8 m
  • Mast: 12 m Fiberglas oder Aluminium
  • Speisung: 4:1-Balun + 50-Ohm-Koax
  • Vorteil: Hervorragend für Nacht-DX

20m-Band (14 MHz)

  • Drahtlänge: ca. 21,4 m
  • Mast: 7–8 m
  • Flexibel: sowohl portable als auch stationär leicht zu realisieren

10m-Band (28 MHz)

  • Drahtlänge: ca. 10,7 m
  • Perfekt: Sporadic-E im Sommer

Materialtipps

  • Draht: Flexibler Antennendraht mit PVC- oder PE-Ummantelung
  • Isolatoren: Keramik oder UV-beständiges Plastik
  • Seile: Kevlar-ummantelt, keine billigen Wäscheleinen (fragt nicht, warum ich das erwähne…)
  • Balun: Fertig kaufen oder selbst wickeln

Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • Hoher Gewinn gegenüber Dipol
  • Niedriges Rauschen
  • Multiband-Betrieb mit Tuner möglich

Nachteile:

  • Benötigt Mast oder Aufhängungspunkte
  • Etwas mehr Drahtlänge als Dipol

 

Bei meinem ersten Delta-Loop-Aufbau habe ich den Speisepunkt versehentlich oben angebracht. Ergebnis? Ein Abstrahlwinkel, der gefühlt nur UFOs erreichen konnte.

Lektion: Bauanleitung lesen, bevor der Mast steht.

FAQ – Delta Loop Antennen im Amateurfunk

1. Wie berechne ich die Drahtlänge für meine Delta Loop?

Die Länge in Metern ergibt sich aus der Formel:

L = 300 / Frequenz in MHz.

Für 14 MHz z. B.: 300 / 14 ≈ 21,4 m.

2. Brauche ich immer einen Balun?

Ja, ein 4:1-Balun ist Standard, um die Impedanz (typisch ca. 100–120 Ohm) auf 50 Ohm Koaxialkabel anzupassen.

3. Kann ich eine Delta Loop multiband nutzen?

Ja, mit einem Antennentuner kannst du eine einbandige Delta Loop oft auf benachbarten Bändern abstimmen.

4. Welche Aufhängehöhe ist ideal?

Je höher, desto flacher der Abstrahlwinkel. Für DX ideal: obere Spitze mind. 10 m hoch.

5. Was ist besser – vertikal oder horizontal gespeist?

  • Vertikal: flacher Abstrahlwinkel, gut für DX
  • Horizontal: steiler Winkel, besser für Nahbereich (NVIS)

6. Kann ich sie auch portable betreiben?

Ja, mit einem leichten Fiberglasmast lässt sich eine Delta Loop in ca. 30 Minuten aufbauen – ideal für Fielddays.