Einweihungsparty der IG-AFU

Ab dem 07.05.2024 hat unsere kleine Interessengruppe die oberste Etage am Standort Friesdorfer Straße 197 „erobert“.

Nach erfolgtem Transport des Umzugsguts und der Platzierung der Einrichtungsgegenstände, gemäß Raumplanung, in den verschiedenen Arbeits- und Erholungsbereichen, wurden auch bald versuchsweise Ausstrahlungen (z.B. Relais DB0DTM) und Empfangsversuche (WebSDR) begonnen.

Seitdem wurde so Einiges im und auch außerhalb des Gebäudes bearbeitet, aufgebaut und installiert. Straßenseitig und bergseitig wurden zwei dichte Wanddurchbrüche für Steuer- und Antennenkabel geschaffen. Im Gebäude wurde eine abgesicherte Niederspannungsverteilung mit Steckdosen in den unterschiedlichen Arbeitsbereichen installiert. Der Aufbau verschiedener Maste ergänzt diese Aufzählung.

In der kalten Jahreszeit mussten alle Aktivitäten „auf Eis gelegt“ werden, da die Gebäudeheizung nicht funktionierte. Für die Zukunft wurde eine mobile Heizung gestiftet.

Es gibt auch für das Brauchwasser ein Ausgussbecken. So muss nur noch das Frischwasser von Hand hochgeschafft werden.

Es ist jetzt auch Jahreszeitbedingt ein günstiger Zeitpunkt eine Einweihungsparty zu feiern, um das bisher Erreichte ausreichend zu würdigen.

Der Termin ist der 06.09.2025 ab 12:00 Uhr MESZ (high noon). Verköstigung ist vorgesehen. Um Teilnahmebestätigung wird gebeten (über Threema, WhatsApp oder bekannte E-Mail: ).  Aufgrund von Rückmeldungen ist der T. jetzt im September!

Entwicklung und Geschichte des Amateurfunks in Deutschland

Die Anfänge des Amateurfunks

Die Geschichte des Amateurfunks in Deutschland beginnt mit den bahnbrechenden Entdeckungen von Heinrich Hertz, der 1886 die Existenz elektromagnetischer Wellen experimentell nachwies. Diese Erkenntnisse legten den Grundstein für die drahtlose Kommunikation, die später von Guglielmo Marconi und anderen weiterentwickelt wurde.

Bereits in den frühen 1920er Jahren experimentierten Technikbegeisterte mit Funkübertragungen. Am 28. November 1923 gelang die erste transatlantische Funkverbindung auf Kurzwelle zwischen Fred Schnell (1MO, USA) und Léon Deloy (F8AB, Frankreich).

Rechtliche Entwicklung und Frequenzfreigaben

Die Regulierung des Amateurfunks in Deutschland erfolgte schrittweise:

  • 1924: Erste offizielle Genehmigungen für Funkamateure.
  • 1933–1945: Während der NS-Zeit war der Amateurfunk stark eingeschränkt.
  • 1949: Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Amateurfunk in Westdeutschland wieder erlaubt.
  • 1950er Jahre: Einführung der ersten Frequenzzuweisungen für Funkamateure.
  • 1970er Jahre: Erweiterung der Frequenzbereiche, insbesondere auf VHF/UHF.
  • 1990er Jahre: Digitalisierung und Einführung neuer Betriebsarten wie Packet Radio.
  • 2000er Jahre: Einführung von FT8 und anderen digitalen Modulationsarten.

Heute sind Funkamateure in Deutschland auf zahlreichen Frequenzbändern aktiv, darunter 160m, 80m, 40m, 20m, 10m, VHF und UHF.

Lizenzklassen im Laufe der Zeit

Die Lizenzierung von Funkamateuren hat sich über die Jahrzehnte verändert:

  • 1950er Jahre: Einführung der ersten Lizenzklassen mit Morsecode-Pflicht.
  • 1980er Jahre: Einführung der Klasse C für Einsteiger ohne Morsecode.
  • 2000er Jahre: Abschaffung der Morsecode-Pflicht für alle Klassen.
  • Heute: Lizenzklassen E (Einsteiger) und A (Voll-Lizenz) mit unterschiedlichen Frequenzrechten.

Pioniere des Amateurfunks in Deutschland

Mehrere Wissenschaftler und Funkenthusiasten haben den Amateurfunk geprägt:

  • Heinrich Hertz (1857–1894): Entdecker der elektromagnetischen Wellen.
  • Abraham Esau (1884–1955): Physiker und früher Förderer des Amateurfunks.
  • Rudolf Horkheimer (1894–1982): Pionier der Funktechnik.
  • Ernst Krenkel (1903–1971): Funker und Polarforscher.

Diese Persönlichkeiten haben maßgeblich zur Entwicklung der Funktechnik beigetragen.

Wissenschaft, Technik und gesellschaftliche Verantwortung

Der Amateurfunk hat nicht nur technische Innovationen hervorgebracht, sondern auch gesellschaftliche Verantwortung übernommen:

Technische Forschung: Amateurfunker haben zur Entwicklung von Satellitenkommunikation, digitalen Modulationsarten und Notfunktechnologien beigetragen. ✅ Notfunk: In Katastrophenfällen wie Hochwasser oder Erdbeben haben Funkamateure oft entscheidende Kommunikationsdienste geleistet. ✅ Bildung und Nachwuchsförderung: Der Amateurfunk dient als Plattform für technische Ausbildung und Experimente.

Fazit

Die Geschichte des Amateurfunks in Deutschland ist geprägt von wissenschaftlichen Entdeckungen, technischer Innovation und gesellschaftlichem Engagement. Von den ersten Experimenten bis zur modernen digitalen Kommunikation hat sich der Amateurfunk stetig weiterentwickelt und bleibt eine wichtige Säule der technischen Forschung und internationalen Verständigung.

Zahlensender auf Kurzwelle

Geschichte, Kuriositäten und aktuelle Frequenzen

Historischer Überblick

Schon im Ersten Weltkrieg wurden über Kurzwelle verschlüsselte Zahlenmeldungen ausgestrahlt – damit gehören Zahlensender zu den ältesten Radioübertragungen überhaupt. Ihre Hauptaufgabe lag stets darin, Agenten an geheimen Einsatzorten weltweit mit Befehlen und Informationen zu versorgen. Die Hauptverwaltung Aufklärung (HV A) der DDR setzte bis in die 1970er-Jahre Sprecherinnen im Studio ein, später kamen mechanische oder elektronische Sprachwiedergabegeräte zum Einsatz. Zahlensender verwenden meist Amplitudenmodulation (AM) oder effizientere Einseitenbandmodulation (SSB) und erreichen Reichweiten von mehreren Tausend Kilometern dank Kurzwellenreflexion an der Ionosphäre.

Bekannte Zahlensender und ihre Besonderheiten

Lincolnshire Poacher

  • Spitzname von Hobbybeobachtern
  • Erkennungsmelodie: zwei Zeilen aus dem Volkslied The Lincolnshire Poacher
  • Vermuteter Betreiber: MI6, Sendestandort RAF Akrotiri (Zypern)
  • Seit 2008 inaktiv

Magnetic Fields

  • Spielt vor und nach jeder Zahlenfolge Jean-Michel Jarre: Magnetic Fields
  • Vermutlich französischer Geheimdienst
  • Weist auf Codierung mit One-Time-Pad hin, da sehr klare Fünfergruppen übertragen werden

¡Atención!

  • Beginnt jede Übertragung mit der spanischen Ansage „¡Atención!“
  • Sendestandort: Kuba (2001 offiziell bestätigt)
  • Sendet in SSB auf denselben Frequenzen wie Radio Havanna und wird oft von leisen Hintergrundgeräuschen begleitet, die an ein startendes Windows-System erinnern

Typische Merkmale von Zahlensendern

  • Preambel Signalton, Musik oder charakteristische Phrase zur Identifikation
  • Fünfergruppen Ziffern werden phonetisch (z. B. „Fünnef“ für 5, „Neuen“ für 9, „Nulli“ für 0) in Gruppen zu je fünf Zahlen vorgelesen
  • Wiederholung Jede Gruppe wird sofort oder am Ende noch einmal wiederholt
  • Abschluss Variationen von „Ende der Übertragung“ oder musikhafte Signale
  • Verschlüsselung One-Time-Pad-Verfahren, das selbst mit modernsten Rechnern unknackbar ist

Kurioses und Anekdoten

  • PC-Geräusche im Hintergrund Viele moderne Stationen nutzen Software-Generatoren. Beobachter berichteten von einem Ton, der an das Herunterfahren eines Windows-PCs erinnert – ein Indiz für softwareseitige Automatisierung.
  • Füllfunk im Sportlook In den 1980er-Jahren existierte kurz ein Sender mit der Kennung „Deutscher Sportverlag“, der Pferderennresultate verschlüsselt ausstrahlte (ca. 3800 kHz SSB) – vermutlich eine Tarnlegende oder Probeversuch einer unüblichen Anwendung.
  • Spread-Spectrum-Spekulation Technisch wäre es möglich, Zahlen mit Spread-Spectrum-Modulation zu senden, sodass sie für normale Empfänger wie breitbandiges Rauschen klängen. Bislang setzt allerdings niemand der Geheimdienste darauf, da Empfänger dafür Spezialhardware benötigen würden.

Wo hört man Zahlensender heute?

Einsteiger und Hobbyhörer nutzen oft Web-SDR-Empfänger. Wer sein eigenes Equipment verwenden will, sollte einen Reiseweltempfänger mit AM- und SSB-Demodulation und einer einfachen Teleskopantenne nutzen – so bleibt man unauffällig und empfängt zuverlässig.

Auswahl aktiver Stationen (Auszug)

Station Spitzname Land Frequenz (kHz) Modulation Sendezeiten (UTC)
UVB-76 The Buzzer Russland 4625 (USB) USB rund um die Uhr (Piepton, sporadische Sprachsegmente)
G06 Schnatterinchen (ehem. DDR) 4792 (AM/SSB) AM/SSB unregelmäßig, diverse Slots
¡Atención! Atención! Kuba 6930, 11445 (SSB) SSB täglich 08:00, 12:00, 16:00
E11/S11 (Polnisch) Polen 7005, 7700 (AM/SSB) AM/SSB meist morgens und abends
E06/E07/S06 (Russisch/Englisch/Slawisch) Russland 5475, 6300, 9410 (SSB) SSB semi-regelmäßig, Slot-wechsel quartalsweise

Technische Details zum VHF Omnidirectional Range (VOR) Navigationssystem

Das VHF Omnidirectional Range (VOR) Navigationssystem ist seit den 1950er Jahren ein Eckpfeiler der Luftfahrtnavigation. Es ermöglicht Flugzeugen, ihre Position und ihren Kurs präzise zu bestimmen – auch in schwierigen Wetterlagen oder bei schlechter Sicht. Dieser Artikel beleuchtet im Detail die Funktionsweise, die zugeordneten Frequenzen, praktische Beispiele sowie den geschichtlichen Hintergrund dieses modernen Navigationssystems.

1. Funktionsprinzip des VOR-Systems

VOR-Anlagen senden zwei simultane Signale aus, die – in Kombination – den exakten Kurs (den sogenannten „Radial“) zur Station liefern:

  • Referenzsignal: Ein moduliertes Signal, das konstant ausgestrahlt wird und als unveränderte Basis dient. Bei VOR ist dies meist ein FM-moduliertes 30-Hz-Signal.
  • Variable Signal-Komponente: Dieses Signal wird mit einem 30-Hz-AM-Signal moduliert, dessen Phasenlage periodisch variiert, üblicherweise durch eine physisch rotierende oder elektronisch simulierte Antenne. Die Verschiebung in der Phasenlage spiegelt direkt den Azimut wider, den das Flugzeug relativ zur Funkstation hat.

Durch den Vergleich der Phase des konstanten Referenzsignals mit der des variablen Signals ermittelt der VOR-Empfänger im Cockpit den Winkel zur Station. Diese relative Winkelinformation – der Radial – stellt eine direkte und zuverlässige Orientierungshilfe dar und ist unabhängig von der Flughöhe, solange die direkte Sichtlinie zur Station gegeben ist.

2. Frequenzbereiche, VOR-Klassen und technische Spezifikationen

Frequenzspektrum und Kanalaufteilung

Das VOR-System operiert im VHF-Band, genauer im Frequenzbereich von 108,0 MHz bis 117,95 MHz. Innerhalb dieses Spektrums werden die Kanäle in typischen 50-kHz-Schritten zugewiesen. Dabei muss beachtet werden, dass einige Frequenzen auch vom Instrumentenlandesystem (ILS) genutzt werden – weshalb die präzise Zuordnung und Abstimmung zwischen den Systemen von großer Bedeutung ist.

VOR-Klassen und Reichweiten

VOR-Anlagen werden in verschiedene Klassen eingeteilt, je nach Einsatzgebiet und Reichweite:

VOR-Typ Frequenzbereich (MHz) Typische Reichweite Anwendungsgebiet
Terminal-VOR ca. 108,00 – 112,00 Bis ca. 25 Seemeilen (nm) Einsatz in der Nähe von Flughäfen, vorwiegend bei geringer Höhe
Low-Altitude VOR 108,00 – 117,95 Bis ca. 40 nm Regionale Navigation bei mittleren Flughöhen
High-Altitude VOR 108,00 – 117,95 Bis zu 130 nm bei Fluglagen über 18.000 Fuß (ca. 5.500 m) Langstreckennavigation im höheren Luftraum

Diese Klassifizierung ermöglicht den Einsatz von VORs in unterschiedlichen Szenarien, von der Landung in der Umgebung kleiner Flughäfen bis zur präzisen Navigation auf transkontinentalen Routen.

Technische Signifikanz

Die Stabilität der Oszillatoren in VOR-Sendern sorgt für konstante Frequenzwerte, während die spezielle Modulationstechnik für die doppelten 30-Hz-Signale dem Empfänger erlaubt, auch in Anwesenheit störender Signale oder atmosphärischer Interferenzen präzise den Radial zu bestimmen. Moderne Empfänger verfügen über leistungsfähige Filter- und Dekodierungstechniken, die eine klare Signalinterpretation gewährleisten – selbst wenn schwächere Signale über große Entfernungen empfangen werden.

3. Praktische Beispiele und Einsatzszenarien

In der Luftfahrt weltweit sind zahlreiche VOR-Stationen in Betrieb, die den Sicherheitsspielraum in allen Flugphasen erweitern. So finden sich beispielsweise:

  • Beispiel Europa: Viele europäische Nationalflugdienstleister betreiben VORs in Ballungsräumen sowie an Knotenpunkten internationaler Luftverkehrsnetze. Ein typischer VOR in diesem Umfeld sendet mit Frequenzen zwischen 110,0 MHz und 115,0 MHz aus und unterstützt sowohl Terminalverkehr als auch Langstreckenrouten.
  • Beispiel USA: In den USA ist das VOR-Netz besonders dicht und deckt weite Landstriche ab. So sendet beispielsweise ein VOR in einem zentralen Luftverkehrsknotenpunkt häufig auf etwa 113,5 MHz und bietet bei höheren Fluglagen eine Reichweite von bis zu 130 nm.

Diese Beispiele unterstreichen die Vielseitigkeit und die robuste Technik des VOR-Systems, das trotz der Zunahme satellitengestützter Navigationssysteme wie GPS weiterhin als zuverlässiges Backup dient.

4. Historischer Überblick und Entwicklung

Die Anfänge

Die Entwicklung des VOR-Systems lässt sich in die späten 1940er Jahre zurückverfolgen – eine Zeit, in der die Luftfahrt immer mehr auf präzisere Navigationsmittel angewiesen war. Vor dem VOR hatten Fluggesellschaften vorrangig auf nicht-richtungsweisende Funkfeuer (NDBs) und visuelle Referenzpunkte gesetzt, die jedoch anfällig für atmosphärische Störungen und Signalreflexionen waren.

Standardisierung und flächendeckender Aufbau

In den 1950er und 1960er Jahren erkannten nationale und internationale Luftfahrtbehörden die Notwendigkeit eines zuverlässigeren Systems. In dieser Zeit wurde das VOR-Konzept standardisiert und umfangreich implementiert. Die Einführung von VORs führte zu einer wesentlichen Erhöhung der Navigationsgenauigkeit und – wichtigster Punkt – zu einer erheblichen Steigerung der Flugsicherheit. Dabei wurden erste VOR-Stationen sowohl in Nordamerika als auch in Europa aufgebaut, um ein global einheitliches Navigationssystem zu gewährleisten.

Moderne Integration und Zukunftsperspektiven

Mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Avionik – und dem zunehmenden Einsatz von GPS – hat sich die Rolle der VOR-Stationen gewandelt. Heute dienen VORs nicht nur als primäres Navigationsinstrument, sondern vor allem als verlässliches Backup in kritischen Situationen. Gleichzeitig werden sie in moderne, redundante Navigationsnetzwerke integriert, in denen sie mit Distance Measuring Equipment (DME) und dem Instrumentenlandesystem (ILS) verknüpft sind. Trotz der fortschreitenden Digitalisierung bleibt die robuste Technologie des VOR ein elementarer Bestandteil der Luftfahrtsicherheit.

5. Fazit

Das VHF Omnidirectional Range Navigationssystem ist ein Paradebeispiel für technologische Innovation in der Luftfahrt. Es kombiniert einfache, jedoch leistungsfähige Funktechnik mit präziser Signalmodulation, um Piloten verlässliche Kursinformationen zu liefern – von den ersten Anfängen in den 1940er Jahren bis zur modernen Integration in komplexe Navigationsnetzwerke. Trotz der zunehmenden Dominanz von GPS bleibt der VOR eine wichtige Sicherheitsreserve und ein faszinierender Beleg für die Entwicklungsgeschichte der Luftfahrttechnik.

Durchdringungsverluste bei Funkübertragungen

Einleitung

Durchdringungsverluste (engl. penetration losses) beschreiben die zusätzliche Dämpfung, die ein Funksignal erfährt, wenn es Hindernisse wie Wände, Fahrzeugkarosserien oder städtische Fassaden durchqueren muss. Diese Verluste sind stark frequenzabhängig und beeinflussen Reichweite, Datendurchsatz und Verbindungsqualität drahtloser Systeme.

Physikalische Grundlagen der Signalabschwächung

Die gesamte Ausbreitungsdämpfung setzt sich aus Freiraumdämpfung und zusätzlichen Verlusten durch Hindernisse zusammen. Für die Abschätzung direkter Materialdurchdringung wird häufig das Verhältnis der elektrischen Feldstärken vor (E₁) und nach (E₂) dem Hindernis herangezogen:

Lpen=20 log⁡10 ⁣(E1E2)[dB]

Wesentliche Einflussgrößen:

  • Dielektrische Eigenschaften (Permittivität εr, Leitfähigkeit σ, Materialdicke)
  • Frequenzabhängigkeit: Höhere Frequenzen dringen schlechter in dispergierende Medien ein
  • Mehrfachreflektionen innerhalb des Hindernisses

Frequenzabhängige Verluste ausgewählter Baustoffe

Material Frequenz (MHz) Durchdringungsverlust (dB) Dicke (cm)
Gipskarton-Trennwand 900 3–5 12
2400 5–7 12
Ziegelmauerwerk 900 10–12 24
2400 15–18 24
Stahlbetonwand 900 20–25 20
2400 30–35 20
Isolierverglastes Fenster 900 2–4 0.6 (Glas)
2400 6–8 0.6 (Glas)

Durchdringungsverluste in Fahrzeugen

Fahrzeugkarosserien bestehen aus Metall, Glas und Kunststoffen. Typische Werte:

  • 800 MHz: 12–18 dB (Karosserie + Fenster)
  • 1800 MHz: 18–25 dB
  • 2600 MHz: 25–30 dB

Beispiel: Ein Mobilfunkgerät bei 1800 MHz verliert beim Verlassen eines Pkw im urbanen Umfeld etwa 20 dB, bevor das Signal auf freie Strecke trifft.

Urbaner Raum: Zwischen Gebäudezeilen

Im dicht bebauten Stadtgebiet beeinflussen neben Gebäuden auch Fahrzeuge, Vegetation und Straßenmöbel die Gesamtabschwächung. Das ITU-R-Modell P.2108 („Urban Micro“) liefert:

  • Wohnstraße, schmale Gassen: 5–15 dB/km zusätzlich
  • Hauptverkehrsstraße mit dichter Bebauung: 15–30 dB/km
  • Fußgängerverkehrszone: 3–10 dB/km

Diese Werte sind zusätzlich zur Freiraumdämpfung zu betrachten.

Modellierung mit einfacher Frequenzabhängigkeit

Oft verwendet man eine Potenzfunktion für Penetrationsverluste:

Lpen(f)=L0+k⋅fα
  • L₀: Basisverlust bei 1 MHz
  • k, α: material- bzw. umgebungsabhängige Konstanten

Beispiel Ziegelwand: L₀ = 1 dB, k = 0,01, α = 1,0

  • Bei 900 MHz → L ≈ 10 dB
  • Bei 2400 MHz → L ≈ 25 dB

Konkrete Anwendungsbeispiele

  1. Einfamilienhaus, 900 MHz
    • Außenfassade (Ziegel + Putz, 24 cm): 12 dB
    • Innenwand (Gipskarton, 12 cm): 5 dB
    • Gesamt: ≈ 17 dB
  2. Bürowohnung, 2,4 GHz
    • Isolierverglasung Fenster: 8 dB
    • Stahlbeton-Trennwand: 32 dB
    • Gesamt: ≈ 40 dB
  3. PKW-Freisprech, 1,8 GHz
    • Scheibe (Einscheibensicherheitsglas): 6 dB
    • Karosserie‐Durchdringung: 18 dB
    • Gesamt: ≈ 24 dB
  4. Outdoor-to-Indoor, 5 GHz (städtisch)
    • Fassade (Beton + Dämmung): 35 dB
    • Fenster (Metallbeschichtet): 12 dB
    • Gesamt: ≈ 47 dB

Typische Amateurfunkbänder

Amateurfunker nutzen Bänder von der Kurzwelle bis zur Ultrakurzwelle. Die folgenden Richtwerte zeigen Durchdringungsverluste in Ziegelmauerwerk, Stahlbeton und Gipskarton:

Bandbezeichnung Frequenzbereich Ziegelmauerwerk (24 cm) Stahlbeton (20 cm) Gipskarton (12 cm)
160 m 1,8–2,0 MHz 2–4 dB 3–5 dB 1–2 dB
80 m 3,5–4,0 MHz 3–5 dB 4–6 dB 1–2 dB
40 m 7,0–7,2 MHz 4–6 dB 6–8 dB 2–3 dB
20 m 14,0–14,35 MHz 5–7 dB 8–10 dB 2–4 dB
15 m 21,0–21,45 MHz 6–8 dB 10–12 dB 3–5 dB
10 m 28,0–29,7 MHz 8–10 dB 12–15 dB 4–6 dB
2 m 144–146 MHz 10–12 dB 20–25 dB 5–7 dB
70 cm 430–440 MHz 12–15 dB 25–30 dB 6–8 dB

Praxistipps im Amateurfunk:

  • Tieffrequente Bänder (160 m, 80 m) dringen starke Wände gut.
  • Für UKW (2 m, 70 cm) empfiehlt sich eine Außen- oder Dachantenne.
  • Sporadische-E-Ausbreitung auf 10 m/15 m dank moderater Verluste und guter Reichweite.

Einfluss der Frequenz und Praxistipps

Mit steigender Frequenz wachsen Penetrationsverluste nahezu linear bis exponentiell. Für Indoor-Systeme sind Sub-6 GHz-Bänder (z. B. 700–900 MHz) effizienter als 2,4/5 GHz oder mmWave. In Fahrzeugen gleichen Diversity- oder Dachantennen hohe Verluste aus.

Zusammenfassung

Materialstruktur und Frequenz sind die dominierenden Parameter für Durchdringungsverluste. Ein präzises Systemdesign erfordert:

  1. Auswahl geeigneter Frequenzbänder (tiefe Bänder für hohe Penetration)
  2. Kenntnis der Bauweise beim Indoor-Rollout
  3. Einsatz von Antennen-Diversity oder Repeatern zur Kompensation hoher Verluste

Eine genaue Verlustabschätzung optimiert Reichweite, Datendurchsatz und Verbindungsstabilität in komplexen Umgebungen.

CB-Funk: Die Geschichte, Technik und die kleinen Tricks der Funker

Die Anfänge des CB-Funks – Eine Revolution in der Kommunikation

Der CB-Funk (Citizen Band Radio) wurde in den 1940er Jahren in den USA eingeführt, um eine lizenzfreie Funkkommunikation für Privatpersonen und Unternehmen zu ermöglichen. Die Federal Communications Commission (FCC) legte 1958 die ersten offiziellen CB-Frequenzbereiche fest.

In Deutschland war es bis 1975 nicht erlaubt, CB-Funkgeräte zu betreiben. Der Frequenzbereich um 27 MHz wurde für sogenannte K-Geräte genutzt, die nur mit einer speziellen Genehmigung betrieben werden durften. Doch das hielt einige Funkbegeisterte nicht davon ab, sich illegale Funkgeräte aus den USA zu besorgen und heimlich zu senden.

Die wilden Zeiten des CB-Funks in Deutschland

Als der CB-Funk 1975 offiziell freigegeben wurde, war die Begeisterung groß. Anfangs gab es nur 12 Kanäle, später wurden es 40 und schließlich 80 Kanäle. Doch nicht jeder hielt sich an die Regeln.

Einige Funker nutzten unerlaubte Frequenzen außerhalb des offiziellen Bereichs, um sich von Störungen freizuhalten oder größere Reichweiten zu erzielen. Besonders beliebt waren Frequenzen über 27,405 MHz, die eigentlich nicht für den CB-Funk vorgesehen waren.

Die Bundespost (später Bundesnetzagentur) ging rigoros gegen illegale Funker vor. Wer mit zu hoher Sendeleistungoder auf nicht zugelassenen Frequenzen funkte, konnte mit hohen Geldstrafen oder sogar der Beschlagnahmung der Geräte rechnen.

Typische Frequenzen – Erlaubt und unerlaubt

Hier eine Übersicht über die offiziellen CB-Funkfrequenzen in Deutschland:

Kanal Frequenz (MHz) Modulation
1 26,965 FM, AM, SSB
9 27,065 Notrufkanal
19 27,185 Fernfahrerkanal
38 27,385 DX-Kanal (LSB)
80 26,955 FM

Unerlaubte Frequenzen:

  • 27,415 MHz und höher – Oft von Funkern genutzt, aber nicht offiziell erlaubt.
  • 10m-Band (28 MHz) – Nur für lizenzierte Funkamateure, aber einige CB-Funker wagten sich trotzdem dorthin.

Technische Entwicklungen und Innovationen

Der CB-Funk hat sich über die Jahre stark weiterentwickelt: ✅ Von AM zu FM und SSB – Bessere Sprachqualität und größere Reichweiten. ✅ Digitale Betriebsarten – Seit 2018 sind digitale Modulationen wie DMR erlaubt. ✅ Repeater-Funktion – Neue Geräte wie das Albrecht AE 6290 ermöglichen eine erhöhte Reichweite durch Relaisstationen. ✅ VOX-Freisprechfunktion – Erlaubt CB-Funk im Straßenverkehr ohne Mikrofon in der Hand.

Betriebsarten und typische Antennenformen

Betriebsarten im CB-Funk:

  • AM (Amplitudenmodulation) – Klassische Betriebsart, aber störanfällig.
  • FM (Frequenzmodulation) – Bessere Sprachqualität, besonders für lokale Verbindungen.
  • SSB (Single Side Band) – Effiziente Nutzung der Bandbreite, ideal für DX-Verkehr.

Typische Antennenformen:

  • Mobilantennen – Magnetfußantennen für Fahrzeuge.
  • Stabantennen – Lange Antennen für bessere Reichweite.
  • Groundplane-Antennen – Stationäre Antennen mit Radialen für optimale Leistung.

Eine lustige Anekdote aus der CB-Funk-Welt

In den 1980er Jahren war CB-Funk besonders unter LKW-Fahrern beliebt. Eine Gruppe von Funkern in Deutschland hatte eine kreative Idee: Sie nutzten Babyfone, die auf CB-Frequenzen sendeten, um sich heimlich mit anderen Funkern zu unterhalten.

Eines Tages hörte ein ahnungsloser Vater plötzlich eine Funkrunde von LKW-Fahrern über das Babyfon seines Kindes. Die Trucker diskutierten lautstark über die besten Raststätten, während das Baby friedlich schlief. Der Vater war verwirrt, bis er herausfand, dass sein Babyfon zufällig auf 27,225 MHz sendete – eine oft genutzte CB-Funkfrequenz.

Fazit

Der CB-Funk hat eine spannende Geschichte voller technischer Entwicklungen, kreativer Funker und gelegentlicher Regelverstöße. Während er heute nicht mehr so populär ist wie früher, bleibt er eine faszinierende Kommunikationsform, die weltweit genutzt wird.

Hast du selbst eine lustige CB-Funk-Anekdote? 🚀

Erster Kurzwellenmast steht

Der 1. Mast für die geplante endgespeiste Kurzwellenantenne wurde am 10.07.2025
durch Klaus und Rolf errichtet.
Es handelt sich um einen sechs Meter hohen Aluminium-Mast.
 
Der 2. Mast wird ein GFK-Mast sein, mit max. 10m Höhe. Er wird nicht in voller
Länge genutzt werden können.
Zwischen den beiden Masten wird eine endgespeiste KW-Langdraht-Antenne montiert werden.

Netzwerk Grundlagen

In der heutigen vernetzten Welt sind Netzwerke das Rückgrat der Kommunikation und des Datenaustauschs. Dieses Artikel richtet sich an ein technisches Publikum und behandelt die Grundlagen der Netzwerktechnologie, konzentriert sich dabei insbesondere auf Switches, deren Differenzierung in managed und unmanaged Ausführungen sowie auf die Konzepte von VLANs, Trunking und dem Spanning Tree Protocol (STP).

Was ist ein Switch?

Ein Switch ist ein Netzwerkgerät, das es ermöglicht, mehrere Geräte innerhalb eines lokalen Netzwerks (LAN) miteinander zu verbinden. Im Gegensatz zu einem Hub, der Datenpakete an alle angeschlossenen Geräte sendet, arbeitet ein Switch intelligent und leitet Daten nur an den spezifischen Empfänger weiter. Dadurch wird die Effizienz erhöht und die Bandbreite optimiert.

Unterschiede zwischen Managed und Unmanaged Switches

  1. Unmanaged Switches:
    • Funktion: Diese Switches werden ohne Konfiguration verwendet und sind standardmäßig auf „Plug and Play“ ausgelegt.
    • Verwendung: Eignen sich für kleinere Netzwerke, in denen keine komplexen Einstellungen erforderlich sind.
    • Features: Bieten keine erweiterten Funktionen wie VLAN-Unterstützung oder Traffic-Management.
  2. Managed Switches:
    • Funktion: Ermöglichen eine vollständige Konfiguration und Überwachung des Datenverkehrs innerhalb des Netzwerks.
    • Verwendung: Ideal für größere Netzwerke mit erhöhtem Traffic und Sicherheitsanforderungen.
    • Features: Bieten Funktionen wie VLANs, Quality of Service (QoS), SNMP (Simple Network Management Protocol) für die Überwachung und vieles mehr.

Was ist ein VLAN?

Ein VLAN (Virtual Local Area Network) ist eine virtuelle LAN-Erweiterung, die es ermöglicht, logische Gruppierungen von Netzwerkressourcen zu schaffen, unabhängig von der physikalischen Verkabelung. VLANs können verwendet werden, um Netzwerksegmente zu isolieren, die Sicherheit zu erhöhen und den Broadcast-Datenverkehr zu reduzieren. In einem Unternehmen kann beispielsweise ein VLAN für die Buchhaltung und ein weiteres für das IT-Team eingerichtet werden, wodurch der Datenverkehr zwischen diesen Gruppen voneinander getrennt bleibt.

Trunking

Trunking“ bezieht sich auf die Übertragung von VLAN-Daten zwischen Switches. Ein Trunk-Port ist ein spezieller Port an einem Switch, der mehrere VLANs unterstützt. Dies ermöglicht es, dass Datenpakete für mehrere VLANs über eine einzige physikalische Verbindung gesendet werden. Trunking ist besonders wichtig in Umgebungen, in denen mehrere VLANs eingerichtet sind und keine zusätzlichen Kabel für jede VLAN-Übertragung erforderlich sind. In der Regel wird das IEEE 802.1Q-Protokoll verwendet, um VLAN-IDs in die Ethernet-Frames einzufügen.

Spanning Tree Protocol (STP)

Das Spanning Tree Protocol ist ein Netzwerktopologie-Protokoll, das Schleifen in redundanten Netzwerken verhindert. In einem Netzwerk mit mehreren Verbindungen (z. B. mehrere Switches, die sich gegenseitig verbinden) können Schleifen auftreten, die zu Broadcast-Stürmen führen und die Netzwerkleistung beeinträchtigen. STP wählt den optimalen Pfad zu jedem Netzwerkgerät und deaktiviert redundante Pfade, um eine Schleife zu verhindern. Eine wichtige Variante ist Rapid Spanning Tree Protocol (RSTP), welches schnellere Konvergenzzeiten ermöglicht und oft als Standard in modernen Netzwerken eingesetzt wird.

Wichtige Protokolle und Wissenswertes

  • IEEE 802.1Q: Standardisierter VLAN-Tagging-Mechanismus.
  • IEEE 802.1D: Standard für das Spanning Tree Protocol.
  • VLAN Tagging: Verfahren zur Identifizierung der VLANs, die in Ethernet-Frames transportiert werden.

Fazit

Die Kenntnis der Grundlagen von Netzwerken, insbesondere von Switches, VLANs und dem Spanning Tree Protocol, ist für Netzwerkadministratoren und IT-Profis von entscheidender Bedeutung. Mit diesen Konzepten können Organisationen effizientere und sicherere Netzwerke gestalten. Die klare Unterscheidung zwischen managed und unmanaged Switches sowie das Verständnis von trunking und VLAN-Techniken spielt eine zentrale Rolle in der modernen Netzwerkinfrastruktur.

Was ist das OSI-Schichtenmodell?

Das OSI-Modell (Open Systems Interconnection) ist ein Referenzmodell, das die Netzwerkkommunikation in sieben klar definierte Schichten unterteilt, um die Interoperabilität und Standardisierung von Netzwerkprotokollen zu erleichtern.

Was ist das OSI-Schichtenmodell?

Das OSI-Schichtenmodell wurde in den frühen 1980er-Jahren von der Internationalen Organisation für Normung (ISO) entwickelt. Es beschreibt, wie Daten in einem Netzwerk übertragen werden und dient als Grundlage für die Entwicklung und Implementierung von Netzwerkprotokollen.
Die Struktur des OSI-Modells umfasst sieben Schichten, die jeweils spezifische Aufgaben im Bereich der Datenübertragung und Kommunikation berücksichtigen:
  1. Physikalische Schicht (Layer 1): Verantwortlich für die physische Übertragung von Daten über verschiedene Medien (z. B. Kabel, Funk). Sie beschäftigt sich mit den elektrischen und mechanischen Eigenschaften von Netzwerkanbindungen.
  2. Sicherungsschicht (Layer 2): Gewährleistet die fehlerfreie Übertragung von Datenrahmen zwischen direkt verbundenen Knoten. Sie ist auch verantwortlich für Fehlererkennung und -korrektur sowie die Flusskontrolle. Protokolle wie Ethernet arbeiten in dieser Schicht.
  3. Vermittlungsschicht (Layer 3): Hier erfolgt das Routing von Datenpaketen zwischen verschiedenen Netzwerken. IP (Internet Protocol) ist das bekannteste Protokoll in dieser Schicht. Sie sorgt dafür, dass die Pakete von der Quelle zum Ziel gelangen.
  4. Transportschicht (Layer 4): Stellt eine zuverlässige Kommunikation sicher, indem sie Datenströme segmentiert und wieder zusammensetzt. Sie kümmert sich um Fehlererkennung, -korrektur und die Übertragungsreihenfolge. TCP (Transmission Control Protocol) ist ein Beispiel für ein Protokoll in dieser Schicht.
  5. Sitzungsschicht (Layer 5): Ermöglicht die Steuerung von Verbindungen und Dialogen zwischen Anwendungen. Sie verwaltet den Aufbau, die Aufrechterhaltung und den Abbau von Sitzungskommunikationen.
  6. Darstellungsschicht (Layer 6): Konvertiert Datenformate, sorgt für die Datenkompression und -verschlüsselung. Sie stellt sicher, dass die Daten zwischen verschiedenen Systemen korrekt interpretiert werden können.
  7. Anwendungsschicht (Layer 7): Ist die oberste Schicht und bietet Dienstleistungen für Anwendungen, die Netzwerkfunktionen nutzen, wie z. B. Webbrowser und E-Mail-Clients. Sie ermöglicht den Zugriff auf Netzwerkdienste.

Bedeutung des OSI-Modells

Das OSI-Modell bietet eine strukturierte Sichtweise auf die Netzwerkprotokolle, erleichtert die Problembehebung und fördert die Interoperabilität zwischen verschiedenen Herstellern und Technologien. Es hilft Netzwerk-Administratoren, komplexe Netzwerke zu verstehen und effizient zu verwalten, indem es die Verantwortlichkeiten auf die verschiedenen Schichten verteilt und klare Schnittstellen zwischen ihnen definiert.

Fazit

Das OSI-Schichtenmodell ist ein grundlegendes Konzept, das für das Verständnis moderner Netzwerktechnologien wichtig ist. Durch die Aufteilung in sieben Schichten wird die Komplexität der Netzwerkkommunikation reduziert, was einen klaren Rahmen für die Gestaltung, Implementierung und das Management von Netzwerken bietet. Das Wissen über diese Schichten und ihre Funktionen ist für Fachleute in der IT und Netzwerkadministration unerlässlich.

Was ist ein LRS? Long Range Systems

1. Technische Basis und Funkarchitektur

Das LRS-System überträgt digital codierte Nachrichten in fehlergeprüften Paketen. Dabei kommen folgende zentrale Verfahren zum Einsatz:

  • Modulation und Codierung: Mit Frequency Shift Keying (FSK) beziehungsweise Gaussian FSK (GFSK) wird das Signal moduliert. Die Bitfolge wird zusätzlich mittels synchronisierender Verfahren wie der Manchester-Codierung übertragen, die durch jeden Bitwechsel zugleich Taktinformationen liefert. Eine integrierte Fehlerprüfung via CRC stellt sicher, dass Übertragungsfehler erkannt – und, wenn möglich, korrigiert – werden.
  • Frequenzmanagement: In Europa operiert das System überwiegend im 868‑MHz-ISM-Band. Hier ermöglicht eine feine Kanalaufteilung (typisch etwa 12,5 kHz Zwischenräume) die Zuweisung unterschiedlicher Frequenzen für verschiedene Betriebsbereiche. Diese präzise Frequenzsegmentierung minimiert Interferenzen und erlaubt dynamische Kanalwechsel, wenn störende Einflüsse auftreten.

2. Beispiele aus der Gastronomie

In der Gastronomie finden LRS-Systeme praktische Anwendung, um den Service und die interne Koordination zu optimieren:

  • Kellnerrufsystem: Jeder Tisch kann mit einem kleinen, batteriebetriebenen Pager oder Rufknopf ausgestattet werden. Wird dieser betätigt, sendet das Gerät ein Signal, das eine eindeutige Tisch-ID enthält. Über ein dediziertes Bediengerät – etwa ein tragbarer Empfänger oder zentral angebrachte Displays – wird das Servicepersonal sofort über den genauen Standort informiert. Dies verkürzt Wartezeiten und verbessert den Gästeservice.
  • Tisch- und Bereichstracking: Erweiterte Installationen integrieren lokale Sensorpaneele oder Clip-ons, die unter dem Tisch platziert werden. Sobald ein Signal empfangen wird, wird der Standort präzise erfasst und an die Küche oder den Service weitergeleitet. Dies ist insbesondere in großräumigen Gasträumen oder bei wechselnden Belegungssituationen hilfreich und ermöglicht eine zielgerichtete Bedienung.
  • Frequenzsegmentierung im Restaurant: Ein beispielhafter Kanalplan im 868‑MHz-Band könnte so strukturiert sein:Die Aufteilung erlaubt es, in einem dynamischen Umfeld wie einem Restaurant Störungen zu minimieren und eine stabile Signalübertragung zu gewährleisten .

3. Weitere Anwendungsbeispiele in verwandten Branchen

Neben der Gastronomie wird LRS auch in zahlreichen anderen Sektoren eingesetzt, was seine technische Flexibilität unterstreicht:

  • Hotellerie: Hotels profitieren von LRS durch den Einsatz von Pagersystemen, mit denen das Personal sofort benachrichtigt wird, wenn Gäste beispielsweise auf Zimmer- oder Wellnesszugänge warten. Die präzise Lokalisierung ermöglicht zudem, dass Housekeeping- und Servicepersonal effizient koordiniert werden.
  • Wellness und Spa: In Wellnesszentren und Thermen werden ähnliche Rufsysteme eingesetzt, um Gästen unnötige Wartezeiten zu ersparen. Hier kommen robuste, nassbereichstaugliche Geräte zum Einsatz, die auch in feuchten Umgebungen zuverlässig funktionieren.
  • Einzelhandel und Autohäuser: Im Einzelhandel dienen LRS-Systeme dazu, Kunden selbstgesteuerte Hilferufe zu übermitteln. Das Personal kann so in diskreter Weise aufmerksam gemacht werden, ohne dass sich Kunden aufdringlich melden müssen. Auch in Autohäusern oder Showrooms kommen diese Systeme zur schnellen internen Kommunikation zum Einsatz, um beispielsweise Kundenanfragen direkt an einen zuständigen Berater weiterzuleiten.
  • Industrie, Logistik und Medizin: In logistischen Systemen oder in der industriellen Produktion ermöglichen die LRS-Lösungen eine nahtlose Kommunikation, um Produktionsabläufe zu koordinieren oder Sicherheitsrufe zu verstärken. In medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen tragen sie dazu bei, dass Patientenrufsysteme effizient arbeiten und im Notfall schnell reagiert wird .

4. Fazit

Die technische Detailtiefe des LRS-Systems zeigt, wie präzise Frequenzmanagement, digitale Codierungstechniken und robuste Sicherheitsprotokolle den Betrieb in anspruchsvollen Innenumgebungen ermöglichen. Ob in der Gastronomie, Hotellerie oder in anderen Branchen – LRS-Anwendungen optimieren Serviceprozesse, reduzieren Wartezeiten und erhöhen die Effizienz der internen Kommunikation. Die Flexibilität, verschiedene Frequenzkanäle zielgerichtet zu nutzen, sorgt dafür, dass auch stark frequentierte Umgebungen stabil und störungsfrei kommunizieren können.

Diese praxisnahen Beispiele illustrieren, wie LRS-Lösungen branchenübergreifend den Alltag erleichtern und gleichzeitig höchste Sicherheits- und Qualitätsstandards erfüllen.

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