🎯 DX-Herbst-Challenge 2025 – 10 seltene MW-TrophĂ€en


Die Herausforderungen:

# Frequenz (kHz) Station / Land Beste Zeit (MESZ) Schwierigkeit JĂ€gerhinweis
1 531 AlgĂ©rie ChaĂźne 1 (DZ) 05:00–07:00 🟠 Mittel MorgendĂ€mmerung bringt Nordafrika ins Spiel – Ferritantenne Richtung SĂŒden drehen
2 603 Smooth Radio (UK) 06:00–07:30 🔮 Schwer Briten auf MW sind stark, aber hier oft von Spanien ĂŒberlagert
3 693 BBC Radio 5 Live (UK) 21:00–23:00 🟱 Leicht Klassiker, aber Fading kann IDs verschlucken
4 828 Radio 5 (NL, regional) 20:00–22:00 🟠 Mittel Nur bei guter Nordausbreitung stabil
5 999 COPE Madrid (ESP) 19:00–21:00 🟱 Leicht FrĂŒher Abend, oft klarer Spanier
6 1089 TalkSport (UK) 21:00–00:00 🟱 Leicht Starker UK-Sender, aber Fading bringt ÜberraschungsgĂ€ste
7 1107 RNE5 (ESP) / AFN Kaiserslautern (DE) 20:00–23:00 🟠 Mittel AFN tagsĂŒber stark, nachts vom SĂŒden „angefressen“
8 1143 AFN Vilseck (DE) / Italien 22:00–01:00 🟠 Mittel MilitĂ€rfunk trifft Italo-Pop – wer gewinnt?
9 1485 Lokalsender Erlangen (DE) / Spanien 20:30–23:00 🔮 Schwer Kleinsender, nur bei ruhigem Band
10 1521 Saudi Arabia BSKSA Duba 22:00–02:00 🔮 Schwer Starker Auslandsbomber, aber nur bei sehr guter Ausbreitung

🛠 Tipps fĂŒr die Challenge

  • Logbuch fĂŒhren: Frequenz, Uhrzeit, SignalstĂ€rke, Sprache, Musikstil – alles notieren.
  • SDR-Aufnahmen: Ganze Nacht mitschneiden und am nĂ€chsten Tag „Zeitreisen“ durch den Äther machen.
  • Richtantennen: FerritstĂ€be oder Rahmenantennen helfen, Störer auszublenden.
  • Geduld: Manche Stationen tauchen nur wenige Minuten auf – nicht aufgeben.

💡 Extra-Mission: Wer alle 10 Stationen loggt, kann versuchen, mindestens 3 verschiedene Kontinente auf MW im Herbst zu empfangen – Europa, Afrika und Asien sind realistisch.

Einweihungsparty

Ab dem 07.05.2024 hat unsere Interessengruppe IGAFU die oberste Etage am Standort Friesdorfer Straße 197 „erobert“. Es gab viel zu tun, um diesen Status zu erreichen, der mit der jetzigen Raumaufteilung, der Möblierung, der Installation eines Niederspannungsnetzes, der HF-Verkabelung und der Errichtung diverser Antennen nachgekommen wurde.

Heute, am 06.09.2025, wurde diesem Meilenstein und der durchgefĂŒhrten Arbeiten gedacht und so kamen 10 Funkfreunde zusammen, um bei leckerem Essen und GetrĂ€nken stolz das Erreichte zu feiern.

Es war ein Ereignis, das nicht nur die Gemeinschaft stĂ€rkte, sondern auch die Leidenschaft fĂŒr das gemeinsame Hobby in den Mittelpunkt stellte. Es war deutlich zu spĂŒren, wie sehr die Funkfreunde diese neue Basis schĂ€tzten – ein Ort, der nicht nur fĂŒr technische Experimente, sondern auch fĂŒr Freundschaften und Zusammenhalt steht.

Die Mitglieder der IGAFU blicken voller Zuversicht in die Zukunft – bereit, neue Projekte anzugehen, neue Freundschaften zu knĂŒpfen und die Welt des Funks weiterhin mit Leidenschaft zu erkunden. Die funktechnische AusrĂŒstung ist jetzt verfĂŒgbar und wird in Zukunft Zug um Zug ergĂ€nzt werden.

⚡ Graveyard-Channels auf Mittelwelle – Das nĂ€chtliche Flimmern aus dem Äther


đŸȘŠ Was sind Graveyard-Channels ĂŒberhaupt?

Der Begriff „Graveyard-Channels“ stammt aus den USA und bezeichnet Mittelwellenfrequenzen, auf denen viele kleine Sender mit geringer Leistung (meist 250–1000 Watt) denselben Kanal teilen. TagsĂŒber ist das kein Problem – die Reichweite ist begrenzt, und jeder Sender bedient nur seine Region. Doch nachts wird es spannend: Die IonosphĂ€re reflektiert Mittelwellen-Signale ĂŒber weite Strecken (Skywave-Effekt), und plötzlich hört man nicht nur den Ortssender um die Ecke, sondern ein chaotisches Stimmengewirr aus halb Europa.

Das klingt wie ein Radiogeistertreffen – daher der Name „Graveyard“. Statt Grabsteinen gibt’s hier Frequenzmarker, und statt Stille ein wildes Durcheinander aus Musikfetzen, Nachrichten und Werbeslogans in allen Sprachen.

🎯 Warum sind sie so attraktiv fĂŒr Broadcaster und DXer?

FĂŒr Broadcaster:

  • KostengĂŒnstig: Kleine Sendeleistung, keine teuren Hochleistungsanlagen.
  • Lokale Reichweite am Tag: Ideal fĂŒr Community-Radio, Museumsfunk oder EventĂŒbertragungen.
  • Nachtbonus: Wer GlĂŒck hat, wird nachts weit ĂŒber die Region hinaus gehört – kostenloses „DX-Marketing“.

FĂŒr Shortwave- und MW-DXer:

  • Vielfalt: Auf einer einzigen Frequenz können in einer Nacht 10–20 verschiedene Stationen auftauchen.
  • Herausforderung: Das Identifizieren schwacher Stationen zwischen Störern ist wie Angeln im Nebel – und genau das macht sĂŒchtig.
  • Seltene FĂ€nge: Manche Sender tauchen nur unter bestimmten Ausbreitungsbedingungen auf – ein „One-Night-Stand“ im Äther.

⚙ Technische Herausforderungen

  1. Interferenz-Hölle
    • Mehrere Sender auf derselben Frequenz = permanentes „Schieben und Ziehen“ im Signal.
    • Selektive Fading-Effekte lassen Stimmen geisterhaft ein- und ausblenden.
  2. Empfangstechnik
    • Breitbandige Ferrit- oder Rahmenantennen helfen, Störer auszublenden.
    • DSP-Filter und schmale Bandbreiten sind Pflicht, wenn man IDs herauskitzeln will.
  3. Regulatorische Grenzen
    • In Europa sind viele MW-Frequenzen inzwischen stillgelegt oder nur noch fĂŒr Kleinsender zugelassen.
    • Die „Graveyard“-AtmosphĂ€re entsteht hier eher durch internationale Überschneidungen als durch nationale Senderdichte.

📡 Typische „Graveyard“-Frequenzen in Deutschland & Europa

In Deutschland selbst sind die klassischen US-Graveyard-KanĂ€le (1230, 1240, 1340, 1400, 1450, 1490 kHz) nicht belegt – aber es gibt europĂ€ische Pendants, auf denen nachts reger Verkehr herrscht:

Frequenz (kHz) Typische Sender / Besonderheiten Bemerkung
801 Ehem. BR-Frequenz, heute Museums- und Eventsender (Cham, Wertingen) Nachts oft Spanien, UK, RumÀnien
828 FrĂŒher NDR Info Spezial, heute oft Niederlande oder Italien Starke Nacht-Interferenz
999 Spanien, UK, Saudi-Arabien Klassiker fĂŒr DXer
1089 TalkSport UK, plus Osteuropa Sehr stark bei guter Ausbreitung
1107 AFN Kaiserslautern, plus Spanien und Italien MilitÀrfunk trifft Mittelmeer
1143 AFN Vilseck, plus Osteuropa Überraschend weitreichend
1485 Lokalsender wie JOE in Erlangen, plus Mittelmeerraum Kleinsender mit DX-Potenzial

😄 Randnotiz

Wer nachts auf einem Graveyard-Channel lauscht, erlebt oft folgendes: Man hört eine klare Station, freut sich schon auf die ID – und zack, mitten im Satz bricht sie ab, ersetzt durch eine völlig andere Sprache. Das ist wie ein Speed-Dating, bei dem man nie erfĂ€hrt, wie der Name des GegenĂŒbers war.

t Bodenwelle
19:00–21:00 1107 AFN Kaiserslautern (DEU), RNE5 (ESP), Italien MilitĂ€rfunk trifft sĂŒdeuropĂ€ische Plauderei
20:00–22:00 1485 Lokalsender DE (Erlangen), Italien, Spanien Kleinsender – ideal zum „ID-Puzzeln“
20:30–23:00 801 SER España, BBC Scotland, RumĂ€nien Abends oft „Signal-Karussell“
21:00–00:00 1089 TalkSport UK, Osteuropa Starke UK-Dominanz, aber Fading bringt Überraschungen
21:30–01:00 828 Niederlande (regional), Italien Gute Chance auf seltene Lokalprogramme
22:00–02:00 1143 AFN Vilseck, Spanien, Italien AFN oft stabil, aber nachts von SĂŒden „angefressen“
23:00–03:00 999 / 1107 / 1485 „Graveyard-Mix“ Jetzt wird’s chaotisch – perfektes Zeitfenster fĂŒr Audio-Mitschnitte
00:00–04:00 909, 1053, 1215 BBC, Absolute Radio, Spanien Britische Powerhouses, aber auch schwache OsteuropĂ€er möglich
Vor Sonnenaufgang (ca. 05:00–07:00) 531, 603, 693 Algerien, Spanien, UK MorgendĂ€mmerung bringt oft Nordafrika ins Spiel

🎯 Tipps fĂŒr den Herbst-DX

  • Antennenwahl: Ferritstab fĂŒr schnelle Richtungsbestimmung, Rahmenantenne fĂŒr gezieltes Ausblenden von Störern.
  • Empfangsorte: Raus aus der Stadt! Feldwege, Deiche oder Waldlichtungen sind oft deutlich ruhiger im Rauschen.
  • AufnahmegerĂ€t: SDR mit breitem Mitschnitt (z. B. 1–2 MHz Bandbreite) – so kannst du spĂ€ter in Ruhe „durch die Nacht scrollen“.
  • Logbuch: Gleich notieren – im Morgengrauen weiß man sonst nicht mehr, ob das nun „Radio Murcia“ oder „Radio Murica“ war.

📜 Fazit

Graveyard-Channels sind das wilde Nachtleben der Mittelwelle – chaotisch, unberechenbar, aber voller Überraschungen. FĂŒr Broadcaster sind sie eine gĂŒnstige Spielwiese, fĂŒr DXer ein akustischer Abenteuerspielplatz. Wer sich darauf einlĂ€sst, sollte gute Ohren, Geduld und eine Portion Humor mitbringen – denn im Radiograveyard gilt: Die Geister, die ich rief, senden weiter


đŸ“» Kurzwellen-Hörfunk im Herbst 2025 – Zwischen IonosphĂ€renzauber und Äthergespenstern

🍂 Einleitung – Wenn der Herbst den Äther fĂ€rbt

Der Herbst ist fĂŒr den Kurzwellenhörer das, was die Brunftzeit fĂŒr den JĂ€ger ist: Die Bedingungen sind besser, die Beute vielfĂ€ltiger – und manchmal schreit etwas im Unterholz, das man lieber nicht identifizieren möchte. Die NĂ€chte werden lĂ€nger, die DĂ€mpfung geringer, und die IonosphĂ€re verhĂ€lt sich wie ein alter Seemann: launisch, aber voller Geschichten.

⚙ Herausforderungen – Warum der Herbst kein SelbstlĂ€ufer ist

  • Fading: Signale kommen und gehen wie GĂ€ste auf einer Beerdigung – ohne sich zu verabschieden.
  • Störungen: PLC, LED-Lampen, Solarladeregler – die moderne Welt hasst den Kurzwellenhörer.
  • Überlagerungen: Mehrere Sender auf derselben Frequenz – ein polyglottes Stimmengewirr, das klingt, als hĂ€tte der Teufel einen Chor gegrĂŒndet.
  • Piratenjagd: Keine SendeplĂ€ne, keine Regeln – nur das Rauschen und dein Instinkt.

📡 Empfangsampel – Stationen im Herbst 2025 aus Deutschland hörbar

Frequenz (kHz) Station / Land Beste Zeit (MESZ) Ampel Bemerkung
3995 HCJB Deutschland 06:30–08:00 🟱 Stabil, ideal fĂŒr Einsteiger
6005 Shortwaveservice (DE) 10:00–12:00 🟱 Sauberer Bodenwellenempfang
6070 Channel 292 (DE) 09:00–20:00 🟱 Viel deutschsprachiges Programm
6085 Radio Mi Amigo (B) 07:00–17:00 🟠 TagsĂŒber gut, abends schwankend
9700 Radio RumĂ€nien Int. 18:00–20:00 🟠 Starke Signale, aber Fading möglich
11805 Radio Joystick (D) 10:00–11:00 (So) 🔮 Kurzfenster, prĂ€zises Timing nötig
15350 Stimme der TĂŒrkei 12:00–13:00 🔮 Nur bei guter Ausbreitung

Legende: 🟱 = Einfach mit tragbarem WeltempfĂ€nger 🟠 = Bessere Antenne empfohlen 🔮 = Anspruchsvoll, SDR + Richtantenne ratsam

đŸŽâ€â˜ ïž Piraten im Herbst – Die Outlaws des Äthers

Herbstzeit ist auch Piratenzeit. Wenn der Nebel ĂŒber den Feldern hĂ€ngt, tauchen sie auf:

  • 6205 kHz – Klassiker aus den Niederlanden, oft mit Oldies und Ansagen, die klingen, als kĂ€men sie aus einer Garage (weil sie es tun).
  • 6310 kHz – Freestyle-Musikprogramme, manchmal mit Live-Moderation und Bierflaschen im Hintergrund.
  • 6950–6970 kHz – Das „wilde Band“ – hier kann alles passieren, von Heavy Metal bis zu obskuren Hörspielen.

Piraten haben keine SendeplĂ€ne. Sie senden, wenn sie Lust haben – und hören auf, wenn der Nachbar klingelt.

🍁 Herbstfrequenzen fĂŒr Deutschland – Die „Sweet Spots“

  • 49m-Band (5900–6200 kHz): Abends und morgens stark, viele europĂ€ische Sender.
  • 41m-Band (7200–7450 kHz): Gute Mischung aus Europa und Asien in der DĂ€mmerung.
  • 31m-Band (9400–9900 kHz): Abends oft Afrika und Asien.
  • 25m-Band (11600–12050 kHz): TagsĂŒber Fernempfang möglich, besonders Richtung Osten.

😈 Fazit – Der Herbst ist kein Ponyhof

Kurzwellenhören im Herbst ist wie ein Tanz mit einer launischen Partnerin: mal himmlisch, mal tritt sie dir auf die FĂŒĂŸe. Wer sich darauf einlĂ€sst, wird belohnt – mit exotischen Stimmen, Musik aus fernen LĂ€ndern und dem Nervenkitzel, einen Piraten zu erwischen, bevor er wieder im Rauschen verschwindet.

Symmetrische Drahtantennen im Amateurfunk

Es gibt diesen leisen Moment, wenn der Wind im Draht singt und ein fernes Rufzeichen genau richtig einschwingt. Symmetrische Drahtantennen sind pures Handwerk: zwei Enden, viel Himmel und die Kunst, Strom gleichmĂ€ĂŸig fließen zu lassen. Hier bekommst du das große Ganze – ohne Formeln, mit klaren Grafiken, praktischen BauplĂ€nen und ehrlichen Tipps.

Funktionsweise:

Eine symmetrische Drahtantenne verteilt Strom und Spannung spiegelbildlich auf zwei Schenkel. Die Energie wandert vom Speisepunkt in beide Richtungen, wird entlang des Drahtes „gestaut“ und strahlt ins Freie ab. Je nach LĂ€nge und Höhe verschiebt sich der Abstrahlwinkel: tiefer fĂŒr weite Verbindungen, höher fĂŒr den Nahbereich.

Wichtig ist die Balance: Wenn beide Seiten gleich „gefĂŒttert“ werden, bleibt die HF dort, wo sie hingehört – auf der Antenne. Unausgeglichene Einspeisung fĂŒhrt zu HF im Shack, merkwĂŒrdigen Mustern und unnötigen Verlusten. Darum lieben viele Funkamateure symmetrische Leitungen oder gute Strombaluns.

Antennentypen im Überblick

  • Halbwellen-Dipol: Der Klassiker, mittig eingespeist, resonant und effizient.
  • Inverted‑V: Dipol mit hĂ€ngenden Enden; braucht weniger Spannweite, etwas höherer Abstrahlwinkel.

  • Doublet (Nicht-resonant): Beliebige symmetrische DrahtlĂ€nge plus HĂŒhnerleiter und Tuner – deckt viele BĂ€nder ab.
  • G5RV/ZS6BKW (Hybrid): Center‑fed, LeitungsstĂŒck zur Anpassung, dann Koax – multibandfĂ€hig mit Kompromissen.
  • Geschlossene Schleife (Loop): Rechteck- oder Dreieck-Loop, leise im Empfang, vielseitig.
  • T2FD (Terminated Folded Dipole): Breitbandig mit Abschlusswiderstand, unkompliziert, etwas verlustbehaftet.

Einspeisung und Anpassung

Einspeisung Was es ist Vorteile Nachteile WofĂŒr geeignet
Symmetrische Leitung + symmetrischer Tuner HĂŒhnerleiter direkt an einen echten symmetrischen Koppler Sehr geringe Verluste, beste Balance, breitbandig Tuner/Hardware aufwendiger, saubere FĂŒhrung der Leitung nötig StationĂ€re Setups, All‑Band‑Betrieb
Symmetrische Leitung + 1:1 Strombalun am Tuner HĂŒhnerleiter bis Balun am Shack, danach Tuner (unsym) Flexibel, gute Balance bei richtigem Balun Balun muss HF‑fest sein, hohe Spannungen möglich Praktisch im Shack, Doublet-Betrieb
Koax + 1:1 Strombalun am Speisepunkt Dipol mit Koax, Balun direkt an der Antenne Einfach, robust, wenig HF im Shack Bei Nicht‑Resonanz steigen Verluste Resonante Dipole/Fan‑Dipole
Hybrid (G5RV/ZS6BKW) LeitungsstĂŒck als „Anpasser“, dann Koax Multiband ohne Voll‑Tuner (teilweise) Nicht alle BĂ€nder top, Koaxverluste bei starkem Fehlanpass Portabel und platzsparend
T2FD mit Balun Gefalteter Dipol mit Widerstand und Balun Sehr breitbandig, unkritische Anpassung Geringere Effizienz, braucht LĂ€nge Monitoring, SWL, unkomplizierte SSB/Databetriebe

Tipp: Ein guter 1:1‑Strombalun (Ferrit Mix 31/43, mehrere Kerne, dicht gewickelt) ist oft der Gamechanger gegen Mantelwellen.

BauplĂ€ne fĂŒr klassische KurzwellenbĂ€nder

Resonanter Dipol (ein Band)

  • Einsatz: Wenn du auf einem Band maximal effizient arbeiten willst.
  • Material:
    • Draht: PVC‑isolierte Litze 1.5–2.5 mmÂČ (z. B. Kupfer, schwarz/UV‑fest).
    • Speisung: Koax (RG‑58/213) + 1:1‑Strombalun am Speisepunkt.
    • Mechanik: 2 Isolatoren, UV‑Leine, Kabelbinder, selbstverschweißendes Band, Kabelschuh/Crimp.
  • StartlĂ€ngen (pro Schenkel, vor dem Feintunen):
    • 80 m: ca. 19.8 m
    • 40 m: ca. 9.95 m
    • 20 m: ca. 4.99 m
    • 15 m: ca. 3.32 m
    • 10 m: ca. 2.49 m
  • Aufbau:
    • Höhe: So hoch wie möglich, Enden ≄ 2.5 m ĂŒber Grund.
    • Feintrimmen: In kleinen Schritten kĂŒrzen, SWR an Ziel‑Frequenz beobachten.
    • Tipp: Inverted‑V spart Platz, Apex so hoch wie möglich.

Fan‑Dipol (mehrere BĂ€nder resonant)

  • Einsatz: 80/40/20/15/10 m ohne Tuner.
  • Material:
    • Draht: 5 Paar Schenkel nach obigen StartlĂ€ngen.
    • Speisung: Ein gemeinsamer 1:1‑Strombalun, Koax zum Shack.
    • Distanzhalter: Kleine Abstandshalter/Isolatoren, damit DrĂ€hte sich nicht berĂŒhren.
  • Aufbau:
    • FĂ€cherförmig am gleichen Speisepunkt. LĂ€ngste Schenkel unten, kĂŒrzere darĂŒber.
    • Abgleich: Von unten nach oben (80 → 10 m). KĂŒrzen beeinflusst höhere BĂ€nder weniger.
  • Pro‑Tipp: Ein paar Grad Spreizung zwischen den Paaren reduziert Kopplung und macht das Tuning entspannter.

Doublet 2×16.2 m (80–10 m mit Tuner)

  • Einsatz: Ein Draht fĂŒr viele BĂ€nder, sehr effizient mit symmetrischer Leitung.
  • Material:
    • Draht: 2×16.2 m.
    • Leitung: 450‑Ω‑„Window Line“ oder 300‑Ω‑HĂŒhnerleiter, 12–20 m bis zum Shack.
    • Anpassung: 1:1‑Strombalun am Shack, danach Tuner (oder echter symmetrischer Tuner direkt).
  • Aufbau:
    • FĂŒhrung: HĂŒhnerleiter freihĂ€ngen, Abstand zu Metall ≄ 10 cm, keine langen ParallelfĂŒhrungen an Regenrinnen.
    • Höhe: 8–12 m ideal, Inverted‑V funktioniert gut.
  • Warum 16.2 m: Praxiserprobt, meidet kritisch ungĂŒnstige LĂ€ngen, die auf mehreren BĂ€ndern extreme Impedanzen erzeugen.

Rechteck‑Loop fĂŒr 40–10 m (Perimeter ~20–22 m)

  • Einsatz: Leise im Empfang, gute Allround‑Performance auf höheren BĂ€ndern.
  • Material:
    • Draht: ca. 20–22 m, geschlossen zum Rechteck oder Dreieck.
    • Speisung: HĂŒhnerleiter am oberen Eck, 1:1‑Balun am Shack, Tuner dahinter.
    • Mechanik: 4 Ecken mit Isolatoren, umlaufende UV‑Leine.
  • Aufbau:
    • Form: Rechteck mit lĂ€ngerer horizontaler Oberkante, so hoch wie möglich.
    • Richtwirkung: Leicht bevorzugt senkrecht zur Oberkante; fĂŒr DX hilft Höhe.

ZS6BKW (kompakter Multiband‑Klassiker)

  • Einsatz: 80/40/20/17/12/10 m mit brauchbarer Anpassung.
  • Material grob:
    • Draht: ca. 2×13.75 m.
    • LeitungsstĂŒck: ca. 11.8 m 300‑Ω oder 450‑Ω Fensterleitung (je nach Variante).
    • WeiterfĂŒhrung: Koax ins Shack, optional zusĂ€tzlicher Tuner fĂŒr Feinschliff.
  • Aufbau:
    • Balun: 1:1‑Strombalun an der Übergangsstelle zur Koax empfohlen.
    • RealitĂ€t: Nicht jedes Band perfekt; dort mit Tuner nachhelfen.

T2FD (breitbandig und unkompliziert)

  • Einsatz: Von 80 bis 10 m „einstecken und funken“, wenn Effizienz zweitrangig ist.
  • Material:
    • Draht: GesamtlĂ€nge etwa 27–30 m, gefaltete Bauform mit Abstandshaltern.
    • Abschluss: Widerstand 390–560 Ω (HF‑fest, >10 W, je nach TX‑Leistung höher).
    • Balun: 4:1‑Strombalun, Koax zum Shack.
  • Aufbau:
    • SchrĂ€ge Montage hilft, Wasser ablaufen zu lassen, Abstandshalter alle 1–1.5 m.
    • Vorteil: Kaum Nachstimmen, gut fĂŒr Monitoring und wechselnde Betriebsarten.

Welcher Draht wo glÀnzt

  • Kleiner Garten/Balkon: Inverted‑V oder Loop.
    • Warum: Geringere Spannweite, freundliches Nahfeld, oft leiser im Empfang.
  • Station mit BĂ€umen und Platz: Doublet 2×16.2 m oder Fan‑Dipol.
    • Warum: Viel Bandabdeckung bei hoher Effizienz.
  • Portabel/Field‑Day: ZS6BKW oder kurzer Fan‑Dipol.
    • Warum: Schneller Aufbau, reproduzierbare Ergebnisse.
  • Störverseuchtes Umfeld: Loop.
    • Warum: Subjektiv oft weniger QRN, angenehmer Klang.
  • „Einstecken und los“: T2FD.
    • Warum: Breitbandig, wenig Tuning‑Stress.

Einkaufsliste (allgemein)

  • Draht: PVC‑isolierte Kupferlitze 1.5–2.5 mmÂČ, dunkel/UV‑fest.
  • Leitung: 450‑Ω Fensterleitung oder 300‑Ω HĂŒhnerleiter (fĂŒr symmetrische Speisung).
  • Balun: 1:1‑Strombalun (Mix 31/43, mehrfache Kerne), fĂŒr T2FD 4:1.
  • Koax: RG‑213/RG‑8X je nach LĂ€nge/Leistung.
  • Isolatoren & Leinen: Keramik/Kunststoff, UV‑feste Polyester/Kevlar‑Schnur.
  • Wetterschutz: Schrumpfschlauch, selbstverschweißendes Band, Dichtmasse fĂŒr Steckverbinder.
  • Tuner: Symmetrischer Koppler oder guter Shack‑Tuner hinter 1:1‑Balun.

 

🌊 „Ahoi, hier spricht die Antenne!“ – Alles ĂŒber den Seefunk

Seefunk ist so etwas wie das soziale Netzwerk der Weltmeere – nur ohne Katzenvideos, dafĂŒr mit einer Menge Technik, klaren Regeln und im Ernstfall lebensrettend. Ob auf der Nordsee, dem Mittelmeer oder mitten im Pazifik: Wer funkt, verbindet Schiffe, KĂŒstenstationen und Rettungsdienste – und das seit ĂŒber 100 Jahren.

📡 Was ist Seefunk ĂŒberhaupt?

Seefunk ist der Sammelbegriff fĂŒr alle Funkdienste, die in der Seeschifffahrt genutzt werden. Er dient der Sicherheit, Navigation und Koordination auf See. Dabei gibt es drei Hauptbereiche:

  • UKW-Seefunk (VHF – Very High Frequency) Frequenzbereich: 156,0–162,025 MHz Reichweite: ca. 20–30 Seemeilen (abhĂ€ngig von Antennenhöhe und Wetter) Einsatz: Hafenmanöver, Schiff-zu-Schiff-Kommunikation, Notrufe, nautische Informationen.
  • Kurzwellenfunk (HF – High Frequency) Frequenzbereich: 3–30 MHz Reichweite: Weltweit, dank IonosphĂ€ren-Reflexion. Einsatz: Langstreckenkommunikation, vor allem auf hoher See.
  • Satellitenfunk (z. B. Inmarsat im GMDSS) Frequenzen variieren je nach System. Reichweite: Global, unabhĂ€ngig von Wetter oder Tageszeit. Einsatz: Notrufe, DatenĂŒbertragung, E-Mails, Wetterberichte.

🚹 So lĂ€uft ein Notruf auf See ab

Im internationalen GMDSS (Global Maritime Distress and Safety System) gibt es klare AblÀufe:

  1. Digitaler Selektivruf (DSC) auf der Notfrequenz (UKW-Kanal 70 oder entsprechende KW-Frequenzen) – das ist der „Alarmknopf“.
  2. Sprachmeldung auf der Not- und Anruffrequenz:
    • UKW: Kanal 16 (156,800 MHz)
    • KW: z. B. 2182 kHz, 4125 kHz, 6215 kHz
  3. Aufbau der Meldung:
    • „MAYDAY, MAYDAY, MAYDAY“
    • Schiffsname und Rufzeichen
    • Position (Breite/LĂ€nge)
    • Art des Notfalls
    • Benötigte Hilfe
    • Anzahl der Personen an Bord

💡 Tipp: Wer versehentlich einen Notruf auslöst, sollte ihn sofort mit „MAYDAY CANCEL“ und den eigenen Daten zurĂŒcknehmen – sonst gibt’s unnötige Aufregung.

🎓 Voraussetzungen in Deutschland

Wer am Seefunk teilnehmen will, braucht eine amtliche Funklizenz:

  • SRC (Short Range Certificate) – fĂŒr UKW-Seefunkanlagen.
  • LRC (Long Range Certificate) – fĂŒr UKW, KW und Satellitenfunk.
  • UBI (UKW-Sprechfunkzeugnis fĂŒr den Binnenschifffahrtsfunk) – fĂŒr BinnengewĂ€sser.

ZusÀtzlich:

  • Anmeldung der Funkanlage bei der Bundesnetzagentur.
  • Zuteilung eines Rufzeichens und ggf. einer MMSI-Nummer.

📜 Ein kurzer Blick in die Geschichte

  • 1900er Jahre: Erste Funkversuche auf Schiffen mit Morsetelegrafie.
  • 1912: Die Titanic-Katastrophe fĂŒhrt zu internationalen Vorschriften fĂŒr den Seefunk.
  • 1970er: UKW-Seefunk wird Standard fĂŒr KĂŒstennavigation.
  • 1999: EinfĂŒhrung des GMDSS – Notrufe werden digitalisiert und global vernetzt.
  • Heute: Kombination aus UKW, KW, Satellit und digitalen Diensten wie AIS.

📊 Wichtige Frequenzen & KanĂ€le im Überblick

Bereich Kanal/Frequenz Nutzung
UKW Kanal 16 – 156,800 MHz Not-, Sicherheits- und Anruffrequenz
UKW Kanal 70 – 156,525 MHz Digitaler Selektivruf (DSC)
UKW Kanal 13 – 156,650 MHz BrĂŒckennavigation, Schiff-zu-Schiff
UKW Kanal 10 – 156,500 MHz Hafenbehörden, nautische Infos
KW 2182 kHz Internationale Not- und Anruffrequenz
KW 4125 kHz, 6215 kHz Not- und Sicherheitsmeldungen
Satellit Inmarsat-C Globale Notruf- und Datenkommunikation

😄 Fazit mit Augenzwinkern

Seefunk ist wie ein guter KapitĂ€n: zuverlĂ€ssig, wetterfest und immer bereit, im Notfall das Ruder zu ĂŒbernehmen. Wer die Technik beherrscht, hat nicht nur ein StĂŒck Sicherheit an Bord, sondern auch den SchlĂŒssel zu einer weltweiten Gemeinschaft – und vielleicht das eine oder andere spannende GesprĂ€ch mitten auf dem Ozean.

Good to know: TDoA‑Playbook fĂŒr KiwiSDR

Ziel: Dich in die Lage versetzen, ein unbekanntes Signal schnell, sauber und reproduzierbar zu lokalisieren – und das Ganze so, dass du die Ergebnisse auch vorzeigen kannst.

🎯 Vor dem Start: Rahmen setzen

  • Zweck definieren: Geht es dir um DX‑Jagd, BestĂ€tigung eines Sendeorts oder Störungssuche?
  • Band und Tageszeit wĂ€hlen: Plane mit der IonosphĂ€re – nicht gegen sie.
  • Werkzeuge bereit: KiwiSDR‑TDoA‑Interface offen, Sendeplan/Listen im zweiten Tab.

1ïžâƒŁ Signal scouten

  • SNR‑Check: Suche den stabilsten und klarsten Empfangspunkt (Audio anhören, Spektrum checken).
  • TrĂ€ger oder Marker: Wenn möglich, ein Zeitzeichen, stationĂ€ren TrĂ€ger oder eindeutigen Sprachabschnitt erwischen.
  • Zeitrahmen: 20–60 s Aufnahmefenster mit wenig Fading.

2ïžâƒŁ EmpfĂ€nger kuratieren

  • Auswahlkriterien:
    • SNR ≄ 20 dB im Zielband
    • Möglichst gleichmĂ€ĂŸige Umringung der vermuteten Quelle
    • Keine reine „Linien“-Geometrie
  • Anzahl: 4–8 KiwiSDRs sind ideal – lieber weniger, aber gute.

3ïžâƒŁ Den TDoA‑Run starten

  • Frequenz exakt einstellen (Zoom & schmale Filter nutzen).
  • Aufnahmezeit abpassen – Fadingphasen meiden.
  • Run starten und Heatmap prĂŒfen – Hotspot sollte in einer logischen Region landen.

4ïžâƒŁ Ergebnis interpretieren & optimieren

  • RealitĂ€tscheck: Passt der Hotspot zu bekannten Standorten/SendeplĂ€nen?
  • Ausreißer‑Kiwis rauswerfen: Schlechte SNR‑ oder abweichende Laufzeitdaten entfernen.
  • Mehrere Runs: Wiederholen mit verĂ€nderter EmpfĂ€nger‑Kombination oder spĂ€terer Uhrzeit.

5ïžâƒŁ ID absichern

  • TrĂ€ger‑Offset messen: Hz‑Abweichung notieren – dient als Fingerprint.
  • Audio‑Schnipsel sichern: Nachrichten, Jingles oder Zeitmarker mitschneiden.
  • Abgleich mit Datenbanken: Aoki, EiBi, MWList oder lokale Logs nutzen.

6ïžâƒŁ Dokumentieren & teilen

  • Heatmap‑Screenshot mit Datum, Uhrzeit (UTC), Frequenz, EmpfĂ€ngerliste.
  • Kurze Notiz zu Bedingungen (Tageszeit, Band, Wetter/IonosphĂ€re).
  • Vergleichs‑Runs archivieren, um Muster zu erkennen.

💡 Pro‑Tipp fĂŒr Broadcast‑Listener

Nutze zusĂ€tzlich eine Ferrit- oder Loopantenne im Shack, um den ungefĂ€hren Azimut lokal zu messen. Kombiniert mit dem TDoA‑Hotspot erhĂ€ltst du eine Kreuzpeilung, die oft verblĂŒffend genau ist.

Good to know: Warum Elektronik alt wird – von klassischen Transistoren bis SMD

Elektronische Bauteile haben ein langes Leben – aber eben nicht ewig. Selbst die legendĂ€ren Germanium-Transistoren der 1950er und 60er oder die frĂŒhen Silizium-Schaltkreise altern. Manche leise und gemĂ€chlich, andere mit einem dramatischen „Plopp“ oder Funkenschlag.

Klassiker mit Patina: Halbleiter

  • WĂ€rme & Zeit: Jedes Grad zu viel lĂ€sst Materialien schneller ermĂŒden. Metallbahnen im Chip können sich buchstĂ€blich „verlaufen“.
  • Ladungsfallen: In MOSFETs oder CMOS-Logik „verfangen“ sich Elektronen an den falschen Stellen, was Schaltschwellen verschiebt.
  • Korrosion & Feuchte: PlastikgehĂ€use sind nicht völlig dicht. Ein wenig Feuchtigkeit reicht, und Bondpads beginnen zu oxidieren – unsichtbar, bis plötzlich ein Kontakt abreißt.

Kondensatoren – die LangschlĂ€fer der Elektronik

  • Nasse Elkos: Bei langer Strom-Abstinenz baut sich ihre Oxidschicht ab. Ein harter Kaltstart kann sie ins Jenseits befördern.
  • Keramik-MLCC: Verlieren leise KapazitĂ€t durch Alterung und mechanischen Stress.
  • Tantal: Sensibel – Überspannung quittieren sie gern mit Hitze.
  • Folienkondensatoren: Robust, aber nicht unsterblich; Impulse und Alterung setzen ihnen zu.

SMD – klein, leicht, aber nicht unverwundbar

OberflĂ€chenmontierte Bauteile (SMD) sind aus moderner Elektronik nicht wegzudenken. Winzig klein, leicht zu bestĂŒcken – aber mit eigenen Alterungsfallen:

  • Lötstellen-MĂŒdigkeit: Temperaturwechsel dehnen und stauchen das Lot. Nach Jahren können feine Haarrisse entstehen – fies, weil sie oft sporadische Fehler verursachen.
  • Feuchtigkeit & „Popcorn-Effekt“: Manche SMDs, vor allem ICs in PlastikgehĂ€usen, nehmen Feuchte auf. Beim Reflow oder starker ErwĂ€rmung kann sie schlagartig verdampfen – das GehĂ€use „platzt“ von innen.
  • Mechanische Belastung: Platinenbiegung oder Vibration können empfindliche Chips oder deren Lötpads schĂ€digen.
  • Feinbauweise: Die winzige Geometrie macht Reparaturen tricky – einmal abgehoben, ist ein Pad schnell zerstört.

Transistoren – BJT vs. MOSFET

  • BJT: Empfindlich gegen Hitze und hohe Ströme – im Extremfall kommt es zum „Second Breakdown“.
  • MOSFET: Dauerstress verschiebt die Schaltschwelle, harte Schaltflanken belasten Gate-Strukturen.

Wer Bauteilen mit Derating (weniger Spannung/Strom), kĂŒhlerem Betrieb und sauberem Layout begegnet, verlĂ€ngert ihre Lebensdauer.

Kurze Zeitreise

  • 1940er–50er: Erste Germanium-Transistoren – hitzeempfindlich, aber bahnbrechend.
  • 1960er–70er: Silizium und CMOS setzen sich durch, ZuverlĂ€ssigkeit steigt.
  • 1980er–90er: SMD revolutioniert die Fertigung – bringt aber neue Herausforderungen wie Lötstellen-ErmĂŒdung.
  • Heute: Winzige Strukturen, bleifreie Lote und immer dichtere BestĂŒckung – große Leistung auf kleinem Raum, aber mit neuen Alterungsmechanismen.

Fazit: Elektronik altert durch Hitze, Strom, Feuchte und Zeit – egal ob groß und nostalgisch oder winzig und modern. Wer GerĂ€te liebt, hĂ€lt sie kĂŒhl, belastet sie moderat – und gönnt ihnen gelegentlich einen sanften Start.

Antreten zum Arbeitseinsatz, bitte!

Am kommenden Mittwoch, den 20.08.2025, um 15:00 Uhr, ist Putzen und AufrĂ€umen – im Shack in der Friesdorfer Straße 197 in Friesdorf – angesagt.

Folgende Ziele sind gesetzt:

  • AufrĂ€umen,
  • Kehren,
  • GetrĂ€nke beschaffen und transportieren,
  • UKW-Transceiver an der Antenne testen.

Diejenigen, welche sich berufen fĂŒhlen, sich an den Arbeiten zu beteiligen, sind herzlich dazu eingeladen (Motto: Viele HĂ€nde machen schnell ein Ende!).

Deshalb: Kommt bitte! Es soll doch zu unserer geplanten Party schön aussehen, oder?

Follow-up: TDoA mit KiwiSDR

Peilen auf Kurzwelle
Zeit, den Fuchs zu jagen: Mit Time-Difference-of-Arrival (TDoA) und dem weltweiten Netz der KiwiSDR-EmpfĂ€nger lĂ€sst sich die Herkunft vieler HF-Signale erstaunlich gut eingrenzen. Das ist nĂŒtzlich fĂŒr Broadcast‑Listener, Funkamateure und alle, die wissen wollen, woher ein Sender wirklich kommt. Hier bekommst du das Wie, Wozu und Woran‑es‑scheitern‑kann – verstĂ€ndlich, praxisnah und unterhaltsam.

Was TDoA eigentlich macht

TDoA vergleicht, wann dasselbe Signal an mehreren, prĂ€zise getakteten EmpfĂ€ngern eintrifft. Aus den winzigen Laufzeitunterschieden entstehen Linien gleicher Differenz (Hyperbeln), deren Schnittbereiche die wahrscheinliche Senderposition zeigen. Je besser die Geometrie der ausgewĂ€hlten EmpfĂ€nger und je sauberer das Signal, desto schĂ€rfer wird die „WĂ€rmekarte“ der Herkunft.

  • Gleiches Signal, andere Uhren: GPS‑synchronisierte KiwiSDRs stempeln die Audiosamples zeitgenau, sodass Ankunftszeiten vergleichbar sind.
  • Korrelation statt RĂ€tselraten: Der Algorithmus sucht die Verschiebung, bei der die SignalverlĂ€ufe am besten ĂŒbereinanderliegen.
  • Heatmap statt Stecknadel: Ergebnis ist ein Gebiet mit maximaler Wahrscheinlichkeit – kein exakter Stecknadelpunkt, aber oft ĂŒberraschend treffsicher.

Genauigkeit: Wovon sie abhÀngt und was realistisch ist

Erwarte keine Magie, aber solide Resultate, wenn die Randbedingungen passen. Auf Mittel- und Kurzwelle entscheidet die IonosphÀre mit, und die ist Launensiegerin.

  • SignalqualitĂ€t: Ein stabiler TrĂ€ger oder klarer IDschnipsel schlĂ€gt breitbandiges Musikprogramm.
    • Bestens: Zeitzeichen, AM‑TrĂ€ger, Utility- oder Rundfunksender ohne Fading.
    • Schwierig: Starke Mehrwege, tiefe Fades, starke Störungen.
  • EmpfĂ€nger-Geometrie:
    • Breit auffĂ€chern: WĂ€hle 4–8 KiwiSDRs, die den vermuteten Ort großrĂ€umig umringen.
    • Vermeide Linie: Liegen alle EmpfĂ€nger auf einer Linie, wird die Lösung langgezogen und ungenau.
  • IonosphĂ€re und Tageszeit:
    • MW/untere KW nachts: Weite Reichweiten, aber mehr Mehrwege.
    • TagsĂŒber: KĂŒrzere SprĂŒnge, oft stabilere Pfade.
  • Praxiswerte: Bei guten Bedingungen ist eine Eingrenzung auf einige bis wenige Dutzend Kilometer drin; mit ungĂŒnstiger Geometrie oder starkem Fading können es hunderte Kilometer sein.

Hinweis: Mehrere LÀufe zu unterschiedlichen Zeiten und mit leicht variierter EmpfÀngerauswahl erhöhen die ZuverlÀssigkeit.

KiwiSDR-Workflow: Vom Signal zur Karte

So setzt du TDoA in der Praxis ein – ohne Instrumentenpark, nur mit guter Auswahl und etwas Geduld.

  1. Signal wÀhlen:
    • Klarer TrĂ€ger: Stelle schmal auf den Carrier oder die markante Modulationskomponente.
    • Ruhige Phase: Nimm 20–60 Sekunden mit wenig Fading.
  2. EmpfÀnger auswÀhlen:
    • SNR vor Ort: Nutze Kiwis mit gutem Empfang am Zielband.
    • Geografische Verteilung: 4–8 Standorte, die den vermuteten Ursprung umringen und nicht zu dicht beieinander liegen.
  3. TDoA starten:
    • Synchron aufnehmen: Die TDoA‑Funktion sammelt gleichzeitig Daten von allen gewĂ€hlten Kiwis.
    • Heatmap prĂŒfen: Der Hotspot sollte sich sinnvoll zu Senderlisten und Landeskarte verhalten.
  4. Iterativ verbessern:
    • Schwache Kiwis ersetzen: Tausche EmpfĂ€nger mit schlechtem SNR.
    • Zeit verschieben: Wiederhole den Lauf eine Stunde spĂ€ter, wenn Fading nachlĂ€sst.
  5. Ergebnis absichern:
    • Abgleich mit Listen: PrĂŒfe Frequenz, Sendezeit und Sprache.
    • Mehrere Runs: Zwei bis drei konsistente Karten sind ĂŒberzeugender als ein GlĂŒckstreffer.

Tipps fĂŒr Broadcast‑Listener: Sender sicherer identifizieren

TDoA ist die halbe Miete; die andere HĂ€lfte ist gutes „Kopfradio“.

  • Carrier‑Fingerprint:
    • Leicht daneben: Der TrĂ€ger liegt oft wenige Hertz neben der Nennfrequenz – das Muster ist senderindividuell.
    • Seitenspektrum: Netzbrumm‑SeitbĂ€nder (50/60 Hz) oder typische Audio‑Signaturen können helfen.
  • Zeit & Sprache:
    • Top‑of‑hour: Nachrichten und Zeitsignale zur vollen Stunde sind Gold.
    • Sprache/Ansage: Call‑Ins, Jingles, regionale Werbung verraten die Herkunft.
  • SendeplĂ€ne:
    • Frequenz vs. Zeitslot: Abgleich mit aktuellen SendeplĂ€nen filtert DoppelgĂ€nger.
    • Saisonwechsel: A‑/B‑Saison beachten – Frequenzen wandern.
  • Antennentricks:
    • Ferritstab/Loop drehen (MW): Azimut im Shack plus TDoA‑Gebiet ergibt eine Kreuzpeilung.
    • Schmalband hören: Enge Filtereinstellungen machen TrĂ€ger sauberer und TDoA stabiler.

Bonus: Miss einmalig den Carrier‑Offset „deines“ Senders und notiere ihn. Er dient als persönlicher Fingerabdruck bei kĂŒnftigen EmpfĂ€ngen.

StÀrken, Grenzen und sinnvolle Anwendungen

  • WofĂŒr TDoA glĂ€nzt:
    • Rundfunk auf MW/KW: Senderstandorte plausibilisieren, unbekannte Stationen einordnen.
    • Utility/Beacons: Standortfelder prĂŒfen, Bandöffnungen studieren.
    • DX‑Forensik: Ungewöhnliche Wege dokumentieren (z. B. graue Linie).
  • Wo es hakt:
    • Starkes Fading/Mehrwege: Heatmap zerfranst, Ergebnisse wandern.
    • Schwaches SNR: Korrelation trifft Rauschen, nicht den Sender.
    • Schlechte Geometrie: Alle Kiwis auf einer Seite verschieben das Resultat.
  • Gute Praxis:
    • EmpfĂ€nger kuratieren: Lieber vier sehr gute als zehn mittelmĂ€ĂŸige Standorte.
    • Konstanz zĂ€hlt: Gleiche Einstellungen, gleiche FensterlĂ€nge, wiederholbare Runs.

Bitte beachte die Funkregeln deines Landes. Peile und dokumentiere verantwortungsvoll – legale Rundfunk- und Amateurfunksignale sind der richtige Spielplatz.

Mini‑Checkliste zum Mitnehmen

  • Signal: Stabiler TrĂ€ger, ruhiger Zeitabschnitt.
  • EmpfĂ€nger: 4–8 Kiwis, gute SNR, gute geografische Streuung.
  • LĂ€ufe: Mehrfach wiederholen, schwache Kiwis ersetzen.
  • Abgleich: SendeplĂ€ne, Sprache, Zeitmarker prĂŒfen.
  • Dokumentation: Screenshot der Heatmap, Aufnahmedaten, Offset notieren.

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